Der Abend in der Schleyerhalle Stuttgart war ein wahres Fest für Thrash-Metal-Fans. Die Kombination von Kreator, Anthrax und Testament versprach einen großartigen Abend, auf den sich 5500 Leute freuten.
Testament eröffneten den Abend pünktlich um 18:30 Uhr und zeigten direkt, warum sie zur Speerspitze des Thrash gehören. Mit Songs wie „D.N.R. (Do Not Resuscitate)“ und „Children of the Next Level“ lieferten sie ein technisch anspruchsvolles und energiegeladenes Set ab. Die Besucher waren von Anfang an mit am Start und feierten ausgelassen. Natürlich lag es auch daran, dass die Band so eine Energie an den Abend legte und diese direkt ins Publikum überschwappte.
Klassiker wie „Into the Pit“ und die ruhigere, emotionale Hymne „Return to Serenity“ wurden von den Fans mit Begeisterung aufgenommen.
Normalerweise spielt die erste Band ein relativ kurzes Set, aber damit wirklich jeder Fan vor Ort in den Genuss jeder Band kam, durften Testament eine Stunde ihre besten songs raushauen.
Der Anfang war somit gemacht und die Besucher auf Betriebstemperatur.
Anthrax waren als nächstes am Start und brachten die Halle ab 19:55 Uhr endgültig zum Beben.
Ihr Set war ein Mix aus Klassikern und modernen Songs, darunter „Caught in a Mosh“, „Indians“ und das obligatorische „I Am The Law“. Mit ihrer unverwechselbaren Bühnenpräsenz und Joey Belladonnas charismatischem Gesang schaffte es die Band, die Fans durchgehend in Bewegung zu halten.
Auch hier wurden die Besucher mit etwas mehr als einer Stunde Spielzeit beglückt, sodass sich der Eintrittspreis allemal gelohnt hat. Auch wenn nur die halbe Schleyerhalle besucht war, standen doch viele der Fans eng gedrückt beieinander vor der Bühne.
Mit einer absolut starken Show verließen Anthrax nach ihrem letzten Song „Efilnikufesin (N.F.L.)“ die Bühne und überließen sie dem Headliner des Abends.
Kreator betraten ebenfalls pünktlich um 21:40 Uhr die Bühne und setzten mit einer massiver Bühnenpräsenz neue Maßstäbe. Mit dem Opener „Hate Über Alles und dem darauffolgendem „Phobia“ ging die Party los und die Stimmung hätte nicht besser sein können. Trotzdem stachelte Frontmann Mille die Fans weiter an laut zu sein und forderte das totale Chaos. Mit dem epischen „Violent Revolution“ sorgten die Band für Gänsehaut und Moshpits in der Menge. Der Abschluss mit „Pleasure to Kill“ war ein fulminanter Höhepunkt eines ohnehin unvergesslichen Abends.
Die Mischung aus Old-School-Vibes und moderner Produktion, gepaart mit dem Enthusiasmus des Publikums, machte dieses Konzert zu einem Meilenstein für Thrash-Fans. Jede Band brachte ihren eigenen Stil ein und bewies, warum sie noch immer zur Crème de la Crème des Genres gehören. Ein Abend voller Riffs, Soli und unermüdlicher Energie, den die Schleyerhalle so schnell nicht vergessen wird.
Fotos & Text © by Daniel Selke