Es gibt Debüts, die laut sind – und solche, die einschlagen wie ein Donnerhall. VELVET RUSH gehören eindeutig zur zweiten Kategorie. Mit ihrem ersten Album „Trail of Gold“ (VÖ: 26.09.2025 via Odyssey Music) liefert die Hamburger Band elf Songs voller Leidenschaft, Energie und purer Rock’n’Roll-Attitüde.
Angeführt von Sandra Lian, deren Stimme gleichermaßen wild, verletzlich und ungestüm daherkommt, fegt die Band über jede Bühne, als wäre es die letzte. Schon beim Rockharz Festival 2025 haben sie die Menge zum Beben gebracht, im Herbst gehen sie mit The Vintage Caravan auf Tour. „Trail of Gold“ ist mehr als ein Album – es ist ein Manifest: Lebe laut. Brenne hell. Geh deinen eigenen Weg.
Wir haben mit VELVET RUSH über ihr Debüt, ihre Vision und die Zukunft gesprochen.
Euer Debüt „Trail of Gold“ klingt wie ein Befreiungsschlag. Wie hat sich dieser Moment für euch angefühlt, als die letzten Songs im Studio fertig waren?
Ja, in der Tat war es ein wahrer Befreiungsschlag. Die Zeit vor dem Studio und auch während der Aufnahmen ist eine sehr intensive Zeit. Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man die Songs dann fertig im Studio anhört und auf den Entstehungsprozess zurückblickt. Wir waren einerseits sehr stolz auf das Ergebnis und andererseits auch ein bisschen traurig, dass die Zeit im Studio doch so schnell vergeht. Wir genießen die Zeit im Studio und natürlich ist man dan auch im Hinblick auf die Veröffentlichung gespannt auf die Reaktion der Fans.
Sandra, deine Stimme wird schon jetzt als eine der eindrucksvollsten der Szene gefeiert. Woher nimmst du diese rohe Energie, die man auf der Platte so deutlich spürt?
Vielen Dank. Diese Energie hole ich von ganz tief in mir. Es ist wie ein Schalter den ich umlege. Ich wollte seit ich auf dieser Welt bin Sängerin werden und habe mein ganzes Leben dieses Ziel verfolgt. Es ist eine Leidenschaft und Hingabe die ich in mir spüre.
Ich liebe die Musik und das was sie mit mir macht. Es ist denke ich sehr wichtig, dass man das liebt was man tut. Diese Liebe zur Musik will ich mit den Menschen teilen.
Die Produktion mit Eike Freese in den legendären Chameleon Studios – wie hat euch diese Zusammenarbeit geprägt?
Die Zusammenarbeit mit Eike ist etwas ganz Einzigartiges. Er ist ein begnadeter Produzent und Musiker. Wir legen sehr viel Wert auf seine Meinung und Expertise. Nicht umsonst hat Eike schon mit Größen wie Deep Purple, Slash, Status Quo, Simple Minds uvm. zusammengearbeitet.
Wir sprechen eine Sprache. Es ist einfach eine große Bereicherung und Freude mit ihm zu arbeiten.
Ihr klingt einerseits tief verwurzelt im Classic Rock, gleichzeitig absolut zeitgemäß. Wie schafft ihr es, diesen Spagat hinzubekommen, ohne in Retro-Kitsch zu verfallen?
Wir lieben den Classic Rock Sound der 70er Jahre und hatten von Anfang an das Ziel den Retro Rock mit einer modernen frischen Note zu verbinden. Hooky Gesangslinien die im Gedächtnis bleiben bringen denke ich den frischen Wind und verbinden sich mit dem Sound und Seele des 70er Jahre Classic/ Hard Rocks ohne sich dabei in endlosen Jam Parts zu verlieren.
Mit „Euphonia“ habt ihr schon vorab international für Aufmerksamkeit gesorgt. Hättet ihr mit so viel Resonanz gleich zur ersten Single gerechnet?
Wir wussten zwar, dass der Song etwas Besonderes ist, vor allem auch für uns. Das „ Euphonia“ aber direkt so viel Aufmerksamkeit bekommt hätten wir auch nicht gedacht. Umso mehr haben wir uns darüber gefreut, dass unser erstes „Hallo“ in die große weiter Rockwelt von so viel toller Resonanz und Erfolg geprägt war.
Live habt ihr eine enorme Wucht. Was unterscheidet für euch das Gefühl, einen Song im Studio einzuspielen, von dem, ihn auf der Bühne zu entfesseln?
Der große Unterschied dabei ist, dass wir unsere Energie auf das Publikum übertragen, unsere Leidenschaft zur Musik entfesseln und es natürlich auch genießen die Reaktion vom Publikum zu bekommen und dadurch den Thrill noch spüren. Wir lieben es
unsere Songs auf der Bühne zusammen als Band live zu spielen und diesen Moment mit Fans zu teilen.
Ihr wart bereits Support für Jerry Cantrell und geht bald mit The Vintage Caravan auf Tour. Welche dieser Momente haben euch bisher am meisten geprägt – und worauf freut ihr euch am meisten?
Für Jerry Cantrell Support zu spielen war natürlich eine große Ehre für uns. Ich denke, dass uns alle Konzerte, die wir mit ihm zusammen spielen konnten sehr geprägt haben.
Die Hallen waren alle ausverkauft und riesig. Das ist ein Traum jeden Künstlers. Jerry, seine Band und das ganze Team waren total lieb zu uns und haben uns super empfangen.
Derzeit sind wir mit The Vintage Caravan auf Tour im Nightliner unterwegs. Es ist ein unfassbar cooles Gefühl jeden Abend Menschen mit unserer Musik und Leidenschaft begeistern zu können und immer wieder an einem neuen Ort aufzuwachen. Die Jungs von The Vintage Caravan sind große Talente und super cool. Die Tour läuft super.
„Trail of Gold“ behandelt große Themen wie Freiheit, Aufbruch und Hingabe. Gibt es einen Song auf dem Album, der euch persönlich besonders am Herzen liegt – und warum?
Es ist schwierig sich da auf einen festzulegen. Alle Songs sind auf eigene Weise besonders für uns. Besonders am Herzen liegen mir „Heart of Stone“, „Trail of Gold“ und „ You can’t take away my love”. Sie haben sehr viel emotionale Komponente, Herzblut, und Hingabe, die man rauslesen kann wenn man sich mit dem Songtext befasst. Es sind Songs in denen ich über eigene Erfahrungen schreibe und ich denke, dass sich einige Menschen damit identifizieren können und daraus vielleicht auch Kraft und Hoffnung schöpfen.
Sandra, deine Bühnenpräsenz wird oft als elektrisierend beschrieben. Wie viel davon ist pure Intuition und wie viel bewusste Performance?
Ich mache mir natürlich im Vorwege Gedanken darüber wie ich das Publikum in meine Performance und in das Konzert miteinbeziehen kann und überlege mir Mitmachparts, oder Momente in denen ich einfach mal ins Publikum gehe, um die Nähe zu den Fans aufzubauen.
Alles andere ist tatsächlich spontan und intuitiv. Es ist die Leidenschaft zur Musik, zum Rhythmus und dieser Thrill auf der Bühne all die Energie freizulassen die in mir steckt. Es ist wie ein Schalter den ich umlege, sobald ich die Bühen betrete.
Wenn ihr zehn Jahre in die Zukunft blickt – wo steht VELVET RUSH dann? Was ist euer Traum für die Reise, die jetzt mit „Trail of Gold“ beginnt?
Wir wollen das größtmögliche erreichen und setzen uns keine Limits. Mit unserer Musik möchten wir weltweit bekannt werden und haben denke ich schon mal einen guten Grundstein dafür gelegt. Finde das wofür die Sterben würdest und dann lebe dafür. Das ist unser Motto!
Ein großes Dankeschön an VELVET RUSH für dieses offene und leidenschaftliche Gespräch. Wir gratulieren herzlich zum Debütalbum „Trail of Gold“ und wünschen euch unvergessliche Tourneen, unzählige magische Konzertmomente und eine strahlende Zukunft voller Rock’n’Roll-Energie. ✨🎸 Interview by CK
Bild © Florian Lübke
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