Donnerstag 28. März 2024

Gregory Porter – Sanfte Töne zum Abschluss der Musikmesse

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Abschlusskonzert des Musikmesse Festivals am 06. April 2019 in der Frankfurter Festhalle

Für die Musikwelt ist Nat ›King‹ Cole der größte Musiker und Sänger, der je zwischen Jazz und Pop wandelte. Für den jungen Gregory Porter war er aber noch mehr: eine Vaterfigur. Im Rahmen des Musikmesse Festivals (2. – 6. April 2019) dankt Porter es ihm mit einem musikalischen Tribut, das unter die Haut geht: Nat ›King‹ Coles Hits und schönste Songs singt er mit so viel Soul und Gefühl, dass man meinen könnte, diese Evergreens das erste Mal im Leben zu hören. Begleitet wird er dabei von der Neuen Philharmonie Frankfurt, die regelmäßig mit Stars wie David Garrett, Deep Purple oder José Carreras musiziert.

»Wohl jeder Künstler«, meint Gregory Porter, »klammert sich erst einmal an ein Vorbild, bevor er anfängt eine eigene Stimme zu entwickeln und sich aus seiner Komfortzone herauszutrauen.« Und so natürlich wie es für einen Künstler ist, sich an einem gewissen Punkt in seiner Karriere von seinen Vorbildern zu lösen, so natürlich ist es auch, irgendwann wieder zu ihnen zurückzukehren. Nachdem er sich nun also als eigenständiger Künstler etablieren konnte, hält Porter die Zeit für gekommen, seinem großen Vorbild auf dem Album ›Nat King Cole & Me‹ endlich gebührend Tribut zu zollen. »Ich denke, es ist nur natürlich, dass ich zu den Quellen meiner Inspiration und zu meinen Ursprüngen zurückkehre«, begründet Porter die Hommage. »Und diese Quellen waren meine Mutter und Gospelmusik und Nat King Cole.«

Gregory Porter ist natürlich nicht der erste Künstler, der Nat King Cole Tribut gezollt hat. Und er wird sicherlich auch nicht der letzte sein. Aber eine so spürbar persönliche und emotionale Hommage an den legendären Crooner war bislang nur dessen Tochter Natalie Cole gelungen, die 1992 für das Album ›Unforgettable… With Love‹ drei Grammys erhielt. Die Sängerin hatte damals mit einem posthumen Duett besondere Aufmerksamkeit erregt. Gregory Porter, der mit einer ähnlich samtigen Baritonstimme wie Nat King Cole gesegnet ist, verzichtet hier wohlweislich auf solche Gimmicks. Unter die Haut gehen seine einfühlsamen Interpretationen nämlich auch so.

Text © by Jan Heesch

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