Dienstag 16. April 2024

Nibelungen-Festspiele nach zwei Wochen Spielzeit mit hervorragender Bilanz

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Medien und Zuschauer feiern „hildensaga“/ Auslastung von knapp 95 Prozent

Am Sonntag, 31. Juli, gehen in Worms die Nibelungen-Festspiele unter der Intendanz von Nico Hofmann und der künstlerischen Leitung von Thomas Laue zu Ende. Mit einer hervorragenden Bilanz: Das vom Feuilleton hoch gelobte und von den Besuchern mit Szenenapplaus und Standing Ovations gefeierte Stück „hildensaga. ein königinnendrama“ von Ferdinand Schmalz unter der Regie von Roger Vontobel bescherte den Verantwortlichen eine herausragende Auslastung von knapp 95 Prozent sowie zahlreichen ausverkauften Aufführungen. Dieses Jahr erzählte ein hochkarätiges Theaterensemble das Epos erstmals mit einem Schwerpunkt auf die Perspektive der Frauen. Dabei ging das Stück des Autors Ferdinand Schmalz nicht nur der Frage nach, ob eine von Frauen gelenkte Welt eine bessere wäre, sondern lenkte den Blick auch hochaktuell auf das Dilemma einer nicht endenden Gewaltspirale und die Frage nach Krieg und Frieden. Das Bühnenbild war in diesem Jahr außergewöhnlich: eine Bühne aus Wasser, die die Schauspieler vor ganz neue Herausforderungen stellte. Das Zusammenspiel von Videoinstallation, herausragender Musik, Wasserbühne und einem erfahrenen Theaterensemble machte die Inszenierung dieses Jahr zu einem besonderen Ereignis. 

Intendant Nico Hofmann: „Worms 2022 war für mich ein großer Erfolg: zum einen die Freude über den überragenden Zuspruch des Publikums. Bei aller Düsterheit, die im Moment bei den Zuschauerzahlen in den Theatern zu beklagen ist, hat das Publikum der Nibelungen-Festspiele ein starkes Zeichen gesetzt: Kultur ist wichtiger denn je, gerade im gemeinsamen Erleben. Stolz bin ich gemeinsam mit Thomas Laue über das Zusammenspiel von Ensemble und dem Team der Festspiele: unsere Konzentration auf erstklassiges Schauspieltalent aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, die große Offenheit zwischen Autor und Regie – all das hat uns in diesem Jahr rundum gelungene Festspiele möglich gemacht.“

Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nibelungen-Festspiele: „Die Besucher zeigten sich von der diesjährigen Inszenierung rundherum begeistert: die schauspielerische Ensembleleistung, die spektakuläre Wasserbühne, das Licht, aber auch die technischen Effekte wie das Videomapping am Dom überzeugten. Die sehr gute Mund-zu-Mund-Propaganda sorgte dann zusammen mit den ebenfalls herausragenden Kritiken in den Feuilletons dafür, dass wir in der zweiten Woche nahezu ausverkauft waren. Eine tolle Festspielsaison geht heute zu Ende und ich bin dem gesamten Team vor und hinter den Kulissen sehr dankbar, dass sie uns diese trotz den immer noch vorhandenen Herausforderungen der Pandemie durch ihre umsichtige Planung und Organisation ermöglicht haben.“

Geschäftsführer Sascha Kaiser: „Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen war es in diesem Jahr wirklich ein großer Kraftakt, die Festspiele zu ermöglichen. Nur Dank der großen Disziplin aller Beteiligten vor und hinter den Kulissen, was unser Hygienekonzept anging, und Dank des Rückhalts und der Unterstützung all unserer langjährigen Partner, Förderer und Unterstützer von Seiten der Stadt, des Landes und der Wirtschaft, konnten wir dieses Theatererlebnis ermöglichen. Danke dafür an jeden einzelnen. Ich durfte als Belohnung in den letzten beiden Wochen im Heylshofpark viele tolle und bereichernde Gespräche mit Besuchern aus ganz Deutschland führen. Das hat wieder gezeigt, was für ein Gewinn diese Festspiele für den Kultur- und Wirtschaftsstandort Worms und sogar Rheinland-Pfalz sind und dass sich all die Anstrengungen lohnen.“

Der Künstlerische Leiter Thomas Laue: „Es ist eine große Freude zu sehen, wie in diesem Jahr alles gepasst hat. Das ist zum einen dem wirklich großartigen Ensemble zu verdanken, das sicher zu den besten gehört, die wir bei den Nibelungen-Festspielen je hatten. Dazu kommt, dass mit Roger Vontobel ein hochkarätiger Regisseur ein zweites Mal in Worms inszeniert hat und seine Erfahrung voll ausspielen konnte. Die Kombination mit dem literarisch starken und gleichzeitig innovativen und hochaktuellen Text von Ferdinand Schmalz hat gezeigt, dass die Nibelungen-Festspiele nicht nur große Unterhaltung sind, sondern auch inhaltlich relevante Auseinandersetzung mit Gegenwart. Das sind genau die Mischung und der künstlerische Ansatz, den Nico Hofmann und ich auch in den kommenden drei Jahren fortsetzen möchten.“

Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin: „Seit 20 Jahren existieren die Nibelungen-Festspiele Worms. Mittlerweile hat sich eine verlässliche Struktur mit einem großartigen Team gebildet, es hat sich ein Netzwerk entwickelt und es sind langjährige Kooperationen entstanden. Gemeinsam haben wir im letzten Jahr der Pandemie getrotzt und uns in diesem Jahr den Nachwirkungen und Herausforderungen gestellt. Es ist ein imposantes Stück entstanden, was großartige Resonanz hervorruft und jeden Abend gibt es einen schönen stürmischen Applaus. Dieser Erfolg ist diesem Team, den großartigen Menschen auf und hinter der Bühne zu verdanken, dem Ensemble, den Techniker:innen, den Künstler:innen, den Ehrenamtlichen und vielen Menschen mehr. Dank ihnen hatten wir einen wunderbaren Festspielsommer.“ 

Kulturprogramm 

Neben der Hauptinszenierung boten die Nibelungen-Festspiele auch dieses Jahr wieder viele Highlights im begleitenden Kulturprogramm. Den Auftakt machten die Theaterbegegnungen, die ganz im Zeichen des Perspektivwechsels standen. Der Fokus galt den Frauen der Saga und der Frage, ob nicht alte männliche Machtstrukturen längst überlebt sind und neue weibliche entstehen. Neben der Diskussionsrunde unter anderem mit dem Festspielautor Ferdinand Schmalz und einer Lesung mit der Schriftstellerin Felicitas Hoppe aus ihrem Buch „Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm“ wurde die Veranstaltung vom Musikensemble der Dominszenierung begleitet. Die spannenden Diskussionen wie auch die künstlerischen Beiträge der Theaterbegegnungen wurden begeistert aufgenommen. 

Jasmin Tabatabai, bekannt aus diversen Fernseh- und Kinoproduktionen zog am Dernierenwochenende die Zuschauer als Sängerin in ihren Bann. Mit ihrer „Jagd auf Rehe“ Tournee 2022 stellte sie ihr drittes Album vor, welches sie gemeinsam mit dem Schweizer Musiker, Komponisten und Produzenten David Klein produzierte. 

Die Nibelungenlied-Gesellschaft Worms bot in diesem Jahr gleich zwei Veranstaltungsformate an: Neben wissenschaftlichen Vorträgen gab es ein hochkarätig besetztes wissenschaftliches Kolloquium, welches sich mit der europäischen Vernetzung des Nibelungen-Mythos beschäftigte. 

Und auch die Kinder und Jugendlichen kamen dieses Jahr nicht zu kurz: So wurde in einem Jugendworkshop ein „Nibelungen Escape Room“ entwickelt, welcher seine Besucher vor einige zu lösende Rätsel stellte. Die Nibelungenhorde traf sich zum Sommerworkshop und beim Kinder- und Familientag durften die Kleinsten den Heylshofpark für sich erobern und beim Spielen und Basteln das Nibelungenthema kindgerecht entdecken.

Nibelungen-Festspiele Worms 2023

Im Sommer 2023 finden die Nibelungen-Festspiele vom 7. Juli bis 23.Juli statt. Das Programm wird mit dem Vorverkaufsstart im Herbst 2022 bekannt gegeben. 

Danke an die Partner der Nibelungen-Festspiele

Die Nibelungen-Festspiele wären auch 2022 nicht ohne Unterstützung realisierbar. Besonderer Dank gebührt den Master-Partnern EWR Aktiengesellschaft, Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, dem ZDF, dem Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, der LBS Landesbausparkasse Südwest, Rheinhessen Sparkasse und SV Sparkassen Versicherung.  

Weiterer Dank gebührt den Premium-Partnern Lotto Rheinland-Pfalz GmbH, Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, Volksbank Alzey-Worms eG, TST GmbH und der Kampagne „Rheinland-Pfalz. Gold im Glas.“

Ebenfalls Dank gebührt den Haupt-Partnern Löhr Automobile Worms, Well Solutions GmbH, sat. Schadensmanagement GmbH, WISAG Gebäudetechnik Süd-West GmbH & Co. KG, Röhm GmbH, Erzeugergemeinschaft Winzersekt GmbH, Wormser Zeitung und vielen weiteren Partnern.

Fotos © by Boris Korpak/ bokopictures

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