In den 1990er Jahren waren die Gipsy Kings die ungekrönten Könige des Flamenco Pop. Mit Hits wie „Bamboleo“, „Baila Me“ und „Volare“ brachten sie die Massen auf dem gesamten Globus zum Tanzen. Seitdem sind viele Jahre vergangen, die früheren Bandmitglieder gingen getrennte Wege – und inzwischen gibt es sogar zwei Gipsy Kings-Formationen.
Die erste um Ursänger Nicolas Reyes und den Stammgitarristen Tonino Baliardo zog in diesem Sommer auf Festivals wie dem Da Capo Alzey durch die deutschen Landen, während die zweite Besetzung um die drei Reyes-Brüder Patchai, Canut und Paul sowie ihrem Schwager Chico Bouchikhi gerade die hiesigen Hallen unsicher macht.
Letztere ging in der Frankfurter Jahrhunderthalle knappe 140 Minuten in die Vollen und bot mit insgesamt 15-köpfigen Lineup eine fulminante Show, die sich gewaschen hatte. Dabei durften die größten Gassenhauer der Originaltruppe wie „Bem Bem Maria“, „Djobi, Djoba“ oder die erwähnten „Bamboleo“, „Baila Me“ und „Volare“ natürlich nicht fehlen.
Obwohl Erfolge à la „Vamos à Bailar“ dabei auf der Strecke blieben, ließen sich die Gipsy Kings & Chico einige Überraschungen einfallen. So spielten sie zur Freude des bestens aufgelegten Publikums auch etliche Covers wie die italienische Partisanenhymne „Bella Ciao“, Luis Fonsis Megahit „Despacito“ oder „Danza Kuduro“ von Don Omar & Lucenzo.
Text & Fotos © by Torsten Reitz
