Archive entwickeln zu jedem ihrer Alben ein komplexes künstlerisches Konzept. Das umfasst das Artwork genauso wie die zugehörigen Videos, die Lightshow auf der Bühne, sogar ganze Filme, die den Schaffensprozess begleiten. Da wird, anstatt eine Vorband auftreten zu lassen, schon mal ein 40-minütiger Vorfilm mit einem selbst produzierten Soundtrack aufgeführt. Kurz, Archive geht es um eine Idee von Komplexität, die über die reine Musik hinaus ihr Anliegen auf verschiedenen Ebenen vermittelt. Das trifft natürlich auch auf das jüngste Album „Call To Arms & Angels“ zu, das von den außergewöhnlichen Zeiten (nicht zuletzt der Pandemie) und den erodierenden Freiheiten in unserer Gesellschaft handelt. Keine leichte Kost also, die Archive uns hier präsentieren und doch wieder eine üppige Leistungsschau voller Fantasie und Eleganz. Musikalisch geht Londoner Band-Kollektiv rund um Darius Keeler und Danny Griffith  wieder ein Stück zurück in der eigenen Geschichte und verbindet schweren TripHop mit repetitiver Electronica, klassischem Klavier, treibendem Schlagzeug und psychedelischem Post-Rock. Wer die Auftritte von Archive kennt, weiß, dass sich die Briten auch für ihre kommenden Live-Shows wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen werden!