Cäthes Lieder verhandeln die großen Themen Liebe, Leben, Altern, Frausein, Alltag, Ängste auf eine Weise, die einem im deutschen Pop selten begegnet. Frei von Pathos und trotzdem beseelt von großen Gefühlen. Witzig, ohne auf Ha-ha-Reime oder gefeilte Pointen zu setzen. Kämpferisch und in sich ruhend zugleich – womit wir wieder beim Titel „Chill Out Punk“ ihres letzten Albums wären. Das beste Beispiel dafür ist vielleicht die erste Single „Warum darum“. Ein genaues Sezieren einer Beziehung, die nach dem brennenden Intro nun im Alltag bestehen muss. In dem man die Fehler, die Zweifel und die verqueren, von Sexismus durchsetzten Erwartungen der Gesellschaft erdulden muss. Die Problematik mündet in dem wundervollen Refrain: „Und warum muss ich eigentlich mit meiner Therapeutin über deine Minderwertigkeitskomplexe reden?“ Die Antwort kommt von einem kleinen Chor im Hintergrund, der trällert: „Warum? Darum!“ Cäthe sieht in dem Lied auch Parallelen zu ihrem beruflichen Werdegang und den Dingen, mit denen man sich als selbstbestimmte und selbstständige Künstlerin herumschlagen muss. „Wie oft hatte ich mit Leuten zu tun, die mir sagten, ich müsse so und so sein oder so und so klingen.“ Das gäbe sie sich heute einfach nicht mehr. Deshalb passiert bei „Chill Out Punk“ auch alles nach ihren Regeln: „Ich habe inzwischen ein Team um mich, das ich mir ganz genau ausgesucht habe und jetzt auch ein eigenes Label. Wir machen alles, was wir machen können, alleine.“
© 2010-2023 by CK Marketing. All Right Reserved.