Donnerstag 25. April 2024

Special: Artists and their Tattoos

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Auch dieses Jahr war unser M’era Luna Tattoo Special für tätowierte Besucher des Festivals am Start und wieder konnten die Besucher uns Bilder von ihren Tattoos schicken. Die ausgewählten Gewinner hatten die Gelegenheit mit uns ein Shooting und Interview zu machen, außerdem gabs als Erinnerung kleine Geschenke von Veranstalter. Dieses Jahr waren in Vergleich zum letzten Jahr dreimal mehr Teilnehmer dabei, die Auswahl wurde größer und die Entscheidung zu treffen umso schwerer. Das fand ich aber mit am besten dabei. Ich hoffe, dass sich nächstes Jahr noch mehr Leute trauen, bei unserem Projekt mitzumachen. Aber kommen wir zurück zu unseren Gewinnern. Dieses Jahr hatten wir eine Ausnahmesituation, anstatt der angekündigten drei Gewinner, hatten wir gleich vier.

Arne hat zwar nur ein Tattoo, aber seine Geschichte hat uns zutiefst berührt und wir wollten ihm die Möglichkeit geben, seine Geschichte zu erzählen. Vielleicht hilft sie auch jemand anderem. Für uns ist nicht nur wichtig, wie schön und kunstvoll Tattoos sind, sondern auch, wie die Träger dazu stehen und welche Gedanken dahinter stecken. Deswegen starten wir auch gleich mit dem Interview mit Arne, danach kommen Lexx, Beate, unsere einzige Frau in der Runde und Michael.

Arne:

Wann wurde das erste Tattoo bei Dir gestochen und für welches Motiv hast Du Dich entschieden? Wie lange musstest Du darüber nachdenken?

Das war Fadenkreuz in Januar 2018, nachgedacht habe ich fast 10 Jahre.

Wie viele Tattoos hast Du? Gibt es davon welche von denen Du eine Geschichte erzählen könntest/möchtest und was sie Dir insbesondere bedeuten?

Insgesamt nur das eine. Hinter diesem einen Tattoo steht sehr viel Geschichte und Bedeutung für mich.

2009 erkrankte ich an Hodenkrebs. Nach der Resektion (Entfernung) bin ich nun lebenslang auf Hormonspritzen angewiesen, die immer wieder Probleme bereiteten, da beim Stechen öfter Nerven gereizt wurden und ich in Folge dessen, wochenlang mit Schmerzen zu tun hatte.

Auch war es eine Art „schwarzer Humor“ der seither immer wieder für gute Laune und Lachen bei Schwestern und Ärzten sorgt.

Planst Du Dir weitere Tattoos stechen zu lassen?

Nein

Wurden alle Tattoos bei demselben Tätowierer gestochen? Wie hast Du den Tätowierer ausgewählt und wer hat die Skizze(n) für Dich gemacht?

Mein Tätowierer habe ich dank Mundpropaganda von Freunden gefunden und Motiv selbst erstellt

Wie lange hat die längste Sitzung gedauert?

15 Minuten. Eine Sitzung

Tattoos stechen zu lassen ist schmerzhaft. Wie kannst Du die Schmerzen während der Sitzung aushalten, was lenkt Dich ab?

Ich hatte keine Schmerzen.

Hast Du jemals bereut ein Tattoo stechen zu lassen?

Nein

Welche Arten von Tattoos sind für Dich tabu, welche würdest Du niemals stechen und Dir auch niemals stechen lassen?

Großflächige Motive

Es heißt, es macht süchtig, sich tätowieren zu lassen – hat man einmal damit angefangen kann man nicht mehr aufhören. Wie siehst Du das?

Ich habe kein Verlangen nach mehr

Im Moment ist es modern sich tätowieren zu lassen, viele Leute denken gar nicht darüber nach, dass sie das Tattoo das ganze Leben tragen müssen. Sie wollen cool sein und mit dem Strom schwimmen. Oftmals kommen sie zum Tätowierer mit der Aussage „zeigen Sie mir, was Sie haben“. Wie denkst Du darüber? Der Tätowierer arbeitet dann nicht mehr als Künstler sondern wird zum „Massenproduzenten“.

Es ist jedem selbst überlassen. Wer mit einem „Stempel Tattoo“ rumlaufen möchte, kann dies gern tun.

Früher herrschte die verbreitete Meinung Tattoos seinen asozial – man hatte Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden. Hat sich diese Meinung heute geändert oder muss man noch immer mit Vorurteilen rechnen?

Ich arbeite in einer Einrichtung der Behinderten und Jugendhilfe. Das ganze unter der Schirmherrschaft der Kirche und selbst bei uns sind voll Tätowierte und gepiercte Betreuer angestellt,  daher denke ich,  diese Zeit ist vorbei.

Zu guter Letzt… was empfiehlst Du unseren Lesern, die ihr erstes Tattoo planen? Worauf sollten sie achten bzgl. Auswahl des Studios, des Tätowierers, der Stilrichtung… Welche Ratschläge hast Du?

Sie sollten sich überlegen, was ihr geplantes Motiv bedeuten soll. Sie müssen schließlich ein Leben lang dazu stehen. Aus meiner Sicht sollte man auf Namen von Partnern verzichten.  Was die Auswahl von Studio und Artist betrifft, hilft es oft schon, nach Erfahrungen im Netz zu suchen,  sie Beispiele zeigen zu lassen und sich den Stil anzusehen. Mundpropaganda ist auch meist sehr zuverlässig. Im Studio sollte man auf die Abläufe achten in Bezug auf Hygiene und Arbeitsabläufe.

Lexx:

Wann wurde das erste Tattoo bei Dir gestochen und für welches Motiv hast Du Dich entschieden? Wie lange musstest Du darüber nachdenken?

Mein erstes Tattoo habe ich mir mit 16 Jahren stechen lassen. Es ist ein Tribal, ein Drache auf meinem Rücken.

Wie viele Tattoos hast Du insgesamt? Gibt es davon welche von denen Du eine Geschichte erzählen könntest/möchtest und was sie Dir insbesondere bedeuten?

Insgesamt habe ich nun schon sechs Tätowierungen. Jedes für sich hat seine eigene, kleine Geschichte. Gerne bin ich bereit diese zu erzählen, wenn sich dafür jemand interessiert.

Planst Du Dir weitere Tattoos stechen zu lassen?

Definitiv lasse ich mir noch mehr Tätowierungen stechen. Hat man erst einmal einen Tätowierer, dem man hundertprozentig vertraut, kommen ganz automatisch immer mehr Ideen. Der nächste Termin ist sogar in ein paar Tagen.

Wurden alle Tattoos bei demselben Tätowierer gestochen? Wie hast Du den Tätowierer ausgewählt und wer hat die Skizze(n) für Dich gemacht?

Mein erstes Tattoo wurde von einem Bekannten meiner Mutter gestochen. Ich war jung und wollte unbedingt mit dem Strom schwimmen. Die drei folgenden wurden in einem normalen ‚Studio um die Ecke‘ gestochen.
Doch meine beiden letzten und zugleich liebsten Tätowierungen, wurden von Hannah DeGroth gestochen. Sie ist eine Künstlerin und Autorin, die sich seit knapp einem Jahr auch einen Namen als Tätowiererin macht. Mit den Werken von ihr, hatte ich mich auch bei euch beworben.
Meine ältesten vier Tattoos waren einfach nur Vorlagen, ohne irgendwelche Besonderheiten.
Dafür sind die neuen Werke von Hannah DeGroth alles Unikate und in Zusammenarbeit mit meinen Wünschen entwickelt worden. Ein krasser Unterschied, wenn man einen Tätowierer findet, der frei Hand zeichnen kann und einem etwas quasi maßgeschneidert erstellt. Das gibt einem Tattoo die besondere Note.

Wie lange hat die längste Sitzung gedauert?

Puh, meine längste Sitzung war tatsächlich bei meiner aktuellen Tätowiererin und lag in etwa bei acht Stunden. Nun muss man aber dazu sagen, dass dieses Tattoo auf meinem Unterarm ihr allererster Versuch auf menschlicher Haut war und sie damals extra sehr vorsichtig und langsam gearbeitet hat. Das ist unter anderem das Motiv, mit dem ich mich hier beworben habe.

Tattoos stechen zu lassen ist schmerzhaft. Wie kannst Du die Schmerzen während der Sitzung aushalten, was lenkt Dich ab?

Jeder Mensch empfindet Schmerzen unterschiedlich intensiv. Dazu kommt noch welche Körperstelle tätowiert wird. Im Nacken und am Arm bin ich fast eingeschlafen, wohingegen ich am Schlüsselbein oder im Achselbereich förmlich durch die Hölle gehen musste.
Ansonsten hilft, sich ein wenig abzulenken. Meine Tätowiererin legt sehr viel Wert darauf, dass man sich wohlfühlt. Es ist auch möglich die eigene Lieblingsmusik zu hören. Neben immer netten und interessanten Gesprächen, gibt es auch reichlich zu lachen. Das sind alles Dinge, die mir helfen die Schmerzen zu ertragen.

Hast Du jemals bereut ein Tattoo stechen zu lassen?

Bereut habe ich keines meiner Tattoos, doch hätte ich damals bei meinem ersten ein anderes Motiv wählen sollen. Trotzdem haben alle ihren Sinn und eine Geschichte erhalten. Das ist mir sehr wichtig.

Welche Arten von Tattoos sind für Dich tabu, welche würdest Du niemals stechen und Dir auch niemals stechen lassen?

Tabus sind für mich Namen der aktuellen Lebenspartnerin und alles was mich als Person, meinem Wesen, an Eigenschaften nicht ausmacht, nicht zu mir passt, würde ich mir auch niemals tätowieren lassen.

Es heißt, es macht süchtig, sich tätowieren zu lassen – hat man einmal damit angefangen kann man nicht mehr aufhören. Wie siehst Du das?

Oh ja, das kann ich definitiv so unterschreiben. Tätowierte Haut ist für mich einfach viel interessanter. Ähnlich vielleicht, wie andere Menschen die Bräune durch Sonnenbaden bevorzugen.
Für mich ist es sehr wichtig, dass man sich mit den eigenen Tattoos identifizieren kann. Gerade nach der ganzen Zeit unter Schmerzen, wenn das neue Motiv im Spiegel sichtbar wird, kommt ein glücklicher Moment, die Erleichterung es geschafft zu haben. Man fühlt sich einfach besser, etwas schöner vielleicht sogar. Quasi eine Bestätigung für sich selbst und ein kleines Statement nach außen.

Im Moment ist es modern sich tätowieren zu lassen, viele Leute denken gar nicht darüber nach, dass sie das Tattoo das ganze Leben tragen müssen. Sie wollen cool sein und mit dem Strom schwimmen. Oftmals kommen sie zum Tätowierer mit der Aussage „zeigen Sie mir, was Sie haben“. Wie denkst Du darüber? Der Tätowierer arbeitet dann nicht mehr als Künstler sondern wird zum „Massenproduzenten“.

Ich selber halte da gar nichts von. Mein erstes Tattoo als Jugendlicher ist leider so entstanden.
Sehr schnell habe ich mich von diesem Denken entfernt und meine Wünsche eingehalten. Wie in vielen anderen Situationen ist es doch nur ein Mitläufer-Ding. Solche Standardtätowierungen fallen nicht einmal sonderlich auf.
Natürlich leben viele Tattoo-Studios auch von solchen Wünschen, doch fehlt es da leider oft an Kreativität und Individualität.
Tattoos die niemand anders sonst hat, die einen selbst verkörpern, vielleicht sogar eine versteckte Geschichte erzählen, sind doch wesentlich interessanter und sehen meist sogar künstlerisch viel besser aus.
Das Individuelle, die eigene Handschrift des Künstlers und die eigene Seele sollten aus den Tattoos erkennbar sein. Und dann sind sie auch genial.

Früher herrschte die verbreitete Meinung Tattoos seinen asozial – man hatte Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden. Hat sich diese Meinung heute geändert oder muss man noch immer mit Vorurteilen rechnen?

Meine Erfahrung ist da sehr durchwachsen. Natürlich gibt es weiterhin Berufe wo Tätowierungen nicht gestattet oder nicht gern gesehen sind. Doch insgesamt ist es gerade durch den Mainstream viel lockerer geworden.

Die Anerkennung liegt bei der Körperkultur an sich. Schräge Blicke bleiben, aber keine Ablehnung.

Zu guter Letzt… was empfiehlst Du unseren Lesern, die ihr erstes Tattoo planen? Worauf sollten sie achten bzgl. Auswahl des Studios, des Tätowierers, der Stilrichtung… Welche Ratschläge hast Du?

Jeder sollte sich zuerst genau und lange überlegen, was ihm besonders gefällt. Passt das Tattoo auch zu meiner Lebensweise oder zu meinem Berufswunsch? Gefällt mir das Motiv auch noch in fünf oder zehn Jahren? Niemals aus einer Kurzschlussreaktion heraus tätowieren lassen. Nicht als Liebesbeweise und nicht als Mutprobe tätowieren lassen. Bei der Auswahl des Studios sich Zeit nehmen. Die meisten Studios haben mehrere Tätowierer. Schaut also nach dem Portfolio des einzelnen Künstlers, die Gesamtwerke eines kompletten Studios können täuschen, da gerade in großen Studios ein ständiger Wechsel der Tätowierer herrscht. Befolgt die Hygienevorschriften nach dem tätowieren. Nichts ist schlimmer, als sich das neue Tattoo dauerhaft zu vernarben und somit zu versauen. Ich persönlich lege sehr viel Wert auf die Hygiene im Studio selber. Aber auch auf die Sympathie zwischen mir und dem Künstler. Ob ein Tätowierer bekannt ist oder nicht, interessiert mich kaum. Denn auch neue Tätowierer können was drauf haben. Schaut euch einfach an, was sie schon gemacht haben und urteilt nach eurem eigenen Geschmack.

Hiermit möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Hannah DeGroth von TattooARTworks.de für die tolle Kunst bedanken und natürlich noch bei der Jury, die mich ausgewählt hat.
Tja, wer weiß, vielleicht helfen meine Antworten ja dort draußen jemandem bei der Suche nach seinem perfekten Tattoo.

Beate:

Wann wurde das erste Tattoo bei Dir gestochen und für welches Motiv hast Du Dich entschieden? Wie lange musstest Du darüber nachdenken?

Mein erstes Tattoo habe ich mit ca. 22 Jahren mir stechen lassen , es war eine Rose auf der rechten Schulter für ca. 70 DM, mit ca. 19 Jahren wollte ich schon unbedingt  ein Tattoo habe mich aber nicht getraut,! als mein jetziger Mann sich einen Thai Boxer hat stechen lassen ,wusste ich jetzt ist die Zeit gekommen . allerdings ist die Rose ca. 14 Jahre später übertättowiert worden , es war wirklich keine schöne Rose  . Über das Motiv habe ich nicht lange nachdenken müssen ,einfach eine Rose fertig , allerdings nicht sehr klug .

Wie viele Tattoos hast Du insgesamt? Gibt es davon welche von denen Du eine Geschichte erzählen könntest/möchtest und was sie Dir insbesondere bedeuten?

Meine Tattoos kann ich leider nicht zählen weil ich, A) so viele  und B)teilweise zusammen hängende Motive habe.

Meinen Blutengel auf meinem rechten Unterarm habe ich meiner Lieben Mama gewidmet , Sie ist viel zu früh  verstorben mit nur 47 Jahren , Sie ist nun als mein Blutengel /Schutzengel somit immer bei mir und erinnert mich jeden Tag daran wie kurz das Leben sein kann aber auch meine Erinnerungen an Sie sind immer noch Lebendig.

Planst Du Dir weitere Tattoos stechen zu lassen?

Ja auf jeden Fall , 2020  habe ich meinen nächsten Termin

Wurden alle Tattoos bei demselben Tätowierer gestochen? Wie hast Du den Tätowierer ausgewählt und wer hat die Skizze(n) für Dich gemacht?

Meine Rose und mein “ Arschgeweih“ habe ich bei ein und denselben Tätowierer stechen lassen, damals wusste ich es nicht besser und bin dort hingerannt wo alle halt gingen .Beide aus seinem Motivbuch …Schrecklich ….halt jung , naiv und dumm.

Gott sei Dank bin ich dann auf den Peter Jürgens – Colours World aus Holzwickede gestoßen, nach langer Unterhaltung  und Ansichten seiner Arbeiten  wusste ich es  er ist der richtige für mich , ich brauche bloß meine Wünsche , Vorstellungen und Gefühle ihm mitteilen, zeichnet der Peter  mir  einfach so alles aufs Papier , er hat eine Fantasie und Vorstellungskraft das ist wirklich unglaublich.
Manchmal bringe ich Ihm eine Zeichnung oder ein Foto mit dann wird’s noch etwas verändert danach steht mein Motiv fest .

Wie lange hat die längste Sitzung gedauert?

Meine längste Sitzung dauerte etwa 4-5 Stunden

Tattoos stechen zu lassen ist schmerzhaft. Wie kannst Du die Schmerzen während der Sitzung aushalten, was lenkt Dich ab?

Nicht jede Stelle am Körper ist gleich Schmerzempfindlich , manchmal merke ich es kaum , da wir ziemlich viel quatschen , lachen und Musik hören ,bin auch schon mal wehrend einer Sitzung eingeschlafen. Doch es gibt da manche Stellen oh Mann ,Dann denke ich intensiv an schöne Erinnerungen und versuche den Schmerz zu verschieben zb. beiße Ich mir in die Hand oder drücke meine Nägel ganz fest auf ein Körperteil.
Am wichtigsten ist es nicht an den Schmerz zu denken den damit stärkt Mann den Schmerz noch mehr .

Hast Du jemals bereut ein Tattoo stechen zu lassen?

Nein das überhaupt nicht , bloß die Auswahl des Motivs…wie die Rose und das Arschgeweih.

Welche Arten von Tattoos sind für Dich tabu, welche würdest Du niemals stechen und Dir auch niemals stechen lassen?

Den Namen meines Partners ,Politische Gesinnung, Cartoons und Old School .

Es heißt, es macht süchtig, sich tätowieren zu lassen – hat man einmal damit angefangen kann man nicht mehr aufhören. Wie siehst Du das?

Ich denke das es auf die Lebenseinstellung des einzelnen ankommt , manche Menschen haben ihr Leben lang nur ein zwei Tattoos andere hingegen lieben Tattoos und sehen es als Kunstwerk des eigenes Lebens.

Im Moment ist es modern sich tätowieren zu lassen, viele Leute denken gar nicht darüber nach, dass sie das Tattoo das ganze Leben tragen müssen. Sie wollen cool sein und mit dem Strom schwimmen. Oftmals kommen sie zum Tätowierer mit der Aussage „zeigen Sie mir, was Sie haben“. Wie denkst Du darüber? Der Tätowierer arbeitet dann nicht mehr als Künstler sondern wird zum „Massenproduzenten“.

Da stimme ich voll zu , schrecklich , da sehe ich die Pflicht beim Tätowierer sich mit dem Kunden zu unterhalten und ihm davon abraten ,
Eigentlich müsste es eine Check Liste wie beim ersten Arzt Besuch geben , mit den Fragen warum ,seit wann usw.

Motiv aus dem Buch grauenhaft ,
Wie beim Abi Ball dieselben Kleider , Traurigkeit vorprogrammiert.

Früher herrschte die verbreitete Meinung Tattoos seinen asozial – man hatte Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden. Hat sich diese Meinung heute geändert oder muss man noch immer mit Vorurteilen rechnen?

Leider ist es so , die einen denken oh voll cool die anderen hingegen voll asozial,
Manche Blicke wirklich witzig , manchmal nervt es auch , ich denke mir immer es ist mir sowas von egal was ihr gerade über mich denkt , ich weiß wer ich bin und was mich ausgemacht.
Vor allem je nachdem wo man sich gerade befindet , in der Großstadt ist es mehr oder weniger normal ,obwohl da auch sehr viel gestarrt wird .

Viele ältere Menschen verbinden Tattoos noch mit Gefängnis , Ärger und bösen Menschen.

Job mäßig leider auch , je nach Branche keine Anstellung mit einem sichtbaren Tattoo.

Zu guter Letzt… was empfiehlst Du unseren Lesern, die ihr erstes Tattoo planen? Worauf sollten sie achten bzgl. Auswahl des Studios, des Tätowierers, der Stilrichtung… Welche Ratschläge hast Du?

Als erstes ein Tattoo mit dem Mann sich identifizieren sollte , mit der eigenen Lebenseinstellung , jedes Tattoo hat seine eigene Geschichte die Geschichte des Trägers daher sollte es keins aus einer Laune heraus sein.
Mittlerweile gibt es sehr viele Tätowierer , oberstes Gebot erst mehrere Studios aufsuchen , schauen ob die Chemie stimmt , es muss eine Art Vertrauen da sein ,man muss sich Wohlfühlen danach sich seine Arbeiten anschauen, je besser der Tätowierer umso länger die Wartezeit auf einen Termin. Bloß nicht sofort sich tätowieren lassen , nächste Woche oder in 4 Wochen. Wartezeit von ca. 10 Monaten bis einem Jahr sind üblich .
Hygiene und Sauberkeit des Studios ist unter anderem das wichtigste , mittlerweile Standard doch es gibt immer wieder schwarze Schafe.
Ist man sich nicht 130% sicher dann den Termin verschieben , man sollte vor Vorfreude brennen und es kaum abwarten können .

Michael:

Wann wurde das erste Tattoo bei Dir gestochen und für welches Motiv hast Du Dich entschieden? Wie lange musstest Du darüber nachdenken?

Ich wollte immer schon ein Tattoo haben. Deshalb ließ ich mich mit 18 auch das erste Mal tätowieren. Das Erste war ein typisches Tattoo aus den 90er, ein Tribel.

Wie viele Tattoos hast Du insgesamt? Gibt es davon welche von denen Du eine Geschichte erzählen könntest/möchtest und was sie Dir insbesondere bedeuten?

Ins Gesamt habe ich 8 Tattoos. Ein Tattoo hat einen tieferen Sinn, denn es ist der Anfangsbuchstabe vom Namen meines Sohnes.

Planst Du Dir weitere Tattoos stechen zu lassen?

Ja, es kommen bestimmt noch welche dazu.

Wurden alle Tattoos bei demselben Tätowierer gestochen? Wie hast Du den Tätowierer ausgewählt und wer hat die Skizze(n) für Dich gemacht?

Die Ersten wurden alle von verschiedenen Tätowierer gestochen. Die letzten vier wurden alle von Marc von MRC Tattoo gestochen, bei dem ich froh bin, ihn gefunden zu haben. Denn sein Stil und seine Arbeitsweise gefallen mir sehr. Das Erste vom Marc war der Buchstaben von meinem Sohn. Das zweite war ein Wanna-Do von ihm mit dem er mich sofort hatte. Bei den letzten zwei habe ich ihm meine Ideen/Wünsche geäußert und er hat diese in Skizzen umgesetzt.

Wie lange hat die längste Sitzung gedauert?

Die längste Sitzung dauerte 7 Stunden.

Tattoos stechen zu lassen ist schmerzhaft. Wie kannst Du die Schmerzen während der Sitzung aushalten, was lenkt Dich ab?

Ich lasse mich einfach auf den Schmerz ein, was schon fast meditative ist. Geht nur nicht immer, was meist auch Tagesform abhängig ist.

Hast Du jemals bereut ein Tattoo stechen zu lassen?

Die Tattoos nicht, nur die Auswahl des Tätowierers.

Welche Arten von Tattoos sind für Dich tabu, welche würdest Du niemals stechen und Dir auch niemals stechen lassen?

Rassistische und diskriminierend Tattoos.

Es heißt, es macht süchtig, sich tätowieren zu lassen – hat man einmal damit angefangen kann man nicht mehr aufhören. Wie siehst Du das?

Das kann ich nur bestätigen. Nach dem Ersten wollte ich nie wieder eins haben. Aber kaum war es richtig abgeheilt, kam das Nächste dazu.

Im Moment ist es modern sich tätowieren zu lassen, viele Leute denken gar nicht darüber nach, dass sie das Tattoo das ganze Leben tragen müssen. Sie wollen cool sein und mit dem Strom schwimmen. Oftmals kommen sie zum Tätowierer mit der Aussage „zeigen Sie mir, was Sie haben“. Wie denkst Du darüber? Der Tätowierer arbeitet dann nicht mehr als Künstler sondern wird zum „Massenproduzenten“.

Ich hab mich immer nur für mich selbst tätowieren lassen, nie weil es cool oder in Mode war. Und zu dem Thema „Massenproduktion“: das ist glaube ich dem Tätowierer selbst überlassen, was und wie er tätowiert.

Früher herrschte die verbreitete Meinung Tattoos seinen asozial – man hatte Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden. Hat sich diese Meinung heute geändert oder muss man noch immer mit Vorurteilen rechnen?

Ich denke, dass Tattoos mittlerweile in der Gesellschaft akzeptiert werden, nur der Ort am Körper, wo es tätowiert ist, das wird nicht immer akzeptiert. Ich denke da an das Gesicht und an die Hände.

Zu guter Letzt… was empfiehlst Du unseren Lesern, die ihr erstes Tattoo planen? Worauf sollten sie achten bzgl. Auswahl des Studios, des Tätowierers, der Stilrichtung… Welche Ratschläge hast Du?

Sich Zeit zu lassen und sich immer mehrere Tätowierer anzuschauen, bis man den Tätowierer gefunden hat, dem man vertraut und dessen Stil einem gefällt. Und wenn man Freunde hat, die selbst schon tätowiert sind, sich mit denen zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. Denn je mehr Informationen man hat, umso besser/leichter kann man Entscheidungen treffen.

Project by Daria Tessa and Daniela Vorndran, Interview by Daria Tessa

Pictures by Daria Tessa (https://www.facebook.com/tessaswelten)

Special thanks to the M’era Luna Festival for supporting the project.

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