Für Rockfans aller Altersstufen war der 5. Juli 2019 ein denkwürdiger Abend: Neil Young, eine der größten lebenden Legenden der Rock- und Folkgeschichte, gastierte in der SAP Arena Mannheim. Begleitet wurde er von seiner aktuellen Band Promise of the Real, angeführt von Lukas Nelson, dem Sohn von Country-Ikone Willie Nelson. Mit im Gepäck hatte der kanadische Musiker nicht nur Songs seines damals aktuellen 37. Soloalbums „The Visitor“, sondern auch einen Querschnitt durch sein über 50-jähriges musikalisches Schaffen.
Ein Mann, eine Gitarre, eine Legende
Obwohl Neil Young inzwischen 73 Jahre alt ist, scheint sein Alter auf der Bühne keine Rolle zu spielen. Sobald er mit seiner unverkennbar markanten Stimme und seiner charakteristisch verzerrten Gitarre das Rampenlicht betritt, wirkt er zeitlos. Youngs musikalische Energie und sein unverwechselbarer Stil ziehen das Publikum vom ersten Moment an in den Bann.
Der Abend begann mit einer intensiven Version von „Mansion on the Hill“, gefolgt von Klassikern wie „Heart of Gold“ und „Old Man“. Besonders bewegend war seine Performance von „Harvest Moon“, bei der das gesamte Publikum in einen gefühlvollen Chor einstimmte. Neil Youngs Setlist war ein Beweis für seine enorme Bandbreite – von akustischen Balladen bis hin zu wuchtigen Rockhymnen, bei denen er seine Gitarre klingen ließ, als gäbe es kein Morgen. Stücke wie „Like a Hurricane“ oder „Rockin‘ in the Free World“ bewiesen eindrucksvoll, warum er als einer der größten Rockmusiker Nordamerikas gilt.
Meister der Improvisation
Eine der größten Stärken von Neil Young ist seine Fähigkeit zur Improvisation. Songs wurden verlängert, Riffs wurden umgebaut, und die Band reagierte in Echtzeit auf seine Impulse. Promise of the Real, die sich als perfekte Begleitband erwies, trug maßgeblich zur Atmosphäre des Konzerts bei. Besonders Lukas Nelson beeindruckte mit leidenschaftlichem Gitarrenspiel und harmonischen Background-Vocals.
Ein Blick auf eine außergewöhnliche Karriere
Dass Neil Young eine lebende Legende ist, beweisen nicht nur seine Auszeichnungen – darunter mehrere Grammy- und Juno Awards – sondern auch seine zweifache Aufnahme in die Rock & Roll Hall of Fame: einmal als Solokünstler und ein weiteres Mal als Mitglied von Buffalo Springfield. Darüber hinaus prägte er mit Crosby, Stills, Nash & Young die Folk-Rock-Szene der 1970er Jahre und feierte weltweit Millionenverkäufe.
In Mannheim zeigte sich, dass er nicht nur eine Legende ist, sondern auch ein Musiker, der immer noch auf der Höhe seiner kreativen Schaffenskraft steht. Seine Musik ist zeitlos, seine Live-Auftritte elektrisierend. Das Publikum verabschiedete Neil Young mit tosendem Applaus – in dem Wissen, dass sie an einem Abend teilhaben durften, der weit über ein gewöhnliches Konzert hinausging.
Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die dabei waren.
Text & Fotos © by Boris Korpak















































