Das Trebur Open Air 2022 ist vorbei und was soll man sagen, es war absolut bewegend und schön. Während sich Anfangs Regen mit Sonnenschein abwechselten stand der Rest des Wochenendes unter einem guten Wetterstern. 30 Grad und Sonne – auf das hier niemand dehydriert.
Während die Bands von Donnerstag bis Sonntag einheizten war das benachbarte Freibad zur allgemeinen Abkühlung bestens geeignet. Und das hat man auch gesehen. Viele Gäste und auch Bandmitglieder wechselten gefühlt im Dauertakt von Bühne zu Freibad und dann wieder in nassen Shorts zurück zur Bühne.
Das Trebur Open Air hat es einem wirklich nicht leicht gemacht – über all Programm und das Beste: Unfassbar abwechslungsreich. Und genau das beschreibt dieses Festival in wenigen Worten: Abwechslungsreich, vielfältig und bunt. Selten hat man ein Drei Tages Festival gesehen, dass so eine programmatische Vielfalt bot. Das spiegelte sich auch im Publikum wieder. Kleine Kinder, harte Punks und Metalheads, Seniorinnen und Senioren und ganz normale Leute aus der Nachbarschaft.
Das Trebur Open Air hat passend zum 30. Geburtstag echt mal einen riesen großen Glückwunsch verdient. Denn das Festival hat den schwierigen Spagat gemeistert die städtische Bevölkerung mitzunehmen und gleichzeitig ein attraktives Rock und Pop-Angebot für die ganze Region zu schaffen. Und wo es schon ums Line Up geht: Das Trebur Open Air hat uns 2022 ein Line Up aus überregionalen Größen wie den Donets und den Leoniden beschert aber eben auch kleinere regionale Bands wie Der Luger, Watch Me Rise oder Apart From Us. Die Nähe und Persönlichkeit solcher Bands, groß wie klein ist einfach familiär und unfassbar einzigartig. Außerdem lebt das Trebur Open Air den Gedanken des Local Supports auch in Sachen Festival Kollegen. Beinahe jedes andere regionale Festival war vertreten.
Ob mit dem Karben Flunkyball Turnier oder dem Nonstock Bauchplatscher-Contest im Freibad. Die gegenseitige Unterstützung der „Szene“ war das gesamte Wochenende mehr als zu spüren. Und das ist es was kleinere Festivals so besonders macht. Während große kommerzielle Festivals es meist schaffen ausverkauft zu sein, haben die kleinen Festivals oft nicht die finanziellen Möglichkeiten und die Reichweite für selbiges. Und trotzdem ist es für die Förderung von Kultur und junger Musik unfassbar wichtig, dass es Menschen gibt, die sich trotzdem, zumeist in ihrer Freizeit, hinsetzen und den „Spirit“ am Leben halten. Solch einen Zusammenhalt sieht man sonst fast nie und er gibt Hoffnung, dass es eben wieder alles gut wird. Das eben doch Corona, die Inflation und vor Allem dieser Krieg enden und es der Gesellschaft wieder besser geht. Denn was bleibt, wenn es die feinen Menschen vom Trebur Open Air und anderen regionalen Festivals nicht mehr machen? Eine karge Landschaft mit wenig Kultur. Und das gilt es zu verhindern.
Danke Trebur Open Air und Happy Birthday
Text & Fotos Yannic Bill