This Town. So lautet der Titel des mit großer Spannung erwarteten Debütalbums der österreichischen Rockband JUSSEL mit Sitz in Wien. Auf elf Songs breitet die Kombo rund um Singer/Songwriter Tobias Jussel und Drummer Fabian Natter ein Klangspektrum aus, das hörbar in der Soundästhetik der späten 70er Jahre verwurzelt ist.
Mit Elementen des Space-Rock, Soul, Rock ’n’ Roll, Gospelpassagen und auch balladesken Momenten bestellen JUSSEL ihr musikalisches Feld, ohne bei Stilsicherheit und Kohärenz Abstriche zu machen. Während Artwork und Songtexte die Fragilität unserer Welt veranschaulichen, lassen JUSSEL auf This Town musikalisch keine Zweifel aufkommen: Diese Band ist gekommen, um zu bleiben.
Aufgenommen wurde This Town im Wiener Studio von Drummer Fabian Natter und Markus Manahl, der als Engineer auch die Aufnahmen leitete. Für die Abmischung von This Town zeigt sich der renommierte deutsche Produzent und Mixer Oliver Zülch verantwortlich. Die Gestaltung des Artworks unterlag dem Fotografen und Designer Simon Anhorn und basiert auf einer Idee von Tobias Jussel.

Jussel
This Town
Label: Heavy Rhythm & Roll / Cargo
VÖ: 26.09.2025
Genre: Pop, Rock
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This Town
Laut Songwriter Tobias Jussel handelt es sich bei This Town um ein Lied, das in seiner
Entstehungsgeschichte in die Zeit der Pandemie zurückreicht. Das Gefühl, im Beton der Stadt gefangen zu sein und darin doch auch wieder einen eigenen Lebensraum zu finden, führte zu einem ersten Demo des für das Album titelgebenden Tracks. Die Erfahrungen der letzten Jahre brachten dann die Weiterentwicklung der Idee und die Thematisierung der Fragilität unserer künstlich geschaffenen menschlichen Welt ganz allgemein. Diese suggeriert uns eine Stabilität, die sich in Zeiten disruptiver Energie aber als höchst verletzlich erweist. Diesem Gedanken entspricht auch die musikalische Gestaltung, die zwischen den sanft instrumentieren Strophen und der brachialen Wucht der Refrains
changiert.
Wrong Way Train
„Vorsicht, Zugfahrt, halten Sie Ihre Kinderwagen und andere Gegenstände fest.“ Mit Volldampf fährt JUSSELs Wrong Way Train durch die Musiklandschaft unserer Breitengrade. Der Spätsiebzigersound der Österreicher überzeugt auch auf der letzten Singleveröffentlichung auf voller Linie – dieses Mal mit treibendem Beat, funkigem Bläsersatz und wie immer leidenschaftlichen Vocals.
JUSSEL stellen auf Wrong Way Train die Frage, ob es manchmal nicht auch wünschenswert ist, in der verkehrten Richtung unterwegs zu sein, um Vorschriften, Konventionen und Stillstand hinter sich zu lassen. Schnell wird klar: Tatsächlich fährt dieser Zug in genau die richtige Richtung. Wer ihn versäumt, hat eben Pech gehabt oder drückt einfach auf Replay.
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Mehr InformationenWasted
„Banger!“ So der einfache Kommentar eines Fans zu Wasted. Der Sechsachteltakt erinnert nicht zufällig an Balladen der 50er und 60er Jahre. Auch die Soundästhetik des Tracks orientiert sich an den Pionierjahren der Rockmusik, wenngleich die Instrumentierung schwerer und wuchtiger daherkommt.
Die Botschaft von Verlust, Irrweg und ersehnter Umkehr wird gesanglich in bester Motowntradition dargeboten: ohne Sicherheitsnetz, ohne Kompromisse, aber mit einer Eindringlichkeit, die ihresgleichen sucht.
Ocean Blue
Österreich liegt bekanntermaßen schon seit längerer Zeit nicht mehr am Meer. Vielleicht ist gerade deshalb dort die Sehnsucht nach tiefem Ozeanblau besonders groß. Der fast durchgehend instrumentale Track besteht aus mehreren Motiven, die ineinander verwoben, immer neue Stimmungen erzeugen und so Fernweh, Nostalgie und die Launenhaftigkeit des Meeres oder des Daseins allgemein in musikalischer Form wiedergeben. Mit Sicherheit einer der Lieblingstracks der Band.
Troubled Water
Das Gefühl, fehl am Platz zu sein und der damit einhergehende Wunsch, augenblicklich verschwinden zu können, bilden das humoristische Grundthema von Troubled Water.
Der treibende Beat der Strophe wird durch einen Refrain abgelöst, der bereits typisch für den Sound von JUSSEL gelten kann und sich das Prädikat „groß“ redlich verdient. JUSSEL ziehen hier sämtliche musikalische Register der vergangenen Dekaden: Höre ich da etwa soulgeschwängerten Bläsereinsatz?
Ja, genau! Beatleske Backgroundchöre, die einen Sänger unterstützen, der zumindest um sein Überleben singt? Ja, bitte! Wabernde Orgelschwaden und sich auftürmende Gitarrenwände? Unbedingt mehr davon!
JUSSEL haben keine Angst vor der großen Geste bzw. der eigenen Courage und das ist auch gut so.
Love In A Hurry
Ein Song, der mit wenigen Worten und einer einfachen Botschaft auskommt: Liebe kann ganz schön wehtun. Die im Stile der frühen 80er Jahre gehaltene Ballade wechselt zwischen den Gefühlen von Resignation und letzter Hoffnung, von der aber klar ist, dass sich aus reinem Wunschdenken speist.
Wir wissen ja alle, wie das so mit dem Verliebtsein und dem Auseinandergehen ist. Wenn es sich aber so gut anhört wie bei JUSSEL, dann lässt sich zuweilen auch die ästhetische Schönheit im Schmerz erkennen.
A Dreamer’s Dream
Man wird ja wohl noch träumen dürfen. Unter diesem Motto steht JUSSELs A Dreamer’s Dream. Die Single verbindet purpur-wabernde Klangwolken mit Textbildern, wie sie aus einem Roman von Michael Bulgakow stammen könnten. Nicht zu kurz kommen dabei Pop-Appeal und Melodik eines sich ständig steigernden balladesken 70er Jahre Feuerwerks. Dream on!
Glow
Der auf einem zuerst simpel anmutenden Pianolick basierende Midtemporocker schraubt sich bereits im ersten Prechorus in ungeahnte Höhen, um im auf den zweiten Refrain folgenden Gitarrensolo einen unbestrittenen Höhepunkt des Albums zu erreichen. Erneut ist es das Songwriting, das aus Gegensätzen und unerwarteten Brüchen einen Spannungsbogen erzeugt, der auch Songs, die länger als drei Minuten dauern, bis zum letzten Akkord tragen kann.
Honestly
Die Kunst des Balladenschreibens mag eine aussterbende Fertigkeit sein, doch JUSSEL beherrschen sie ohne Zweifel. Das lyrische Ich, das nach Ehrlichkeit des Gegenübers verlangt, ist endlich bereit, am Ende eines gemeinsamen Weges die sogenannte „Drecksarbeit“ zu erledigen und das Unvermeidliche auszusprechen. Erneut machen JUSSEL musikalisch klar, dass in jedem Ende bereits der Keim des Neuen stecken kann. Honestly wirkt in dieser Hinsicht also eher wie ein Epilog einer bereits zu Ende
erzählten Geschichte und nimmt so den Beginn einer neuen Erzählung vorweg.
The One And Only
Unsere Zeit ist bekanntlich geprägt vom Aufkommen vermeintlich starker Persönlichkeiten, deren Blendwerk Massen an Menschen zu unreflektierter Unterwerfung und Gefolgschaft verleitet. Es müssen an dieser Stelle keine Namen genannt werden, denn jede*r hat je nach Herkunft mit ihren eigenen Verführer*innen zu kämpfen. Dabei ist The One And Only nicht streng politisch zu sehen, sondern inhaltlich auf sämtliche Lebenslagen anwendbar. Am Ende bleibt natürlich die Frage, wer die angerichtete Sauerei wieder wergräumt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die im Song angesprochene Person keinen allzu großen Beitrag leisten wird.
Man On The Moon
Nur der Mann im Mond schaut zu… Was Heinz Rühmann noch in ein Kinderlied zu verpacken wusste, wird in JUSSELs erstem Vorboten des Debütalbums bitterer Ernst. Man On The Moon ist ein Song über Ratlosigkeit, Verführung und Anklage. Doch der Befreiungsschlag und die trotzige Frage nach dem Warum bleiben am Ende nicht aus.
Man On The Moon ist ein Song, wie er nicht besser in diese Zeit passen könnte. Bedrohlich, dunkel, doch am Ende triumphal und packend schön. Für JUSSEL war ziemlich schnell klar, dass das hymnische Finale des Songs auch den Abschluss des Albums bilden würde.
TOBIAS JUSSEL: Vocals, Keys
FABIAN NATTER: Drums, Percussion
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