Samstag 27. Dezember 2025

Zwischen Dunkelheit und Wiedergeburt – The Lovekiller über Schmerz, Leidenschaft und die Kraft, neu zu beginnen

Meistgelesene Artikel

- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Mit ihrer neuen Single „Resurrection“ melden sich The Lovekiller – bestehend aus Valerie und Alex – eindrucksvoll zurück. Der Song ist mehr als nur Musik: Er ist eine emotionale Reise durch Schmerz, Leidenschaft und die Suche nach innerer Stärke.

Begleitet von einem cineastischen Musikvideo, das die Abgründe und Lichtblicke der menschlichen Seele in eindrucksvollen Bildern einfängt, zeigen The Lovekiller, dass Dunkelheit nicht das Ende, sondern oft der Anfang von etwas Neuem ist.

Wir haben mit Valerie und Alex über die Entstehung von „Resurrection“, über die Macht der Emotionen und den Mut, sich selbst neu zu erfinden, gesprochen.

„Resurrection“ ist ein intensiver und sehr persönlicher Song. Wann war der Moment, in dem ihr wusstet: Das ist unser nächstes Kapitel?

    Wahrscheinlich in dem Moment, als es im Kopf zu laut wurde. Wir leben alle am Rand des Burnouts – manche nennen es „Erschöpfung“, andere wissen, dass es bereits ein Bruch ist. „Resurrection“ ist nicht aus Inspiration entstanden, sondern wie ein Anfall passiert. Ein Weg, nicht an den eigenen Gedanken zu sterben. Wir haben nichts geplant, wir konnten einfach nicht mehr schweigen. Wenn es in dir zu laut wird, bleibt dir nur eins: daraus Musik machen.

    Eure Musik bewegt sich zwischen Dunkelheit und Licht – Schmerz, Liebe, Hoffnung. Wie schafft ihr es, diese Gegensätze so kraftvoll zu verbinden?

    Wir verbinden sie gar nicht – sie existieren sowieso zusammen. Licht ohne Dunkelheit ist nur eine leere Fläche. Wir fürchten keine dunklen Themen, weil sie ehrlich sind. Manchmal spürt man Wärme nur durch Schmerz. Uns geht es nicht ums „Kämpfen“, sondern ums Leben damit. Zu akzeptieren, dass Dunkelheit und Licht zwei Seiten derselben Seele sind.

    Valerie, du hast erwähnt, dass du in „Resurrection“ eigene Erfahrungen mit psychischen Kämpfen verarbeitet hast. Wie war es für dich, diese Emotionen in Musik zu verwandeln?

    Das ist kein Arbeitsprozess, sondern eine Notwendigkeit. Wenn deine Psyche nicht mehr funktioniert, fängst du einfach an, das aufzunehmen, was du fühlst. Nicht für die Kunst, sondern um nicht zu sterben. Musik ist für uns nicht nur Heilung, sondern auch ein Eingeständnis: Ja, ich habe Wunden, ja, sie sind immer noch da. Und das ist okay. Es macht dich nicht kaputt – es macht dich lebendig.

    Das Musikvideo zu „Resurrection“ ist unglaublich bildstark – fast wie ein Kurzfilm. Wie war der kreative Prozess dahinter, und was wolltet ihr visuell ausdrücken?

    Wir haben keine kommerzielle Geschichte gedreht – wir haben einen Zustand gefilmt. Es gibt Handlung und innere Explosionen – Selbstzerstörung, die aus Liebe entsteht. Wir haben das in Bildern umgesetzt, ohne Schmuck, ohne schöne Filter – nur die Realität, die man sonst versteckt. Wir wollten zeigen, dass es nicht um Perfektion geht. Alles, was auf dem Bildschirm passiert, ist ein Versuch, das zu zeigen, wovor man normalerweise davonläuft.

    Alex, euer Sound hat eine rohe, fast kathartische Energie. Welche musikalischen Einflüsse prägen euch aktuell am meisten?

    Im Moment inspirieren uns keine Bands, sondern Zustände. Panik, Abhängigkeit, Apathie, Wut – das sind unsere „Genres“. Wir sind mit alternativer Musik aufgewachsen, aber heute zählt für uns der Klang als Emotion, nicht als Trend. Früher haben mich Mark Tremonti, Misha Mansoor und Richie Kotzen inspiriert. Aber das spielt keine Rolle mehr. Ich benutze keinen Speaker – ich drehe den Amp einfach auf und nehme diesen „Dreck“ auf. Alles andere ist nebensächlich.

    „Resurrection“ erzählt auch von toxischer Liebe – von der Sehnsucht nach etwas, das gleichzeitig zerstört. Was habt ihr persönlich über Heilung und Selbstakzeptanz gelernt?

    Heilung ist kein Ende, sondern ein Weg, mit dem zu leben, was bleibt. Wir haben verstanden, dass man nicht alles reparieren muss. Manchmal reicht es, zu sagen: Ja, das ist in mir – und vielleicht für immer. Wir klammern uns oft an Zerstörung, weil wir Angst vor der Leere ohne sie haben. Selbstakzeptanz bedeutet nicht „es ist mir besser gegangen“, sondern „es ist immer noch schwer, aber ich verstecke mich nicht mehr“.

    Wenn man euch zuhört, spürt man eine tiefe Verbindung zwischen Emotion und Ästhetik. Wie wichtig ist für euch das visuelle Storytelling in eurer Musik?

    Das Bild hilft uns, das zu zeigen, was nicht in den Klang passt. Wir erfinden keine Szenen – wir suchen einfach danach, wie sich ein Gefühl anfühlt. Das kann das Flackern einer Lampe sein, Wasser auf dem Boden oder ein zitternder Atemzug. Alles Visuelle ist keine Dekoration, sondern eine Verlängerung des Gefühls.

    Euer kommendes Debütalbum kündigt sich als sehr emotionaler Meilenstein an. Was dürfen Fans erwarten – musikalisch und thematisch?

    Das Album ist kein Show-Produkt und kein Genre-Projekt. Es ist ein Weg. Wir versuchen nicht, „dunkel“ oder „ehrlich“ zu sein – wir halten einfach fest, was ist. Da wird Schwere sein, Zerbrechlichkeit und Momente, in denen man das Licht ausschalten will. Das ist keine Musik für den Hintergrund, sondern für Menschen, die schon einmal vom Tod fasziniert waren. Vielleicht überzeugt sie das Album davon, dass sie nicht allein sind.

    In Zeiten, in denen viele Menschen mit inneren Konflikten kämpfen – was möchtet ihr mit eurer Musik vermitteln oder bewirken?

    Wir sind keine Lehrer und keine Therapeuten. In jedem von uns leben Angst, Panik, Einsamkeit, Leere – und das macht uns nicht hoffnungslos krank. Es macht uns echt. Die Welt verlangt ständig Stabilität, aber manchmal muss man sich einfach erlauben, Mensch zu sein. Es ist okay, nicht klarzukommen, zu fallen, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Musik existiert, damit man das endlich laut sagen darf.

    Zum Schluss: Wenn ihr „Resurrection“ in drei Worten beschreiben müsstet – welche wären das?

    Es werden mehr als drei, aber trotzdem: a deadly love you can’t live without.

    Vielen Dank, Valerie und Alex, für dieses offene und tiefgehende Gespräch. „Resurrection“ ist nicht nur ein Song, sondern ein Bekenntnis zur Stärke, die in Verletzlichkeit steckt – ein Klang gewordener Neubeginn. Wir wünschen The Lovekiller weiterhin viel Inspiration, kreative Energie und Erfolg auf eurem Weg zum Debütalbum. Rock on – und möge euer Feuer weiter leuchten! 🔥  Interview by CK

    - Anzeige -spot_img

    Neuste Artikel