Aus den Hallen des Heavy Metals erhebt sich ein Klang, der ebenso majestätisch wie unaufhaltsam ist: HAMMER KING. Mit ihrem bereits erschienenen Album „Make Metal Royal Again“ (VÖ: 15. August) setzen sie neue Maßstäbe für epischen, kraftvollen Metal, der Kronen, Throne und Schlachtrufe gleichermaßen verehrt. Im Januar und Februar sind sie europaweit auf Tour, um ihre treuen Gefolgsleute zu begeistern und ihre königlichen Hymnen live zu zelebrieren. Wir haben die Herrscher der Metal-Krone zum Interview gebeten und über das neue Album, die Tour und ihre ganz eigene königliche Philosophie gesprochen.
Eure Majestät, „Make Metal Royal Again“ ist bereits erschienen – was macht dieses Album zur Krönung eures bisherigen Schaffens?
Titan: Seid gegrüßt, oh werter Untertan! MMRA ist die Krönung unseres bisherigen Schaffens, weil es das dichteste Werk ist, das wir bisher veröffentlicht haben. Die Songs sind intensiver arrangiert, es gibt mehr Twists und Wendungen, was die Stücke bis zur letzten Sekunde spannend hält, worauf wir in der Vergangenheit nicht immer geachtet haben. Unser Bassist Günt hat sich dieser Thematik stark angenommen und uns das Leben damit erst schwer und in zweiter Instanz sehr erfüllend gemacht. Das Songwriting war insgesamt wesentlich härtere Arbeit als früher, was mich stellenweise wirklich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Aber es hat sich sehr gelohnt, jedes Stück, was wir bisher davon live gespielt haben, hat prima funktioniert!
Mit Hymnen wie „For Crown And Kingdom“ und „Hoheitsgebiet“ liefert ihr epische Statements – wie entsteht bei euch ein solcher Metal-Monolith?
Titan: Ich wurde gerade unlängst generell gefragt, wie man einen Song schreibt und ich kann es gar nicht beantworten… ich weiß nicht, wie das geht, aber ich mache es. Meistens habe ich zuerst einen Gitarrenpart oder einen Groove, der aus Gitarre und Drums besteht. Oft sammele ich drei Riffs und treff mich dann mit dem Drummer. Ich erkläre kurz, was ich mir in etwa vorstellen und dann jammen wir zusammen. Dabei entwickelt der Song eine Art Eigenleben und mit mehr oder meistens weniger Diskussion läuft es auf eine Basis raus, an der ich dann die Gesangsarrangements entwickle. Hier greift Gino dann oft ein und bringt Ideen ein.
Bei „Hoheitsgebiet“ war es zum Beispiel so, dass Gino Riffs geschickt hat, als ich bei dem Count im Proberaum war. Ich hatte spontan eine Idee dazu und der Count hat die Drums sofort in der Form aufgenommen, wie sie nun auf dem Album sind. Gino hatte als 15 Minuten später quasi einen Song aus seinen Riffs, ohne dass es dabei war!
Wenn ich genau überlege, war es bei „For Crown And Kingdom“ ähnlich. Dort waren es Parts von Günt, die ich mit dem Count zu einem Song gebastelt habe. Der Song hieß bis eine Woche vorm Studiotermin „Turn In Your Graves“ und war für uns eher ein mittel starker Song. Dann haben wir ihn in eine höhere Tonart gebracht und umbenannt – und der Song war plötzlich massiv stark! Diese ausführliche Arbeit hat sich sehr ausgezahlt auf MMRA.
„Schlaf Kaiser schlaf“ fällt besonders auf – ein Wiegenlied im Hammer-King-Universum? Wie kam es zu dieser emotionalen Ballade?
Titan: Emotional ja, Ballade eher nicht. Es gab dieses Stück Musik und die Idee, ein Lullaby als Vorlage zu verwenden – und der Zufall wollte es so, dass es perfekt drauf gepasst hat. Die Geschichte hatten wir schon länger: Ein Krieger zieht in die Schlacht, die Schlacht ist ungewohnt hart und dramatisch und er bricht zusammen neben seinen toten Kameraden. Er sieht in einem Fiebertraum seine Mutter, die ihm als Kind dieses Lied gesungen hat, das ihm sich in dem Moment als Kriegslied offenbart. Und die Inspiration ist in der Realität, wir haben alle als Kinder Lieder gehört und gesungen, die komplett finster waren. Das gibt es in allen Ländern, also auch bei uns im Königreich!
Euer neuer Drummer Count Shandorian gibt hier sein Debüt – wie hat seine Energie den Sound der Platte beeinflusst?
Titan: Das ist eine Frage, die ich mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten kann! Aber es ist auch seine sehr zielstrebige Art, die die Platte beeinflusst hat. Wir waren sehr schnell beim Schreiben der Basics und wir konnten viel ausprobieren. Der Count ist generell ein recht schneller Drummer, daher konnten wir uns auch in diese Richtung austoben!
Das Artwork von Péter Sallai ist ein königlicher Blickfang. Wie kam es zur Idee mit dem „Letzten Abendmahl“ als Inspiration?
Titan: Wir haben auf Tour und auch hinter den Kulissen einen regelrechten Hofstaat an Leute mittlerweile, die immer dabei sind. Einige davon haben feste Charaktere in der Hammer King Story und treten auf der Bühne auf oder um die Bühne herum. Wir wollten diese Leute gern auf dem Artwork würdigen und aus der Tafel, an der man sitzen könnte, wurde dann schnell das letzte Abendmahl. Wir haben es mit der Iron Maiden / Number Of The Beast-esken Frage, „wer dominiert wen“ kombiniert, sodass der Hammer King uns als Marionetten an seinen Fäden zieht, während ich ihn führe. Péter hat wie gewohnt total abgeliefert – was für ein starker Artist!
Ihr habt im Studio Greywolf aufgenommen und Jacob Hansen für den Mix engagiert – was war euch in der Produktion besonders wichtig?
Titan: Loslassen. Ein Stück weit zumindest. Mit jeder Produktion, die wir machen, sind wir – wohl am zentralsten ich – offener für Input von außen. Wir haben diesmal mit Charles an drei Songs im Studio noch geschliffen, was wir niemals zuvor gemacht hatten. Das hat den Songs total gutgetan und speziell „Kneel Before The Throne“ und „The Last Kingdom“ zu richtigen Highlights gemacht. Bei Jacobs Mix war es im Prinzip genauso. Ich habe ihn noch mehr machen lassen, was er sowieso tut – denn dafür haben wir ihn ja ausgewählt. Und wenn ich MMRA mit den vorangegangenen Alben vergleiche, ist die Produktion tatsächlich noch stärker. Das liegt allerdings auch an der Orchestration von Joost van den Broek, die wir auf vier Tracks verwendet haben.
Eure Fans sind euch besonders treu – wie viel Einfluss hat das Feedback der letzten Tourneen auf die Songs dieses Albums gehabt?
Titan: Es war einfach eine große Bestätigung. Wir haben auf beiden Touren vor vielen Leuten gespielt, die uns nicht gekannt hatten und da sind viele hängengeblieben als Fans. Diese Form von Aufbau ist ganz wichtig und ich war mir bewusst, dass diese beiden Tourneen enorm wichtig für uns sein würden. Daher haben wir wohl vieles richtig gemacht und werden im Januar und Februar auf der Witches & Kings Tour darauf aufbauen.
Mit Songs wie „Hammerschlacht“ oder „Kneel Before The Throne“ bleibt ihr eurer Linie treu – wie schafft ihr die Balance zwischen Tradition und Weiterentwicklung?
Titan: Erstaunlicherweise ganz intuitiv. Die Touren hatten wie gesagt einen Impact, weil wir einfach dieses Gefühl mit ins Writing genommen haben. Letztlich haben wir dadurch neue Elemente integriert. Wenn man MMRA mit unserem Debut vergleichst, das im Dezember mit einer fetten Live-Scheibe neuveröffentlicht wird, dann sind das schon zwei sehr verschiedene Alben. Aber ich glaube, dass sie in der Kernessenz eben doch organisch nebeneinanderstehen.
Ihr seid europaweit auf Tour – wie fühlt es sich an, eure neuen Songs live zu präsentieren, und welche Reaktionen haben euch besonders beeindruckt?
Titan: Es ist das Beste und Wichtigste überhaupt, live zu spielen und möglichst viel ins Ausland zu kommen. Der Prophet im eigenen Lande ist immer ein Faktor, weswegen man die Qualität der Songs im Ausland besser merkt. Bisher haben wir nur in Deutschland gespielt seit dem Release, ab Januar geht es dann durch Zentraleuropa. Ich kann es nicht erwarten und bin extrem gespannt auf die 32 verschiedenen Städte. Es sind vorallem auch viele Orte dabei, wo wir noch nie gespielt haben.
Die bisherigen Gewinner sind die drei Singles „King For A Day“, „Make Metal Royal Again“ und „Schlaf Kaiser schlaf“, sowie der Bonustrack „Danger Zone“ aus dem Top Gun Soundtrack. Die absolute Geheimwaffe ist hingegen „Major Domus“, dessen schwerfälliger Groove komplett abräumt!
Wenn ihr auf „Make Metal Royal Again“ zurückblickt – welcher Song ist euer persönlicher Favorit, und warum?
Titan: Der Titelsong, definitiv. Zumindest spreche ich hier für mich. Ich liebe den Pop-Appeal daran und die 80er-lastigen Synths von Joost. So etwas hatten wir noch nie und ich war völlig überrascht, wie gut die Synths zu meiner Stimme passen. Ich glaube, das dürfte eine Richtung sein, die wir nicht zum letzten Mal verfolgt haben!
Herzlichen Dank an HAMMER KING Titan Fox V für dieses kraftvolle und königliche Interview! Eure Zeit, eure Leidenschaft und eure ehrlichen Antworten machen deutlich: Metal ist nicht nur Musik – es ist Herrschaft, Hingabe und Herzblut. Wir wünschen euch von ganzem Herzen weiterhin viel Erfolg, laute Bühnen, treue Gefolgsleute – und dass euer Hammer niemals ruht! LONG LIVE THE KING! Rockige Grüße Interview by CK
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