Sonntag 14. Dezember 2025

A Night at the Castle – Rock Royalty meets Fine Dining

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Die Premiere von „The Music of Queen“ mit Valentin L. Findling im Heidelberger Schloss

Der Königssaal im Heidelberger Schloss hat schon viele besondere Abende erlebt, aber dieser gehörte definitiv zu den Momenten, die hängen bleiben. Am 22. November feierte „A Night at the Castle – Rock Royalty meets Fine Dining“ seine Premiere, und die Mischung aus Queen-Hommage und Fine Dining funktionierte überraschend gut. Ab dem Sektempfang im Schlosskeller war spürbar, dass das Publikum nicht einfach ein Konzert oder ein Menü erwartete, sondern ein Erlebnis, das beides miteinander verbindet.

Um 19 Uhr öffnete sich der Königssaal, festlich in Szene gesetzt, warm beleuchtet und voll gespanntem Murmeln. Es dauerte keine zehn Minuten, bis klar war: Die Energie im Raum ist anders. Erdiger Stein, hohe Decken, fein gedeckte Tische – und im Mittelpunkt eine Bühne, die eher an eine Arena erinnerte als an einen historischen Saal.

Queen-Power im Schloss

Andy Kellers Band legte den Teppich aus: druckvoll, sauber gespielt, mit diesem rauen, lebendigen Rocksound, der einfach direkt ins Zwerchfell fährt. Als Valentin L. Findling die Bühne betrat, klappte im Saal gefühlt einmal die Luft zusammen. Sein Auftritt war keine Kopie, kein Kostümtheater. Er tritt vor das Mikrofon, setzt an – und plötzlich ist man mitten in einer Queen-Show.

Die Klassiker saßen. Bohemian Rhapsody schimmerte zwischen wuchtig und zerbrechlich, Don’t Stop Me Now verwandelte den Saal in eine tanzende Fläche, We Will Rock You wurde zur gemeinsamen Rhythmusmaschine. Man merkte, wie viel Respekt in diesem Projekt steckt: musikalisch präzise, mitreißend und trotzdem voller Leichtigkeit. Dierk Murelli führte charmant durch den Abend, locker, humorvoll und mit dem Gespür für die richtigen Zwischentöne.

Zwischen Rock und Raffinesse: Das Menü von Martin Scharff

Was an vielen Abenden ein netter Zusatz wäre, war hier ein zweites Highlight. Das 4-Gang-Menü von Martin Scharff passte verblüffend gut zur Show – nicht, weil es thematisch verkleidet war, sondern weil es denselben Anspruch hatte: intensiv, mutig, fein abgestimmt.

Der Auftakt mit Lachs, Bulgur und Kürbis war aromatisch klar auf den Punkt. Die vegetarische Variante mit Pilz-Gateau stand der Sache in nichts nach, ziemlich rund, angenehm erdig und mit elegantem Biss. Die Süßkartoffel-Kokossuppe als Zwischengang war wie eine kurze, warme Pause, bevor der Hauptgang die Bühne übernahm: sanft gegarte Barbarieente, kräftiger Jus, feines Gratin – alles stimmig, aromatisch, aber nicht zu schwer. Das pflanzliche Steak als Alternative überraschte mit echter Tiefe. Der Dessertgang brachte das Menü dann charmant über die Ziellinie, ohne zu süß zu werden: Schokolade, Früchte, Sorbet – frisch, verspielt, sauber gearbeitet.

Dazu kamen ausgewählte Weine für die vorderen Tischkategorien, die das Ganze angenehm rund machten, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Ein Publikum, das Teil der Show wurde

Besonders war vor allem, wie sehr der Abend aufging. Niemand blieb lange still sitzen. Zwischen den Gängen wurde gesungen, geklatscht, gelacht, gejubelt. Genau die Art von Event, bei dem Menschen aus der Reserve kommen, weil Musik und Atmosphäre sie einfach mitnehmen. Der Königssaal bot genug Platz und Sicht für alle, und die Lichtstimmung setzte sowohl Band als auch Menü perfekt in Szene.

Unser Fazit fällt leicht

Diese Premiere war kein gewöhnliches Konzert und kein klassisches Fine-Dining-Event. Es war ein Abend, der beides ernst nimmt und miteinander verschmilzt, ohne dass etwas zu kurz kommt. Valentin L. Findling überzeugte nicht nur als Sänger, sondern als kompletter Performer. Die Band spielte souverän. Das Menü war anspruchsvoll, aber nie prätentiös. Und das Setting im Schloss gab dem Ganzen eine fast filmische Aura.

Wer Queen liebt, gutes Essen schätzt oder einfach eine besondere Art von Event erleben möchte, sollte sich diese Reihe vormerken. Der Auftakt hat gezeigt, dass dieses Konzept trägt – und dass es genauso rocken kann wie ein Konzert in einer großen Arena, nur eben mit weißer Tischdecke und Blick auf die Schlossmauern.

Ein Abend, an den man gerne zurückdenkt.

Text & Fotos © by CK

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