Lange schon war der 40te Geburtstag geplant, es sollte eine riesen Sause werden mit mehreren Konzerten in unterschiedlichen Hallen vom kleinen Club bis hin zum Stadion, doch leider war dieses Unterfangen zwei Jahre nicht möglich. Doch nun hatte das Warten endlich ein Ende, die Feier konnte beginnen. An zwei Tagen hintereinander war es den Onkelz möglich das Waldstadion Frankfurt ( aktuell „Deutsche Bank Park ) komplett auszuverkaufen. So gesellten sich schon recht früh viele der Fans auf dem Gelände ein und stimmten sich schon mal mit dem einen oder anderen Kaltgetränk auf das Kommende ein. Und hier sollte wirklich keiner enttäuscht werden. Was die Onkelz an diesem auffahren würden war eine Show der Extraklasse. Pünktlich betrat die Band die Bühne und ohne Verzagen ging es direkt los, mit einem großen Knall begann das Set der Onkelz.
Den Startschuss machte „10 Jahre“ und gab somit direkt die Richtung an in die es gehen sollte – geradeaus nach vorne. Kevin mußte die Fans nicht wirklich um Unterstützung bitten, die Hände gingen bei den ersten Tönen aus den Boxen direkt hoch und schon beim zweiten Song des Abends sang das gesamte Stadion wie ein einziger großer Chor lautstark mit. „ So sind wir“ klang es im Stadion, die Menge tobte schon zu dieser frühen Phase der Show. Was folgte war ein „Best Off“ der letzten 42 Jahre ihrer Karriere, wobei man sich anfangs eher auf die früheren Jahre der Onkelz konzentrierte. So ging es mit „Der nette Mann“ und „Stunde des Siegers“ mit Titeln aus der frühen Phase der Band weiter. Für den Song „Ich bin in dir“ entschied man sich für die etwas rockigere Variante aus 2001. A
uch hielten neue Stücke wie „Kuchen und Bier“, „Ein Hoch auf die Toten“, „Wie aus der Sage“ oder „Schöne neue Welt“ Einzug in die Setlist des Abends.Auch an diesem Abend bekam jeder sein Fett weg, mit dem Song „Kirche“ rechneten die Onkelz mit der Firma Kirche ab, und auch der Musiksender MTV der heute zwar nicht mehr den Stellenwert von früher hat bekam mit dem Titel „Keine Amnestie für MTV“ immer noch gezeigt wo der Hammer hängt. Mitsinghymnen wie „Terpentin“ oder „Viva Los Tios“ waren natürlich Pflicht an diesem Abend, die Fans wollten singen und tanzen. Optisch wurde alles sehr opulent in Szene gesetzt, was hier aufgefahren wurde lies sich kaum noch toppen, eine würdige Geburtstagsparty zum 42ten Geburtstag der Band. Es wurde aber auch nicht nur gefeiert, die Onkelz schlugen auch ernstere Töne an mit Titeln wie „Koma“, „Dunkler Ort“ oder „Narben“. Es gibt nun mal nicht nur gute Zeiten im Leben. Nach all den Jahren ihrer Karriere mit allen Hochs und Tiefs ist es immer wieder schön zu sehen dass die Band wieder harmoniert, die schweren Zeiten sind Vergangenheit und die Onkelz funktionieren wieder als Einheit. So kann es ruhig noch viele Jahre weitergehen, ums es mit ihren Worten wiederzugeben „Wir ham´ noch lange nicht genug“ . So können wir bestimmt noch viel erwarten und schauen gespannt Richtung Frankfurt. Leider fand auch dieser Abend letztendlich seinen Schluss, natürlich nicht ohne die obligatorischen Abschlusslieder. „Was wollt ihr hören“ tönte es von der Bühne. Und das Publikum antwortete : „Mexico“ ! Und wie bestellt wurde auch geliefert. Den Abschluss bildete wie zu erwarten und gewohnt der absolute Onkelz Klassiker „Erinnerungen“ ohne den man sich kein Konzert der Böhsen Onkelz vorstellen konnte.
Jung und alt lag sich bei dem Song in den Armen, egal ob man sich kannte oder nicht, wie eine große Familie im Geiste. Was nicht vorhersehbar war war dass die Onklez nach ihrem Abschied vom Publikum nochmal die Bühne betraten und ein zweites Mal „So sind wir“ spielten. Danach war aber nun wirklich Schluss nach 150 Minuten Show, es war uns ein Fest.
Fotos und Text by Jan Heesch