Mit großer Erwartung strömten die Besucher am 25.09.2022 zur Hanns-Martin-Schleyer Halle, um sich eins der besten Metalcore-Packages anzuschauen. Die aktuell positiv im Fokus stehenden Lorna Shore, dann als Stimmungs-Macher die Jungs von While She Sleeps und natürlich Parkway Drive.
Trotz, dass es Sonntag war, kamen doch leider viele der Zuschauer zu spät. Grund dafür war der Cannstatter Wasen, die Landwirtschaftliche Messe und wie soll’s auch anders sein – etliche Baustellen.
Dennoch ging es pünktlich um 18:30 Uhr mit den aus New Jersey stammenden Lorna Shore. Den Hype um Sänger Will Ramos und sein Gesangstalent wollten sich natürlich so viele Fans wie möglich von ganz vorne anschauen. Schon beim ersten Song „To The Hellfire“ ging es in den ersten Reihen ab und es wurde laut mitgesungen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Drummer Austin Archey nicht auf der Tour dabei sein, somit übernahm Basser Michael Yager seinen Part. Deshalb fiel dann der Bass weg. Aber nicht schlimm, er machte seinen Job wirklich gut und auch seine Bandkollegen hatten einfach Bock drauf live spielen zu können.
Mit einer doch sehr düsteren Show und wenig Licht präsentierten die Jungs noch ein paar weitere Songs, wie „Sun//Eater“ und Cursed To Die“. Leider war das Set ziemlich kurz und nach den insgesamt fünf Songs, verließ die Band unter lautem Applaus die Bühne.
Kurzer Umbau und in der Zeit konnte man sehen, dass fast alle Sitzplätze auf den Rängen in der Halle abgedeckt waren, somit war die Show leider weit von dem Ausverkauf entfernt. Um 19:20 Uhr ging es weiter mit den britischen Metalcore Jungs von While She Sleeps. Wer die Band schon einmal gesehen hat, weiß dass dort immer ordentlich Stimmung ist.
Mit dem Albumtitel ihrer letzten Platte „Sleeps Society“ ging der Auftritt los und die ersten, wenn auch kleinen Pits bildeten sich in der Menge. Die Setlist bestand natürlich aus einigen neuen, aber auch älteren Songs. Melodisch und mit viel Energie ging es weiter mit „Anti-Social“. Wie auch schon bei Lorna Shore, konnte man die Bandmitglieder kaum auf der Bühne sehen – vor allem wenn man weiter hinten stand, da die Lichtshow doch sehr düster war. Das war den Zuschauern aber egal, die Band forderte die Fans an, den Song „You Are We“ mitzusingen und das klappte dann einwandfrei. Nach einem doppelt so Langem Set, wurden auch While She Sleeps mit viel Jubel von der Bühne entlassen.
Zum Beginn der Show des Headliners sah man auf der riesigen Leinwand zwei große Felsspalten auseinander gehen. Um die Spannung noch ein Stück weiter zu erhöhen, kamen einige in Kapuzen vermummte Gestalten mit Fackeln auf die Bühne und verweilten dort ein wenig. Kurz danach betraten nacheinander die Australier die Bühne und präsentierten mit einer lauten Explosion zum Start – ihre neuste Single „Glitch“. Denn das neuste Werk „Darker Still“ hatte erst vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblickt. Mit gewaltigen Pyro Salven wurde der Song dann noch untermalt. Der charismatische Sänger Winston McCall hatte ein Dauergrinsen im Gesicht und bedankte sich danach bei den beiden anderen Bands des Abends und den Zuschauern für den Support.
Natürlich war die Stimmung schon echt gut, aber mit dem Glücksgefühle-hervorrufendem Song „Prey“ ging es erst recht zur Sache. Um ein wenig Oldschool-Charme zu verbreiten, gab es für die Fans den Klassiker „Carrion“. Ein Hit folgte also dem Nächsten – „Vice Grip“ und die Leute hüpften auf und ab zum Takt des Songs.
Eine Mischung als alten und neuen Tracks machte den Abend doch erst recht interessant. Vor allem der Titeltrack des neusten Albums ist ungewohnt ruhig mit fast ausschließlich nur cleanen Vocals – somit wurde die Show auch sehr düster gehalten währenddessen. Aber auch „Shadow Boxing“ wurde toll präsentiert, denn vier bildhübsche Streichinstrumenten Spielerinnen untermalten den Song.
Um nach den ruhigeren tönen noch ein wenig Stimmung in die Bude zu bringen und die Leute wortwörtlich einzuheizen, gingen bei dem kraftvollen „Bottom Feeder“ etliche Pyros in die Luft. Im Anschluss bei „Crushed“ brannte dann förmlich der Laufsteg und die Bühne selbst. Das sah schon sehr spektakulär aus!
Unter lauten Zugabe-Rufen gab es dann noch als letzten Song „wild Eyes“ vom 2012er „Atlas“ Album – der wurde dann noch ausgiebig von den Fans gefeiert. Insgesamt war es ein superschöner Abend.
Fotos & Text © Daniel Selke
While She Sleeps
Lorna Shore
Parkway Drive