Moraes/Gottschalk trotzen extremen „Dakar“-Bedingungen und meistern Härteprüfung
- Extrem steiniger Untergrund verlangt kluges Management der Ressourcen – Tagesrang zwölf
- Teilstück nach al-‚Ula verlangt besonders konzentrierte und zurückhaltende Fahrweise
- Lernkurve geht steil nach oben: Lucas Moraes meistert extreme Verhältnisse bei seiner ersten „Dakar“
Steine, Steine, Steine – Lucas Moraes und Timo Gottschalk haben die erste Härteprüfung der Rallye Dakar 2023 mit Bravour bestanden. Auf dem Teilstück nach al’Ula in Richtung Norden Saudi-Arabiens widerstand das brasilianisch-brandenburgische Duo der Versuchung, das harte Gelände zu schnell anzugehen. Bereits nach 15 Kilometer zollte der erste Reifen den extremen Herausforderungen Tribut – es sollte allerdings der letzte Reifenschaden bis ins Ziel der 430 Kilometer langen Wertungsprüfung bleiben. Dass das gelang, war der klugen Fahrweise von Lucas Moraes zu verdanken. Mit Tagesrang zwölf verbesserten sich Moraes/Gottschalk auf Gesamtposition elf.
Die Route nach al-‚Ula führte zunächst durch Geröll, Sprint-Rallye-ähnlichen Passagen und schmalen Pässen, ehe etwas Off-Piste und Wadis folgten. Nach gut einem Drittel der Route öffnete sich die Landschaft, schnellere Abschnitte auf Sand und steinigem Untergrund folgten. Im letzten Drittel standen schnelle Passagen in offenen Tälern und Wadis zwischen den Bergen auf dem Programm, ehe auf den letzten Kilometer Dünen das Programm abrundeten.
STIMMEN
„Das war erst meine zweite ‚Dakar‘-Etappe überhaupt, aber es war auf jeden Fall das Härteste, das ich im Offroad-Auto je erlebt habe. Schon nach 15 Kilometern hatten wir einen Plattfuß, es blieben 415 mit nur einem Ersatzreifen. Und das waren nur Felsen, nur Steine. Wir sind es also ganz gemächlich angegangen. Wir wollten es ins Ziel schaffen. Das hat sich ausgezahlt, so konnten wir unserem Teamkollegen Henk Lategan kurz vor dem Ziel unseren Ersatzreifen spendieren. Was für ein verrückter Tag.“ LUCAS MORAES
„Das ist meine 15. Rallye Dakar. Und ich habe noch nie eine Stage erlebt, auf der so viele Steine waren. Wir hatten früh einen Reifenschaden und haben ab da Tempo herausgenommen. Es ging nur ums Überleben. Man musste sehr kämpfen, ruhig zu bleiben, drüber zu rollen und das Material zu schonen. Man weiß: Man verliert Zeit. Aber man weiß auch: Ohne Zurückhaltung kann es schnell vorbei sein. Super-toughe Stage. Lucas hat einen tollen Job gemacht!“ TIMO GOTTSCHALK
Rallye Dakar
Gesamtwertung nach Etappe 02
01 Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Audi, 8:34.26 Std.
02 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 8:36.38 Std.
03 Mathieu Serradori/Loïc Minaudier (FRA/FRA), Century, 8:59.21 Std.
04 Simon Vitse/Frederic Lefebvre (FRA/FRA), MD, 9:00.06 Std.
05 Giniel de Villiers/Dennis Murphy (RSA/RSA), Toyota, 9:01.04 Std.
06 Yazeed Al-Rahji/Dirk von Zitzewitz (KSA/GER), Toyota, 9:02.25 Std.
07 Brian Baragwanath/Leonard Cremer (RSA/RSA), Century, 9:06.39 Std.
08 Martin Prokop/Victor Chytka (CZE/CZE), Ford, 9:09.50 Std.
09 Stéphane Peterhansel/Eduoard Boulanger (FRA/FRA), Audi, 9:10.34 Std.
10 Henk Lategan/Brett Cummings (RSA/RSA), Toyota, 9:14.18 Std.
11 Lucas Moraes/Timo Gottschalk (BRA/GER), Toyota, 9:15.40 Std.
Rallye Dakar
Etappe heute
Etappe 01 Sonntag, 02. Januar 2023
Sea Camp–al-‚Ula
Verbindung: 159 km | Prüfung: 430 km | Verbindung: 1 km | Gesamt: 590 km
Prüfungsdistanz: 811 km von 4.610 km
Gesamtdistanz: 1.206 km von 8.522 km
Weitere Informationen
Rallye Dakar
Etappe morgen*
Etappe 03 Dienstag, 03. Januar 2023
al-‚Ula–Ha’il
Prüfung: 447 km | Verbindung: 222 km | Gesamt: 669 km
Start Prüfung: voraussichtlich 09:55 Uhr Ortszeit (07:55 Uhr MEZ)**
Ziel Prüfung: voraussichtlich 14:17 Uhr Ortszeit (12:17 Uhr MEZ)**
- Exakte Kilometer werden erst am Vorabend der jeweiligen Etappe bekannt gegeben.
** Erstes Auto.