Donnerstag 26. Dezember 2024

Nico Greutmann: „Ich habe mich selbst überrascht“

ADAC MX Masters

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  • Der Sieg im ADAC MX Youngster Cup ist der erste internationale Titel des Schweizers
  • Racevlogs und Social Media sind enorm wichtig bei der Sponsorensuche
  • Beim Aufstieg in die ADAC MX Masters-Klasse setzt Greutmann auf Bewährtes 

München. Nico Greutmann (CH/Cat Moto Bauerschmidt Husqvarna) ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Motocross-Szene. 2024 ist für den Eidgenossen der Knoten endgültig geplatzt und er gewann mit dem ADAC MX Youngster Cup seinen ersten bedeutenden internationalen Titel gegen eine starke Konkurrenz. Der großgewachsene Schweizer haderte in der Vergangenheit des Öfteren mit den Starts, doch nachdem er zu Saisonhalbzeit die Tabellenführung übernahm, führte kaum ein Weg mehr an ihm vorbei. Im Interview spricht er über seine Saison, die Wichtigkeit von Video-Vlogs und Social Media für heutige Sportler und wie es im kommenden Jahr, wo er in die ADAC MX Masters-Klasse aufsteigen muss, weiter geht.

Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des ADAC MX Youngster Cup 2024. Wie sehr freust du dich über diese Meisterschaft?
„Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dieses Jahr den ADAC MX Youngster Cup-Titel eingefahren habe. Das ist auch mein erster internationaler Titel. Davor bin ich zweimal Schweizer Meister geworden und habe auch beim DJMV den Titel in der 85 ccm Klasse geholt.“

Was hat dich dieses Jahr so stark gemacht, hast du etwas im Vergleich zu den Vorjahren geändert?
„Zum vorherigen Jahr habe ich eigentlich nichts geändert. Ich glaube, mein für 2024 neues Rennteam Cat Moto Bauerschmidt Husqvarna hat aber tatsächlich auch eine große Rolle gespielt. Dort funktioniert alles wie in einer großen Familie und deswegen gibt man auch gerne noch mal mehr, als man überhaupt kann. Um für dieses Team, für die Familie, die mit einem das ganze Jahr unterwegs ist, einfach noch bessere Ergebnisse zu holen. Und das hat natürlich dann auch wieder einen andere Motivationsfaktor.“

Wie lange fährst du schon Motocross?
„Ich fahre seit meinem vierten Lebensjahr Motorrad.“

Was war dein persönliches Highlight-Rennen der ADAC-Saison?
„Mein persönliches Highlight dieses Jahres beim ADAC MX Youngster Cup war auf jeden Fall Tensfeld, wo ich nach zwei Laufsiegen hintereinander das Red Plate übernommen habe.“

Und welches Rennen würdest du am liebsten vergessen?
„Am schlechtesten war für mich Fürstlich Drehna. Ich bin dort mit einer Erwartungshaltung hingefahren und dann ist es mit dem sechsten Gesamtrang einfach nicht so gelaufen, wie man es sich vorgestellt hatte.“

Welche Veranstaltung im Gesamten hat dir am besten gefallen?
„Ergebnistechnisch war für mich natürlich Gaildorf dieses Jahr das absolute Highlight, wo ich alle drei Läufe gewinnen konnte. Nichtsdestotrotz fand ich Vellahn als neue Strecke ein richtig cooles Rennen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dort zu fahren.“

Mit Vellahn gab es eine neue Strecke im ADAC-Kalender, 2025 geht es in Bitche erstmals nach Frankreich. Begrüßt du neue Strecken oder wäre es dir lieber, wenn es immer dieselben Veranstaltungen wären?
„Ich begrüße neue Strecken sehr, da die anderen Strecken schon so lange im Kalender stehen. Ich finde es sehr cool, dass mit Vellahn und Bitche jetzt etwas Abwechslung reinkommt.“

Welcher Fahrer deiner Klasse hat dich in der Saison 2024 am meisten überrascht?
„Unterschätzt habe ich dieses Jahr gar keinen Fahrer. Ich hatte vor den anderen Fahrern relativ viel Respekt und wusste, dass es alles schnelle Jungs sind. Ich glaube, am meisten unterschätzt habe ich mich selbst. Ich habe am Anfang des Jahres nicht gedacht, dass ich das erreichen kann, was ich erreicht habe.“

Wie sehen deine Pläne für 2025 aus, in welchem Team und in welchen Serien wirst du antreten?
„Das Team bleibt das gleiche für 2025. Ich werde wieder im Team Cat Moto Bauerschmidt Husqvarna beim ADAC MX Masters am Start sein und wieder in der Europameisterschaft 250 vertreten sein.“

Du hast dieses Jahr eigene Racevlogs veröffentlicht. Wie kam es dazu und wie wichtig ist es heutzutage, als Athlet auch solche Dinge wie Social Media und YouTube zu bedienen?
„Zu den Race Vlogs ist es dadurch gekommen, dass es bei der Sponsorensuche leider nicht mehr darum gegangen ist, was ich für sportliche Erfolge habe, sondern es wurde immer gefragt, wie viele Follower ich auf Youtube, Instagram und weiteren Plattformen ich habe. Dadurch ist die Idee entstanden und dann habe ich im vorigen Jahr noch André Zimmermann kennengelernt, der dieses Jahr dann mein Filmer war… und hoffentlich auch nächstes Jahr wieder. André hat mich auf den Rennen gefilmt und ich habe die ganzen Vlogs dann immer selbst geschnitten. Einen Filmer zu finden ist relativ schwierig und daher bin ich ihm wirklich sehr dankbar für seine Hilfe.“

Geht es 2025 auch mit deinen Vlogs weiter?
„Ich arbeite aktuell noch daran, die Vlogs von den Rennen auf die Beine zu stellen. Aber die Einblicke meines Trainings wird es auf jeden Fall geben und ich versuche, die Vlogs aufrechtzuerhalten. Sobald es wieder anfängt mit der Saisonvorbereitung, werde ich wieder regelmäßig Videos posten.“

Gibt es etwas, was du zum Abschluss des Interviews an die Fans loswerden möchtest?
„Ich finde es echt cool und schön, was ich dieses Jahr für einen Support von allen Fans bekommen habe, sei es auf Youtube oder auf Instagram. Und ich find es einfach auch cool beiden Youtube Videos, dass die Leute meinen Werdegang ab dem ersten Tag des Projekts an mitverfolgen können bis zu den Erfolgen oder Misserfolgen. Dass die Fans einen guten Einblick haben, finde ich einfach schön.“

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