Donnerstag 2. Januar 2025

Finishing unfinished business? Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk zählen bei der Rallye Dakar zu den Geheimfavoriten

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  • Rallye Dakar 2025 (03.–17. Januar): Toyota-Armada gegen Dacia- und Ford-Semi-Werkspower
  • Nach Vorjahres-Aus in Führung liegend: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben mit der härtesten Wüstenrallye noch eine Rechnung offen
  • Von West nach Nord nach Südost: Besonders fordernde Route durch Saudi-Arabien endet in der lebensfeindlichsten Wüste weltweit

Da wäre noch eine Rechnung offen mit der Rallye Dakar: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk gehören bei der 2025er-Auflage des Wüstenklassikers erneut zu den Geheimfavoriten. Zum zweiten Mal in Folge treten sie bei der zweiwöchigen Härteprüfung durch Saudi-Arabien als Vizeweltmeister an und vertrauen dabei auf bewährtes Material. Erneut setzt das Overdrive-Team für sie den Toyota-Hilux-Pick-up ein, baugleich zu jenen des Toyota-Semi-Werksteams aus Südafrika. Die härteste Rallye der Welt beginnt am Freitag, 03. Januar 2025 mit dem Prolog rund um Bisha und endet 14 Tage später am 17. Januar in Shubaytah vor den Toren des „Empty Quarters“ – der lebensfeindlichsten Wüste der Welt.

Das rationale Ziel: ein Platz auf dem Podium

Viel Feind, viel Ehr – die Liste der Podiumsanwärter bei der Rallye Dakar 2025 ist lang, Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben es sich dennoch vorgenommen, zu den Top drei zu gehören. Der Faktor Konkurrenz ist groß: Neben den FIA-Marathon-Rallye-Weltmeistern Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (QAT/FRA) sind für die Dacia-Werksmannschaft unter anderem der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb mit seinem Beifahrer Fabian Lurquin (FRA/BEL) am Start. Ford schickt mit Mattias Ekström/Emil Bergkvist (SWE/SWE) und Nani Roma/Alex Haro (ESP/ESP) zwei erfahrene Crews ins Rennen. Dazu wird die Toyota-Armada unter anderem von Lucas Moraes/Armand Monleon (BRA/ESP) und Seth Quintero/Dennis Zenz (USA/GER) angeführt.

Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (KSA/GER), Overdrive Toyota Hilux

Das emotionale Ziel: der Sieg

Beinahe die gesamte erste „Dakar“-Woche haben Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk bei der vergangenen Auflage das Feld angeführt und dem Wüstenklassiker ihren Stempel deutlich aufgedrückt, ehe ein unglücklicher Überschlag das frühzeitige Aus bedeutete. Trotz großer Konkurrenz und vieler Unwägbarkeiten der Rallye Dakar selbst träumt das saudi-arabisch-brandenburgische Duo auch 2025 wieder vom Sieg. Doch dieser Traum will hart erarbeitet werden. Nicht zuletzt, weil die nächste immer die härteste „Dakar“ sein wird und die Veranstalter der A.S.O. (Amaury Sport Organisation) die Schwierigkeit durch die Routenwahl erneut erhöht haben.

Der Marathon im Marathon – die erste „Dakar“-Woche

Die Rallye Dakar erfordert in der ersten Woche des Klassikes die ständige Anpassung an wechselnde Untergründe, besonders aufgrund vieler felsiger und steiniger Abschnitte. Immer wieder fordert ein Labyrinth aus versteckten Pfaden die Fähigkeiten und die volle Konzentration der Navigatoren. Gleich zweimal ist die Ausdauer der Teilnehmer gefragt.

Das Tüpfelchen auf dem Marathon-i bildet das 48-Stunden-Chrono-Format am zweiten und dritten Tag. Eingeführt 2024, sind hier neben der Ausdauer auch Tempo über knapp 1.000 Prüfungskilometern an zwei Tagen gefragt. Die Teilnehmer pausieren ab 17 Uhr an einem der sechs Biwaks, wo sie abgeschnitten von der Außenwelt unter dem Sternenhimmel kampieren. Am Morgen setzen sie die Etappe fort. Diese Etappe nördlich von Bisha bietet abwechslungsreiches Gelände mit etwa 100 Kilometer Dünen pro Tag. Erstmals fahren Motorräder und Autos getrennte Strecken – eine zusätzliche Herausforderung für die Co-Piloten.

Danach geht es weiter nordwärts mit schnellen Abschnitten, die zwar nicht über den Sieg entscheiden, wo Fehler aber gnadenlos bestraft werden können. Die Marathon-Etappe stellt mit Vulkanlandschaften und technischen Passagen in die al-‚Ula-Canyons eine weitere große Herausforderung dar. Im Zielbiwak sind Servicefahrzeuge verboten. Nur die Teilnehmer dürfen sich gegenseitige Hilfe leisten.

Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (KSA/GER), Overdrive Toyota Hilux

Die Wüste im Klassiker: die zweite „Dakar“-Woche

Die zweite Woche der Dakar 2025 bringt längere Etappen mit sich, beginnend mit einem Abschnitt voller Kontraste: einem schnellen ersten Teil und einem zweiten, sandreichen mit Dünen und kniffligen Passagen. Ab dieser Woche dominieren getrennte Routen für Autos und Motorräder. Eine mitentscheidende Schleife um Dawadimi kombiniert komplexe Navigation, abwechslungsreiche Terrains und anspruchsvolle Bergabschnitte.

Mit zunehmender Erschöpfung der Teilnehmer wird die Rallye zu einem Test für Körper, Geist und Maschine. Die schnelle Etappe nach Haradh bietet den verbliebenen Teams die Chance, strategisch zu agieren und Tempo zu machen.

Im Empty Quarter wartet eine kurze, aber tückische Etappe voller Überraschungen, die Fahrkönnen und Präzision erfordert. Leichtsinn wird hier gnadenlos bestraft. Der Höhepunkt folgt am vorletzten Tag: Die “Empty Quarter Challenge” bietet inmitten von Dünen und Chotts Möglichkeiten, Zeit gutzumachen oder den Sieg zu verschenken.

Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (KSA/GER), Overdrive Toyota Hilux

„Natürlich wollen wir die Rallye Dakar gewinnen. Jeder Fahrer und Beifahrer träumt davon. Nach dem frühzeitigen Ende bei der vergangenen Auflage gehen wir die Aufgabe diesmal mit noch mehr Demut an, wissen aber auch um die Stärke der Konkurrenz, und dass man von Beginn an hellwach sein muss, um vorn mitzumischen. Ein Platz auf dem Podium ist das Ziel, aber träumen ist dennoch erlaubt …“ Yazeed Al-Rahji

„Bei der Route der Rallye Dakar haben die Veranstalter erneut eine Schippe Schwierigkeit nachgelegt. Und das betrifft nicht nur Fahrerinnen und Fahrer sondern auch das Navigieren. Nicht immer wird das Roadbook so präzise gefasst wie es nötig wäre. Wir müssen also jederzeit die Sinne geschäft halten. Aber ich denke wir sind gut vorbereitet auf die zwei sportlich härtesten Wochen des Jahres.“ TIMO GOTTSCHALK

Rallye Dakar
Informationen
Start: 3. Januar 2025 in Bisha (Saudi-Arabien)
Ziel: 17. Januar 2025 in Shubaytah (Saudi-Arabien)

Austragungsort: 
Die Rallye Dakar 2025 führt zum sechsten Mal durch Saudi-Arabien und von Bisha aus zunächts in nördliche Richtung nach Ha’il, wo am 10. Januar der einzige Ruhetag geplant ist. In der zweiten Woche geht es in süd-östlicher Richtung ins Empty Quarter, wo in Shubaytah am 17. Januar die Zielankunft sein wird.

Rallye Dakar
Zeitplan/Route – erste Woche

Prolog Freitag, 3. Januar 2025
Bisha–Bisha
Prüfung: 29 km | Verbindung: 50 km | Gesamtdistanz: 79 km

Etappe 01 Samstag, 4. Januar 2025
Bisha–Bisha
Prüfung: 412 km | Verbindung: 88 km | Gesamtdistanz: 500 km

Etappe 02 Sonntag, 5. Januar 2025–Montag, 6. Januar 2025
Bisha–Bisha
Prüfung: 965 km | Verbindung: 92 km | Gesamtdistanz: 1.057 km

Etappe 03 Dienstag, 7. Januar 2025
Bisha–Al-Henakiyah
Prüfung: 496 km | Verbindung: 349 km | Gesamtdistanz: 845 km

Etappe 04 Mittwoch, 8. Januar 2025
Al-Henakiyah–al-‚Ula
Prüfung: 415 km | Verbindung: 173 km | Gesamtdistanz: 588 km

Etappe 05 Donnerstag, 9. Januar 2025
al-‚Ula–Ha’il
Prüfung: 428 km | Verbindung: 63 km | Gesamtdistanz: 491 km

Rallye Dakar
Zeitplan/Route – zweite Woche

Etappe 06 Samstag, 11. Januar 2025
Ha’il–Dawadimi
Prüfung: 606 km | Verbindung: 223 km | Gesamtdistanz: 829 km

Etappe 07 Sonntag, 12. Januar 2025
Dawadimi–Dawadimi
Prüfung: 481 km | Verbindung: 264 km | Gesamtdistanz: 745 km

Etappe 08 Montag, 13. Januar 2025
Dawadimi–Riad
Prüfung: 487 km | Verbindung: 246 km | Gesamtdistanz: 733 km

Etappe 09 Dienstag, 14. Januar 2025
Riad–Haradh
Prüfung: 357 km | Verbindung: 232 km | Gesamtdistanz: 638 km

Etappe 10 Mittwoch, 15. Januar 2025
Haradh–Shubaytah
Prüfung: 119 km | Verbindung: 519 km | Gesamtdistanz: 638 km

Etappe 11 Donnerstag, 16. Januar 2025
Shubaytah–Shubaytah
Prüfung: 280 km | Verbindung: 226 km | Gesamtdistanz: 506 km

Etappe 12 Freitag, 17. Januar 2025
Shubaytah–Shubaytah
Prüfung: 134 km | Verbindung: 71 km | Gesamtdistanz: 205 km

Rallye Dakar
Starterliste (Auszug)

#200 Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (QAT/FRA), Dacia
#201 Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota
#202 Guerlain Chicherit/Alex Winocq (FRA/FRA), Mini
#203 Lucas Moraes/Armand Monleon (BRA/ESP), Toyota
#204 Seth Quintero/Dennis Zenz (USA/GER), Toyota
#205 Guy David Botterill/Dennis Murphy (RSA/RSA), Toyota
#206 Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER), Toyota
#207 Jean-Luc Ceccaldi/Delphine Delfino (FRA/FRA), JLC
#208 Benedikt Vanagas/Szymon Gospodarczyk (LTU/POL), Toyota
#209 Mathieu Serradori/Loïc Minaudier (FRA/FRA), Century
#210 Rokas Baciuska/Oriol Mena (LTU/ESP), Toyota
#211 Henk Lategan/Brett Cummings (RSA/RSA), Toyota
#212 Cristina Gutierrez/Pablo Moreno (ESP/ESP), Dacia
#213 Christian Lavielle/Valentin Sarreaud (FRA/FRA), MD
#214 Brian Baragwanath/Leonard Kremer (RSA/RSA), Century
#215 Guoyu Zhang/Yicheng Wang (CHN/CHN), Toyota
#216 Juan Cruz Yacopini/Daniel Oliveiras (ARG/ESP), Toyota
#217 Denis Krotov/Konstantin Zhiltsov (KGZ/AIN), Mini
#218 Saood Variawa/François Cazalet (RSA/FRA), Toyota
#219 Sébastien Loeb/Fabian Lurquin (FRA/BEL), Dacia
#220 Wei Han/Li Ma (CHN/CHN), Hanwei
#221 Martin Prokop/Viktor Chytka (CZE/CZE), Ford
#222 Guillaume de Mevius/Mathieu Baumel (FRA/FRA), Mini
#223 Laia Sanz/Maurizio Gerini (ESP/ITA), Century
#224 Lionel Baud/Lucie Baud (FRA/FRA), Mini
#225 Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini
#226 Mattias Ekström/Emil Bergkvist (SWE/SWE), Ford
#227 Nani Roma/Alex Haro (ESP/ESP), Ford
#228 Mitchell Guthrie/Kellon Walch (USA/USA), Ford
#229 Isidre Estevé/José Maria Villalobis (ESP/ESP), Toyota

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