Eine neue Station: Mannheim Capitol, dort macht die „Queen of Sand“ Irina Titova um pünktlich 20 Uhr Station, um uns auf ihre einhundertminütige Reise mitzunehmen. Schon das künstlerische Willkommens-Bild mit dem sandgemalten Wasserturm erzeugt eine gute Laune, die weltwärts in alle Richtungen durch das Publikum strömt.
Jules Verne inspiriert das 21. Jahrhundert
Eine 80 Tage lange Reise versprach uns die Königin, die talentierte Russin mit ihrer hervorragenden Show „In 80 Bildern um die Welt“. Dabei lässt sie den Diener Passepartout die Geschichte von sich und dem englischen Gentleman Phileas Fogg erzählen, zu der der berühmte Autor Jules Verne sie inspiriert hat.
Die Geschichte von seiner Weltumrundung, die der französische Protagonist in viele aufregende Abenteuer episodisch aufgegliedert hat, ist grandios in Sand und Schatten ausgezeichnet. Von Paris aus geht es mit dem Heißluftballon weiter nach Deutschland, Venedig, Ägypten und mit dem Schiff durchs Mittelmeer nach Mumbai und auf einem Elefant durch Indien bis zur Göttin Gali, der er seine spätere Frau, Prinzessin Aouda entreißt. Zwischen Hongkong und Europa wird so auch dem letzten Zuschauer die visuelle Macht dieser Welt begreifbar, die Irina Titova in spielerischer Perfektion inszeniert.
Zwischen Magie und Enthusiasmus
Ein humorvoller Zuschauer ist es auch, der nach der Pause auf die Bühne geholt wird, um selbst einmal den Finger anzulegen und damit unter Beweis zu stellen, dass die hier gezeigten Bilder wirklich live entstehen und das Publikum Zeuge von einer wirklichen Meisterin ihres Kunsthandwerks ist. Sie beherrscht den Sand und die Schatten. Sie wirbelt den Sand durch die Lüfte und wie durch Magie, verwandelt sich der Sand unter ihren Händen in einem Menschen, der sich in einem Elefanten transformiert und bald schon ein ganzer Dschungel wird. So erweckt man Sand im Wortsinn zum Leben.
Dass auch und besonders das Publikum diese besondere Kunst mit Humor und Begeisterung verfolgt, verwundert kaum und bestätigt dennoch den Wert eines besonderen Abends, der auch in der neuen Fassung der alten Geschichte glücklicherweise ihren guten Ausgang findet.
Fotos © by Markus Mertens & Text © by Maria-Gabriela Costache für Cityguide Rhein Neckar