Mittwoch 16. April 2025

VfR Mannheim unterliegt Balingen mit 2:4 (1:0)

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(mk) Am Ende überwogen Frust und Enttäuschung: Der VfR Mannheim lieferte im Heimspiel gegen die TSG Balingen einen aufopferungsvollen Kampf, verlangte dem Tabellenzweiten alles ab und zog am Ende trotzdem mit 2:4 (1:0) den Kürzeren. „Wir geben das Spiel innerhalb von sechs Minuten durch zwei Standardsituationen aus der Hand. Somit bringen wir uns um den kompletten Lohn.“, fasste VfR-Trainer Marcel Abele geknickt zusammen. 

Die unterhaltsame Oberligapartie begann furios. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da verfehlte Pasqual Pander nach einer Diagonalflanke von Alexander Esswein den blau-weiß-roten Führungstreffer um Haaresbreite (1.). In den folgenden Minuten übernahm Balingen die Spielkontrolle, ohne sich die ganz großen Chancen herauszuspielen. Die Schwaben ließen den Ball schnell durch die eigenen Reihen zirkulieren, näherten sich dem Mannheimer Tor an, doch die blau-weiß-rote Defensivarbeit war exzellent. Aus dem Spiel heraus entfaltete die zweitstärkste Offensive der Liga wenig Wucht. Nach einer guten halben Stunde hätte Simon Klostermann beinahe eine der vielen Gäste-Ecken zur Führung verwertet. Balingens Mittelstürmer scheiterte aus kürzester Distanz via Kopfball. Dem 24-jährigen Winterneuzugang aus Freiberg fehlte in dieser Aktion lediglich die Präzision (33.).

Nach Klostermanns großer Kopfballchance wendete sich das Blatt. Der VfR wirkte nun griffiger, störte früh den gegnerischen Spielaufbau und provozierte dadurch Balinger Fehler. Dementsprechend kamen die Rasenspieler zu lukrativen Abschlussmöglichkeiten: Zunächst segelte ein Kopfball Panders über das Tor (36.), ehe Manfred Osei Kwadwo nach einer missglückten Balinger Kopfballabwehr den Ball etwas zu weit links neben den Kasten setzte (39.). In der direkt darauffolgenden Szene fiel schließlich der Mannheimer Führungstreffer. Der VfR presste hoch und provozierte somit einen Balinger Fehlpass. Der klug antizipierende Pander eroberte den Ball, setzte sich im Eins-gegen-Eins durch und kam außerhalb des Strafraums aus zentraler Position zum Abschluss. Da sein strammer Schuss abgefälscht wurde, hatte Balingens Schlussmann Dennis Klose keine Abwehrchance (40.).

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs agierte der VfR druckvoller und schien dem 2:0 näher zu sein als Balingen dem Ausgleich. Stellvertretend für den aufopferungsvollen Auftritt der Rasenspieler war eine Szene von Vincent Hofer. Nach einem lang geschlagenen Ball gewann der VfR-Mittelstürmer auf sensationelle Weise ein Laufduell. Meter um Meter holte er auf und legte das Leder schlussendlich noch quer, Panders Abschluss landete jedoch nicht im Tor (52.).

In Anbetracht der Leistung und des Ergebnisses war die Stimmung bei der Mehrzahl der 460 Zuschauer ausgelassen. Trotzdem war klar: Ein Tor dürfte nicht genügen, um die TSG zu bezwingen. Dass Balingen im Schnitt mehr als 2,5 Treffer pro Partie erzielt, ist auch auf die Stärke nach Standardsituationen zurückzuführen. Nach 73 Minuten sollte genau solch ein ruhender Ball den Ausgleich markieren. David Nreca-Bisinger hatte beim abgefälschten Freistoß von Enrique Katsianas-Sanchez aus zentraler Position aber keine Abwehrchance (73.). Nach dem Ausgleich übernahm der Gast vermehrt Kontrolle. Balingens eingewechselter Halim Eroglus verpasste den Führungstreffer nach einem Konter nur knapp (77.). Dieser fiel drei Minuten später und resultierte erneut aus einem ruhenden Ball. Dieses Mal lauerte Klostermann am langen Pfosten und köpfte Ivan Colics Freistoß unbedrängt in das Mannheimer Gehäuse (80.). In der Nachspielzeit wurde es nochmals turbulent. Zunächst vollendete Eroglu eine missglückte Mannheimer Kopfballabwehr zum 1:3 (90. + 1), ehe Michael Udebuluzor nach einem VfR-Freistoß aus dem Getümmel per Kopf den 2:3-Anschlusstreffer herstellte (90. + 2). Im direkten Gegenzug ließ Ole Deininger seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und spielte Denis Latifovic an, der den 2:4-Endstand herstellte (90. + 4).

Die Analyse des VfR-Trainers Marcel Abele beinhaltete sowohl Elemente des Stolzes als auch eine gewisse Portion Enttäuschung. „Die Jungs haben da draußen einen echten Fight abgeliefert“, würdigte Abele die Leistung des VfR. Der blau-weiß-rote Coach zeigte sich vor allem mit der ersten Halbzeit und dem Beginn des zweiten Durchgangs zufrieden. Lediglich der finale Punch fehlte ihm. „Wir müssen einfach das zweite Tor machen, dann ist alles in Ordnung“, so Abele. Die Art und Weise, wie die beiden ersten Gegentore fielen, stieß ihm jedoch sauer auf. Besonders die Fouls, die zum Freistoß führten, ärgerten Abele. „Wir machen uns dadurch das Spiel komplett kaputt“, so der Coach. Jetzt gilt es, aus den Fehlern zu lernen. Abele verspricht: „Wir haben den Anspruch, jedes der restlichen Spiele zu gewinnen.“

Steno:
Aufstellung VfR Mannheim: Bisinger, Sentürk, Vrella, Becker, Rona, Marx, Krüger (80. Wooten), Kwadwo (45. Paraschiv), Esswein (67. Korte), Pander, Hofer (55. Udebuluzor)

Aufstellung TSG Balingen: Klose, Eisele, Jäger, Latifovic, Katsianas-Sanchez, Morais, Moutassime, Deininger, Schmitz, Colic, Klostermann


Tore: 1:0 Pander (40.)
1:1 Katsianas Sanchez (73.)
1:2 Klostermann (80.)
1:3 Eroglu (90. +1)
2:3 Udebuluzor (90. + 2)
2:4 Latifovic (90. + 4)

Foto: Edmund Nohe

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