Freitag 29. März 2024

André Herzberg – Von woanders her

Genre: Pop

Meistgelesene Artikel

- Anzeige -spot_img

Ouvertüre zum letzten Akt

Welches sind die Dinge, die uns zu dem machen was wir sind? Vieles kommt von außen, verkörpert in Herkunft, Inspiration, dem was wir sehen, spüren, hören, die Orte, in denen wir uns bewegen. André Herzberg holt auf seinem neuen Soloalbum diese Dinge ins Zentrum seiner Lieder, er holt sie „Von Woanders Her“. Es sind Dinge, die er teilweise auch schon in seiner kürzlich erschienen Biographie „Mein Leben mit Pankow“ erinnert hatte und jetzt mit den Mitteln der Musik eine andere Intensivität gibt.

Ein Mädchen in einem leuchtend grünen Overall, das Herzberg bei einem frühen Auftritt von Pankow beobachtete, löste in ihm eine ganze Welt aus, wurde in kürzester Zeit zu seinem ersten Liedtext für die Band, zu „Die wundersame Geschichte von Gabi“. Viel früher schon beeinflussten ihn die Worte seines Bruders, hielt ihm sein Alter Ego Paule Panke den Spiegel vor. Oder noch früher die Energie von „Jumpin´Jack Flash“ auf einer trickreich in Prag ergatterten LP, die eine Sehnsucht in seine Welt ließ, den Traum vom Rockstar. Und am Anfang aller Dinge die Herkunft, die Geburt, die Eltern, das Land und die Zeit, in die man geboren wird, das Theater, in dem sich fortan alles abspielt, Requisiten, die gereicht werden, das Schicksal, das einem angeheftet wird. Das Leben scheinbar wie von woanders her.

Wie schon beim Vorgängeralbum „Was aus uns geworden ist“ hat sich Herzberg mit Produzent Karl Neukauf und Gitarrist Hans Rohe an die neuen Songideen gemacht und ein raues, ungekünsteltes Bluesrock-Album eingespielt, das im Blues der späten 50er, im Reggae, Soul und Seventies-Rock wühlt. Gospelstimmen und Blech-Gebläse fügen dem ganzen noch einen Hauch Deep South hinzu. Die Poesie der Straße, der Erfahrungen des Lebens und des sich zuzwinkernden Blicks in den Spiegel reflektiert das Album lyrisch. Es ist wie eine Ouvertüre zum letzten Akt. Ein „Die paar Jahre noch“, singt Herzberg, „ich pfeif auf große Ehr“. Da ist Herzberg ganz bei sich und so ungestüm und unverblümt wie man ihn schon immer kannte.

André Herzberg
Von woanders her

Label: Reptiphon 
VÖ: 14.04.2023
Genre: Pop
Bei Amazon kaufen
Bei iTunes kaufen

Listen on Apple Music

André Herzberg

wurde 1955 in Berlin geboren und war (und ist!) als Sänger der Band Pankow einer der erfolgreichsten Musiker der DDR. 1988 wurden sie mit dem Lied „Langeweile“, das mit seinem markanten Klavierriff und dem unmissverständlich systemkritischen Text zu einer der Hymnen der Wendezeit wurde, auch im Westen bekannt. Legendär der Tortenwurf ins Gesicht des ehemaligen Chefs beim DDR Plattenlabel Amiga als Dank für dessen Gängelung in der Vergangenheit. Nach der Wende wurde es um alle Stars der DDR stiller. Herzberg verließ Pankow und veröffentlichte 1991 ein erstes Soloalbum auf Ariola. Mit Dirk Michaelis und Dirk Zöllner tourte er bald schon als DDR-Triumvirat Die 3HIGHligen durch die Lande, führte mit „Tohuwabohu“ eine Theatershow an der Volksbühne in Berlin auf, war Moderator der MDR-Fernsehsendung „Anplackt“ und veröffentlichte im Jahr 2000 seine erste Prosa, der weitere folgten. Zuletzt die Biographie „Keine Stars – Mein Leben mit Pankow“. Dieses Bandleben nahm er schon 1996 wieder auf, veröffentlicht seitdem parallel Solo- und Bandalben und ist damit regelmäßig auf Tour.

TOURDATEN

14.04.2023          Leipzig, Anker

15.04.2023          Plauen, Malzhaus

20.04.2023          Dresden, Hoppes Hoftheater

22.04.2023          Greifswald, St. Spiritus

28.04.2023          Berlin, WABE

12.05.2023          Fürstenwalde, Kulturfabrik

13.05.2023          Panketal, Studio7

20.05.2023          Treuenbrietzen, Kammerspiele

04.06.2023          Oderaue, Theater am Rand

10.06.2023          Halle/Saale, Trotzburg Festival

23.06.2023          Templin, Stadtmuseum

24.06.2023          Bansin, Kulturmuschel

12.07.2023          Prerow, Open Air

Mehr zu André Herzberg auch unter: https://www.andreherzberg.net

- Anzeige -spot_img

Neuste Artikel