Dienstag 30. April 2024

Interview mit der Bestseller-Autorin und Superfood-Expertin Barbara Simonsohn 

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Traube und Weinrebe: Heilpflanze des Jahres 2023 und ein „Powerhouse“ an gesunden Inhaltsstoffen!

„Die Traube gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen, schon in der Stein- und Bronzezeit dienten wilde Trauben unseren Vorfahren als wertvolle Nahrung. Nun wurde die Weinrebe als ‚Heilpflanze des Jahres‘ geehrt, weil sie uns eine Fülle an gesunden Inhaltsstoffen bietet und alle Pflanzenteile – die Früchte, die Kerne und das Laub – heilkräftig sind.“ Die erfolgreiche Ratgeberautorin und Superfood-Expertin Barbara Simonsohn, Autorin des Kompakt-Ratgebers „Traube und Weinrebe – Heilpflanze der Volksmedizin“, war nach ihrer Buchrecherche selbst überrascht, welche vielfältigen Heilwirkungen und Verwendungs-möglichkeiten uns die „Königin der Früchte“ schenkt.

Die Weinrebe wurde zur „Heilpflanze des Jahres 2023“ gekürt. Wie kam es zu der Auszeichnung, und was bedeutet diese für Sie als Expertin für „Superfoods“?

Barbara Simonsohn: Ich war ehrlich gesagt überrascht. Ich bin eine Liebhaberin von Weintrauben und Rosinen und habe Weinstöcke in meinem Haus- und Schrebergarten in Hamburg. Aber dass einer so wohlschmeckenden Frucht wie der Weintraube eine solche Ehre zuteilwird, damit hatte ich nicht gerechnet. Dass Weintrauben gesund sind, war mir geläufig, aber dass sie derart voller gesunder Inhaltsstoffe stecken, wusste ich vor meiner Buchrecherche nicht. Und dass auch das Weinlaub ein „Powerhouse“ an Vitalstoffen ist, war mir vorher völlig unbekannt. Weinlaubtee ist frisch oder getrocknet eine gesunde Delikatesse, und frische Blätter geben einem Smoothie eine besonders leckere Note. Weintraube und Weinrebe sind wegen ihrer vielfältigen Heilwirkungen ausgezeichnet worden und dafür, dass die gesamte Pflanze mit ihren Fruchtkernen heilkräftig ist. Dass ich als Superfood-Expertin für exotische und heimische Superfoods noch etwas Wesentliches dazulernen konnte, hat mich gefreut.

Trauben und Weinreben gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und dienen seit Jahrtausenden als Nahrung und Genussmittel. Worin liegt ihre Bedeutung für die Volksmedizin?

Barbara Simonsohn: Die Traube gehört tatsächlich zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen, schon in der Stein- und Bronzezeit dienten wilde Trauben unseren Vorfahren als wertvolle Nahrung. Nach der Sesshaftwerdung der Menschen vor etwa 12.000 Jahren entstanden die ersten Kulturreben, als unsere Ahnen besonders schmackhafte Varietäten durch Stecklinge vermehrten. Bereits um 5.000 vor Christi wurde in Ägypten, Assyrien und Mesopotamien Traubenanbau betrieben; im „Halbmond“ an Euphrat und Tigris war die Rebe heilig, und im alten Ägypten war die Bedeutung von „Weintraube“ und „Leben“ identisch. Bereits Hippokrates empfahl Trauben als Lebens- und Heilmittel und Wein nur in kleinen Mengen. Plinius der Ältere, römischer Universalgelehrter, widmete Trauben im Buch 13 seiner „Historia Naturalis“ viel Raum aufgrund des gesundheitlichen Nutzens aller Pflanzenteile. Im 18. und 19. Jahrhundert kamen Traubenkuren richtig in Mode, mit denen allerlei Gebrechen, auch Krebs, geheilt wurde. Noch heute kann man Traubenkuren in Italien, Frankreich oder Deutschland machen, aber natürlich auch einfach preiswert zu Hause.

In Ihrem neuen Kompakt-Ratgeber geht es nicht um Weinherstellung, sondern um ein äußerst vielseitiges Obst, dessen Inhaltsfülle alles übersteigt, was an „Wahrheit“ im Wein liegen mag. Was macht die Weinrebe und ihre Früchte so besonders?

Barbara Simonsohn: Die Traube reinigt und nährt gleichzeitig. Ihre wertvollen Fruchtsäuren und Antioxidantien entschlacken effektiv den Organismus von „Wohlstandsmüll“. Gleichzeitig bauen ihre Inhaltsstoffe gesundes Gewebe auf. Die Traube als Königin der Früchte ist zwar köstlich süß, hat aber einen niedrigen Glykämischen Index von 45 und eine Glykämische Last von nur 7,2, sodass sie die ideale Frucht auch für Diabetiker ist. Fruchtsäuren wie Wein-, Apfel- und Zitronensäure stimulieren die Ausscheidungsorgane und fördern die Entschlackung. Die Traube enthält viel Kalium und trägt damit zum Säure-Basen-Gleichgewicht bei. Der Calciumgehalt beugt Osteoporose vor und sorgt für gesunde Zähne. Der erstaunlich hohe Eisengehalt sorgt für eine gesunde Blutbildung und für den Sauerstofftransport im Organismus. Weintrauben enthalten wertvolle Spurenelemente wie Kupfer, Magnesium und Zink, außerdem finden sich in ihr die nervenstärkenden B-Vitamine (außer Vitamin B12), darunter beachtlich viel Folsäure, sowie Vitamin C und E. Was Weintrauben so besonders macht, sind die vielen Antioxidantien wie Quercetin, Catechine und Ellagsäure, vor allem in der Fruchthaut und in den Kernen. Diese bioaktiven Substanzen sind Feuerlöscher für „Flächenbrände“, die von zerstörerischen freien Radikalen ausgelöst wurden, schützen vor Krebs und anderen Zivilisationserkrankungen sowie verfrühten Alterungsprozessen.

So vielseitig wie die Inhaltsstoffe sind auch die Anwendungsgebiete für sämtliche Bestandteile der Weintrauben. Bei welchen Beschwerden lassen sich Früchte, Blüten, Blätter, Kerne und Stiele wirksam einsetzen?

Barbara Simonsohn: Mein A bis Z der Heilwirkungen wurde länger und länger … Inhaltsstoffe der Traube verhindern nachweislich Gehirndegeneration und damit Alzheimer und Demenz. Arthritis und andere entzündliche Erkrankungen können ausheilen. Dabei sollte man bedenken, dass Entzündungen sind an so gut wie allen Krankheitsprozessen beteiligt sind. Trauben helfen Diabetikern, den Blutzuckerspiegel zu senken; sie helfen bei Erkältungen sowie viralen und bakteriellen Infekten, stärken das Immunsystem, verbessern die Konzentration, wirken stimmungsaufhellend, wirken gegen Verstopfung, fördern die Wundheilung, beugen Faltenbildung und Pigmentflecken vor, sorgen für starke Nerven und für gesundes und schönes Haar.

Seit der Antike und bis in die jüngste Zeit wurden sogenannte Traubenkuren zur Förderung von Verdauung und Stoffwechsel sowie zur Entgiftung empfohlen. Was versteht man darunter, und was sind Ihre Erfahrungen mit der Traubenkur?

Barbara Simonsohn: Bei Traubenkuren isst man Trauben – und sonst nichts. Eine Traubenkur kann ab drei Tagen durchgeführt werden. Die Wirkungen sind erstaunlich, wie Studien belegen und ich selbst erfahren durfte. Es findet eine körperlich-seelische Erneuerung und Verjüngung statt. Die Augen werden klarer, die Gedanken positiver, Fettpölsterchen verschwinden, die Verdauung wird optimiert, und Essgewohnheiten verbessern sich nachhaltig. Traubenkuren haben eine lange Tradition zum Beispiel in Frankreich und Deutschland. Eine ärztlich begleitete Studie mit 500 Probanden zeigte beeindruckende Ergebnisse. Die meisten Teilnehmer hatten kein Problem, die Kur zehn Tage lang durchzuhalten, zumal sie so viele Trauben essen durften, wie sie wollten. Alle fühlten sich energetisiert, verjüngt, viele wurden Krankheiten los, und sie erlebten mehr Lebensfreude. Ich war während und nach meiner ersten Traubenkur im Herbst 2022 zu geistigen und körperlichen Höchstleistungen in der Lage, alles fiel mir leicht, seelisch-körperlicher Ballast war von mir abgefallen. Dank dieser positiven Erfahrungen werde ich jedes Jahr eine Traubenkur durchführen, in der Traubenzeit und mit biologisch angebauten Trauben aus dem eigenen Garten. Welche köstlichen Traubensorten sich zum Anbau auch in kühleren Klimazonen und sogar auf dem Balkon eignen, können Sie in meinem Buch nachlesen.

Durch ihre Fruchtsäuren, Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe verschönt die Traube sowohl innerlich und äußerlich als Basis gesunder Ernährung und Naturkosmetik. Was sollte man bei der eigenen Zubereitung besonders beachten?

Barbara Simonsohn: Die Traube enthält die kraftvollen Antioxidantien OPC – Oligomere Proanthocyanidine – und Resveratrol. Diese beiden Stoffe verjüngen die Haut, mildern Falten und Pigmentflecken und sorgen auch für kraftvolles und glänzendes Haar. Kalt gepresstes Traubenkernöl ist eine wunderbare Körperpflege und zieht schnell ein. Hautunreinheiten und Altersflecke können verschwinden. Resveratrol fördert zudem die Langlebigkeit von Haut und Haar. Ich würde die Kraft der Traube als Kosmetikum und Heilmittel zum Beispiel bei Akne nicht nur äußerlich nutzen, sondern auch innerlich, indem ich dunkle Trauben mit Kernen esse, Traubenkernöl in der Küche verwende und in der traubenarmen Zeit OPC und Resveratrol aus Traubenkernen einnehme. Innerlich und äußerlich verwendet wirkt die Kraft der Traube optimal. Leckere Traubenrezepte wie Trauben-Mango-Creme oder leckere Smoothies mit Trauben oder Weinlaub finden Sie in meinem Buch.

Barbara Simonsohn
Traube und Weinrebe – Heilpflanze der Volksmedizin

Verlag: mankau
Veröffentlichung: 06.2023
ISBN:  978-3-86374-688-9 
Genre: Energie & Heilung
Preis: 12,00 €
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Autorin Bild © Barbara Simonsohn

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