Was passiert, wenn sich die Harmonieverliebtheit eines Elliott Smith mit der Lust des Tropicalismo am klanglichen Wahnsinn verbindet und dann im mystischen Zwielicht von Twin Peaks erscheint? Voilà: Das ungefähr best-behütete Geheimnis der deutschen Indieszene, Fabian Simon & The Moon Machine. Nach zwei englischsprachigen Bandalben widmet sich der Wahlberliner nun erstmals deutschen Texten. Seit Jahren schlummern auf vergilbten Zetteln, in Notizbüchern und auf externen Festplatten Gedichte, die heute vertont und als Mini-Album “Der Staub der Tage” zusammenfasst über Listenrecords erscheinen.
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Mehr InformationenDie acht Lieder auf “Der Staub der Tage” spielen sich irgendwo zwischen Folksong und Kunstlied, Psychedelia und Hamburger Schule ab. Das spannende ist, wie sie das enge Korsett des Popsongs verlassen: Fabian Simons Poeme sind eher fragmentarische Miniaturen als epische Hymnen und verlangen eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Gattung Lied selbst.
Über Monate hinweg hat sich Fabian Simon mit seiner Moon Machine (Jakob Dinkelacker und Nicolas Schneider) im bandeigenen Tonstudio eingeschlossen, um an den Klängen zu feilen. Das Ergebnis klingt, als würden wir uns durch eine fiktive Vergangenheit bewegen. Mal treffen wir dort auf Baritongitarren, einem Wüstenwestern entlehnt, mal lachen uns Blockflöten und Synthesizer ins Gesicht. Auf dieser surrealen Reise begegnen wir auch obskuren Instrumenten wie Theremin, Hamonium und Schlitztrommeln. Die Musik atmet dabei eine geradezu cineastische Weite.
Zusammen mit dem Mini-Album veröffentlicht Fabian Simon ein Magazin mit Analogfotografien und dem messerscharfen Prosatext „Ochsentour“ (meldet euch gerne bei Interesse an einem Rezensionsexemplar). Er berichtet davon, was es bedeutet, im Jahr 2022 in Deutschland auf Tour zu gehen. Die gerade abebbende Pandemie, Inflation, Konzertabsagen und schlechte Vorverkäufe machen den Musiker*innen zu schaffen, nichts läuft wie geplant. Gleichzeitig ist der Text eine Ode an die Freundschaft, an das gemeinsame Musizieren und an das Konzept Band an sich. Verfasst in einem rastlosen Präsens nimmt er uns mit auf eine Reise durch Höhen und Tiefen, Provinz und Großstadt, immer an der Autobahn entlang. Flankiert wird der Text von Fotografien, die Fabian Simon auf der 2022er Tour mit seiner Moon Machinegemacht hat. Neben Portraits seiner Gefährten finden sich dort schlichte, poetische Stilleben von unterwegs.
an Müller (Tocotronic/Reflektor-Podcast), der auch das Vorwort für die „Ochsentour„ verfasst hat, meint: “Fabian Simon schreibt präzise, gelassen und mit viel Liebe. Ein lesenswerter Road-Trip.“
🎸 FABIAN SIMON // Livetermine 2023 in DE
18.10.2023 – Leipzig – Horns Erben
19.10.2023 – München • Heppel & Ettlich
21.10.2023 – Dresden – Blechschlösschen / Scheune
27.10.2023 – Bochum – Urban Urtyp / Christuskirche
28.10.2023 – Braunschweig – Staatstheater
02.11.2023 – Karlsruhe – Kohi
08.11.2023 – Hamburg – Nachtasyl
Fabian Simon & The Moon Machine: