Worms, 14. Dezember 2024 – Es war ein magischer Samstagabend, der nicht nur die Straßen von Worms und den benachbarten Orten in festlichem Glanz erstrahlen ließ, sondern auch unzählige Herzen berührte. Rund 70 festlich beleuchtete Traktoren zogen im Rahmen der diesjährigen Lichterfahrt durch die Region und sorgten für leuchtende Kinderaugen, während tausende Zuschauer am Straßenrand das eindrucksvolle Spektakel bestaunten.
Ein Herz für die Kleinen und Schwachen
Der besondere Konvoi startete in Monsheim und bahnte sich seinen Weg durch Pfeddersheim, Leiselheim, die Stadt Worms, Abenheim, Gundheim und Flörsheim-Dalsheim. Einmal mehr wurde deutlich: Die Lichterfahrt ist mehr als ein optisches Highlight in der Vorweihnachtszeit – sie ist ein Symbol der Gemeinschaft, der Nächstenliebe und des Miteinanders.
Ein Herz für die Kleinen und SchwachenBesonders rührende Momente erlebte Initiator Thilo Holstein und sein Team bei den gezielten Stopps an Orten, die oft im Schatten des Alltags stehen: Einrichtungen, in denen Kinder, kranke Menschen und Senioren betreut werden. Die Route führte unter anderem zum Klinikum Worms, der Lebenshilfe in Neuhausen, einer Mutter-Kind-Einrichtung sowie einem Altenheim.
Für die kleinen Klinik-Patienten überbrachten ein Arzt, eine Krankenschwester und die Pflegedirektorin insgesamt 200 liebevoll gepackte Geschenketüten. Viele der Kinder verfolgten das Lichtermeer aus ihren Fenstern und schickten strahlende Blicke in die Nacht hinaus. „Wenn man aus dem Traktor steigt und in die Gesichter der Menschen sieht, bekommt man schon eine Gänsehaut“, erzählte Thilo Holstein nach der Fahrt sichtlich bewegt. Die Mütter in den Einrichtungen erhielten Rosen – kleine Gesten, die große Freude auslösten.
Auch die Senioren in den Altenheimen durften sich über die leuchtenden Fahrzeuge freuen. Dort, wo der Alltag oft ruhig und besinnlich ist, zauberten die festlichen Traktoren ein besonderes Funkeln in die Augen der Bewohner. Es war, als würden die Lichter nicht nur die Nacht erhellen, sondern auch die Herzen der Menschen.
Tausende am Straßenrand
Entlang der gesamten Route warteten tausende Zuschauer darauf, einen Blick auf den einzigartigen Traktoren-Zug zu werfen. Besonders vor dem Klinikum Worms versammelten sich rund 400 Menschen, um die imposante Lichterfahrt den Berg hinaufziehen zu sehen. Von dort aus bot sich ein spektakuläres Bild: die Traktoren, mit unzähligen Lichterketten geschmückt, funkelten wie ein Strom aus Sternen, der sich durch die Dunkelheit bewegte.
Mit dieser besonderen Aktion verfolgten die Landwirte nicht nur das Ziel, Freude zu verbreiten, sondern auch Aufmerksamkeit zu schaffen: „Wir wollen mit der Aktion den Menschen Aufmerksamkeit schenken, denen es nicht so gut geht“, erklärte Holstein. Gleichzeitig sollte die Fahrt auf die Situation der Landwirte und ihre Forderungen aufmerksam machen.
Ein Zeichen der Solidarität
Die Lichterfahrt durch Worms und die umliegenden Orte zeigte eindrucksvoll, wie viel Kraft in Zusammenhalt und kleinen Gesten steckt. Die festlich beleuchteten Traktoren wurden zu Botschaftern von Hoffnung und Freude. Sie schenkten den Menschen Momente des Staunens und der Besinnlichkeit – und ließen den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Für Initiator Thilo Holstein und die beteiligten Landwirte war die diesjährige Fahrt nicht nur ein Erfolg, sondern ein Herzensprojekt. Ein Projekt, das zeigt: Weihnachten ist die Zeit des Gebens, des Füreinander-da-Seins und des Lichts – im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Meer aus Lichtern, das mehr ist als nur ein wunderschönes Schauspiel: Es ist ein Zeichen der Menschlichkeit.
Text & Fotos © by Boris Korpak/bokopictures