Mit dem Artfolk-Song ‘Ålesund’ veröffentlicht Jules Ahoi am 26. Juli die dritte Single-Auskopplung und den Opener-Track seines kommenden Albums ‘MAGNOLIA (The Bauhaus Tapes)’ (VÖ: 06.09.2024). Wie der Titel des Albums andeutet, entstand dieses im Rahmen einer Künstlerresidenz des Artpop-Musikers im Weltkulturerbe Bauhaus in Dessau. Alle Songtexte verfasste der Sänger und Grafiker dabei ausschließlich analog – auf einer alten Schreibmaschine, die er zufällig auf dem Weg zur Residenz auf einem Sperrmüll-Berg in Brandenburg fand.
Nach der ersten Single ‘Old Master’s House’ und dem Melancholic-Indie-Folk-Song ‘Magnolia’ präsentiert Jules Ahoi mit ‘Ålesund’ eine weitere Facette des anstehenden Albums. “Man könnte vermuten, Ålesund sei ein Ort, an dem ich schon mal war und mit dem ich deshalb etwas verbinde. – War ich aber nicht”, stellt der 34-Jährige klar. “Ich war in Norwegen und wir wollten auch nach Ålesund, aber das ist so unfassbar weit im Norden, dass wir am Ende gar nicht mehr dort hingefahren sind.”
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Mehr InformationenBei der Reise durch Norwegen begann Jules, den Song zu schreiben, und packte dabei all seine Sehnsucht nach diesem unerreichten Ort hinein. Zurück in Deutschland blieb der musikalische Entwurf erstmal liegen. “Während meiner Residenz im Bauhaus war ich sehr viel alleine und wünschte mir manchmal, irgendwo anders zu sein, weil es dort auch etwas kalt und karg war”, erzählt Ahoi. “Dadurch, dass es keine Jalousien gab, wurde es dort auch nicht so richtig dunkel. Und dadurch kam mir dieser Song wieder in den Sinn und ich habe ihn dort weiter geschrieben.”
Beim Hören beschwört ‘Ålesund’ das innere Bild eines Ortes im hohen Norden herauf, getaucht in ein fortwährendes gleißendes Licht, überbelichtet, glühend und zugleich verblasst – eine Welt in Pastellfarben gemalt. Die Sonne steht nie ganz unter dem Zenit und begleitet die beiden Reisenden auf ihrem Weg ins Ungewisse. Die dritte Single des kommenden Albums beschreibt die Sehnsucht nach etwas, das man eigentlich gar nicht kennt. ‘Ålesund’ erzählt von der Erwartung einer Nacht, die nicht eintritt. Somit umschreibt dieser Track auch einen Schwebezustand, einen Moment der Unsicherheit. – Wird hier nur die Sehnsucht nach einem Ort beschrieben, oder doch auch die nach einem anderen Menschen, einem Kennenlernen, einer neuen Verbindung?
Die poetischen und reduziert-treffsicheren Lyrics trägt Jules mit seinem weichen Bariton, dem für ihn typischen, nicht klar definierbaren Akzent und einer gewissen Wehmut vor:
my contures fade and i fade into you dissolving
in eyes like jade
and lips telling the truth it’s gloaming but
it’s not getting dark (3x) tonight
in ålesund
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Mehr InformationenAuch auf musikalischer Ebene ist die Sehnsucht, die die Entstehung von ‘Ålesund’ prägte, deutlich spürbar. Der Song wird durch gedämpfte, langsame Percussions eingeleitet, zu denen sich erst die Melodie der Akustikgitarre, dann Jules’ Gesang hinzugesellen. Im Refrain ist, wie schon in ‘Old Master’s House’, die äußerst harmonische Kombination der Stimmen von Jules Ahoi und Cellistin Muriel Bonn zu vernehmen. Und auch die aus den ersten beiden Singles bekannten Streichinstrumente sowie eine dezente Bassline setzen mit dem Refrain ein. Als im letzten Drittel die Vocals verstimmen, nimmt die gesamte Instrumentierung, insbesondere Bass und Schlagzeug, unerwarteterweise in nahezu orchestraler Form noch mal Fahrt auf, um schließlich mit dem widerhallenden Bass auszufaden.
Die Orte, die ihn umgeben, haben den Wahlkölner schon oft im Schaffensprozess beeinflusst. Als er in seinen Zwanzigern in einem Van in Südfrankreich am Meer lebte und dort Surfunterricht gab, war dies auch in seinem Sound klar vernehmbar. Auf ähnliche Weise, wenn auch in eine ganz andere Richtung, prägte der Aufenthalt im Bauhaus Dessau seine Kunst – und erweiterte erneut den kreativen Horizont des Projekts Jules Ahoi.
Offenbar lässt der multidisziplinäre Künstler sich aber hin und wieder auch von Orten inspirieren, die er eigentlich nur aus seiner eigenen Vorstellungskraft kennt. Mit ‘Ålesund’ schlägt Jules damit nämlich auch den Bogen zu einem seiner früheren Songs. In ‘Oviedo’, der auf seinem vorletzten Album “DEAR_____” (2020) veröffentlicht wurde, beschrieb Ahoi ein ganz ähnliches Gefühl gegenüber einem Ort, den er nie besucht hat und nach dem er sich dennoch sehnt: “Oviedo liegt im Norden Spaniens und ist eine sehr alte, pittoreske Stadt, die ich mir schon lange sehr gerne anschauen würde. Ich habe es aber nie geschafft. Und so geht’s mir auch mit Ålesund.”
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