Sonntag 15. September 2024

Open Flair feiert 40 Jahre Musik und Gemeinschaft in Eschwege

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Das Open Flair Festival 2024 ist vorbei und es war ein Fest sondergleichen. Mit 40 Jahren auf dem Buckel hat das Team des Open Flair ihr Jubiläum gebührend gefeiert. Neben den drei Hauptbühnen bot das Festival mit Hofbühne, Kleinkunstzelt, E-Werk, Elektrogarten und verschiedensten Walking Acts wieder ein buntes und vielseitiges Programm für Jung und Alt. Und genau dieser Aspekt macht das Flair so einzigartig. Neben Punks und Metalheads finden sich junge Familien, Senioren und ganz normale Menschen aus der Gegend einmal im Jahr in Eschwege ein um eine Woche zu feiern und etwas Leben in die Provinz zu bringen. Das Open Flair Festival ist ein Ort für jedermann und bindet neben einer Vielzahl von Musikinteressierten auch die ganze Stadt Eschwege ein. Neben großen Konzerten gehört eben auch die der Bierverkauf aus dem heimischen Wohnzimmerfenster der Anwohner zum Festival dazu. Beim 40. Jubiläum war das Gefühl von Gemeinschaft und der Liebe zur Livekultur spürbarer denn je. Pünktlich am Mittwoch eröffnete die Seebühne mit einem bunten musikalischen Programm das Festival. Headliner am Abend waren die treuen Flair Freunde von Madsen, die zuletzt bei der Corona Edition des Festivals spielten und auch in diesem Jahr den Besuchern erstmal ordentlich einheizten. Am darauffolgenden Donnerstag eröffnete Festival Chef Alexander Feiertag das Jubiläum gebührend und traditionell im E-Werk und machte dort noch einmal klar mit wie viel Leidenschaft, Energie und ehrenamtlichem Engagement dieses Festival seit nun mehr 40 Jahren Menschen nach Eschwege lockt. Mit über 2500 Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist das Open Flair einzigartig in der deutschen Musik- und Festival Landschaft. Wo sonst engagieren sich so viele Menschen in ihrer Freizeit für ein solch großes Event. Gerade in einer schwierigen Zeit wie der Momentanen ist es umso beachtlicher, dass es Menschen gibt die solch ein Event planen, durchführen und für über 20.000 Besucherinnen und Besucher ein tolles Erlebnis schaffen. Das Open Flair schafft es nicht nur zu verbinden, sondern auch ein Vorbild für die Musikbranche und für die Leidenschaft des gemeinsamen Feierns zu sein. 

Am Freitag öffnete das Flair dann die Pforten zum Hauptgelände und trumpfte mit Acts wie Feine Sahne Fischfilet, Deichkind und Provinz auf. Neben einer guten Planung und reibungslosen Abläufen für die Besuchenden sei an dieser Stelle auch die Flair Security erwähnt. Denn die sind neben den großen Acts beim Flair ein ganz eigener Headliner. Ist den Besuchenden zu heiß dauert es keine 2 Minuten bis einer der Secus im Graben steht und mit dem Gartenschlauch das Infield zu einem Springbrunnen macht. Es wird mitgefeiert und geschunkelt aber in keiner Sekunde die Sicherheit der Gäste vernachlässigt. So eine Security kann man sich doch nur wünschen! Und wenn dann noch bei Feine Sahne Fischfilet ein Heiratsantrag um die Ecke kommt und das glückliche Paar auf einer aufblasbaren Banane vom Graben in die Menge getragen werden muss: Die Stageline Security Crew steht bereit! Am Festivalsamstag schauten wir neben dem Headliner Alligatoah und den Beatsteaks vor allem auch auf die kleinere Freibühne.

Dort im Baumkreis gaben sich unter anderem die Punkrocker von Dritte Wahl und ZSK die Ehre und machten eines klar: Die Freibühne ist voll! Aber genau das braucht diese wunderschöne Bühne – aufwirbelnder Staub, tanzende Menschen und ein gewisses Clubkonzert Feeling. Die Freibühne ist durch ihre Größe und ihr Ambiente eine wirkliche schöne „kleinere“ Bühne auf dem Hauptgelände. Dem eben erwähnten Alligatoah gebührte ein Slot auf der Mainstage wo das Wort Abriss eine neue Bedeutung erfahren hat. Mit Baseball Schläger und Mikro zerlegte der Rapper sein Bühnenbild und lies die Menge mit einem großen „Boa“ zurück! Dieses Konzert war einmalig. Am letzten Festivaltag richten wir unseren Blick auch auf die kleine Hofbühne direkt neben dem E-Werk. Dass das Flair richtig große Acts kann, das hat es bereits erwiesen. Aber das Festival denkt eben auch an die Stars von Morgen. Mit der Hofbühne bietet das Festival einen Ort für kleinere Bands. Einen Ort zum Präsentieren und zum Ausprobieren. Besonders die Band Frau Ruth blieb uns hier in guter Erinnerung. Die Indie-Punks aus dem südhessischen Offenbach überzeugten eine wenn auch kleinere Menge an Leuten mit ihrer Musik und versüßten uns den letzten Festivaltag in einem intimen und familiären Festivalrahmen, den man von solch einem großen Festival eigentlich nicht gewohnt ist. Am Abend gaben sich als Headliner dann Nina Chuba und Rise Against die Ehre. Zwei Acts die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber genau das macht es aus. Das Flair hat keine feste Musikrichtung. Das Flair hat alles dabei. Und wenn Metalheads, Punks und Fans von Popmusik sich in den Armen liegen (und das haben sie) dann hat das Festival irgendwas richtig gemacht.

Open Flair du bist einzigartig – auf die kommenden 40 Jahre! 

Text & Fotos © Yannic Bill

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