Ein kraftvolles Comeback mit einer Prise Nostalgie
Mit ihrer am 4. Oktober 2024 erschienenen „Cancelled“-EP läutet Mötley Crüe eine neue Ära ein, ohne ihre rebellische Attitüde einzubüßen. Das erste neue Material seit Jahren kommt mit einem besonderen Twist: John 5 ersetzt den legendären Mick Mars an der Gitarre, und die Band veröffentlicht erstmals unter dem Label Big Machine Rock. Was herausgekommen ist, sind drei Tracks, die sowohl Altfans als auch Neulinge aufhorchen lassen.
Der Titeltrack „Cancelled“ eröffnet die EP mit wuchtigen Riffs und einem markanten Groove. Nikki Sixx’ donnernder Bass und Tommy Lees explosives Drumming schaffen den perfekten Hintergrund für Vince Neils unverwechselbare Stimme. Textlich greifen Mötley Crüe das Thema „Cancel Culture“ auf – provokativ und mit dem typisch bissigen Humor, für den die Band bekannt ist.
Mit „Dogs of War“ folgt ein Track, der düsterer und aggressiver wirkt. Hier lässt die Band ihren politischen Frust raus, während John 5’s technisch versierte Gitarrenarbeit neue, frische Elemente hinzufügt. Der Song erinnert an ihre glorreichen Tage, bringt aber auch eine moderne Härte mit sich.
Die größte Überraschung kommt mit der Coverversion von „Fight for Your Right“ von den Beastie Boys. Mötley Crüe schaffen es, den Klassiker auf ihre eigene Art zu interpretieren, ohne den rebellischen Geist des Originals zu verlieren. Vince Neils Gesang verleiht dem Song eine neue, rauere Dimension, und John 5’s Riffs hauchen dem Track metallische Power ein. Diese Hommage zeigt, dass die Band nicht nur mit ihren eigenen Hits, sondern auch mit den Klassikern anderer Genre-Pioniere umgehen kann.
Insgesamt ist die „Cancelled“-EP eine gelungene Mischung aus neuem Sound und altbewährtem Crüe-Flair. John 5 bringt frischen Wind in die Band, ohne ihre ikonische Identität zu verwässern. Auch wenn die EP nur drei Tracks umfasst, bietet sie alles, was man sich von einem Mötley-Crüe-Release erhofft: Energie, Rebellion und Rock’n’Roll in seiner reinsten Form.
Höhepunkte:
• “Cancelled” als bissige, zeitgemäße Abrechnung mit der heutigen Kultur
• „Dogs of War“ als aggressiver, dunkler Track mit politischer Note
• Eine unerwartet starke Version von „Fight for Your Right“, die mit modernem Metal-Touch begeistert.
Ein starkes Lebenszeichen einer Band, die noch lange nicht fertig ist.
