Mit einem Paukenschlag veröffentlicht Peter Schumann seine „Deeper Conversations EP“ via Sound of Berlin – genau so wie man es von einem Resident-DJ des angesagtesten Clubs nördlich der Spree (sorry, Berghain) erwarten würde – und trifft dabei den richtigen Punkt zwischen den Grooves des Chicago der späten 80er und den rauen Klängen der Londoner Clubs Mitte der 90er Jahre. Die Devise lautet ganz klar: Raus mit dem Neuen, rein mit dem Alten.
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Mehr InformationenUm gleich zur Sache zu kommen: In „House Magic“ ist der Name Programm. Mit sanft schimmernden Pads, wummernder Moog-Bassline und den nahezu transzendenten Moll Septakkorden der Orgel ist „House Magic“ eine Hommage an keinen Geringeren als Mr. Fingers und seiner Hymne „Can You Feel It?” von 1986. Der einzige Weg, Chicago noch näher zu kommen, ist ein 300 Dollar One-Way-Ticket.
Es sei denn, dein Kumpel arbeitet zufällig als Flugbegleiter (und wie wahrscheinlich ist das schon?). „Wir kannten zufällig jemanden beim Plattenladen Gramaphone in Chicago“, erzählt uns Schumann. „Zufällig ist mein Freund, mit dem ich das Label betreibe, Flugbegleiter, und so nahm er auf einem seiner Flüge 20 von unseren Platten mit zu Gramaphone und sagte: „Hier, die kannst du für den Laden haben.“
Die symbiotische Verbindung zwischen Schumann und House reicht weit zurück in seine Zeit in Frankfurt. Als er 1995 mit dem Auflegen begann, gehörte er zu den Stammgästen des von Ata Macias betriebenen Clubs Robert Johnson. „Ich war wirklich jedes Wochenende dort. In dem Club habe ich auch zum ersten Mal Mr.
Im Gegensatz zu „House Magic“ zeichnet „Dapé“ feat. David Dorad ein deutlich anderes Klangbild. Der Track beginnt basslastig – dicke Kicks und ein saturierter Subbass im Londoner Stil erzeugen eine dichte und energetische Atmosphäre, die sich langsam in dem sanften Kolorit des OB-6 auflöst und sich schließlich in einen Minimal-Dancefloor-Slammer verwandelt, der voll von Vocal-Samples und ineinander greifenden Überblendungen ist.
Mit „Dapé“ gelingt es Schumann, dem zeitgenössischen Klang moderner Tech House Produktionen neues Leben einzuhauchen und spiegelt damit den Vibe des Holzmarkts wider. Der an der Spree gelegene Holzmarkt gilt als Treffpunkt und Forum kreativer Köpfe und ist deswegen der ‘Place to be‘, wenn es um die Wahl der Studio-Location geht. Nachdem er 20 Jahre lang mit Cubase produziert hatte, war es Zeit für eine Veränderung. Schumann machte einen großen Schritt und wechselte zu Ableton Live. „Ich hatte ein paar Fragen zu der DAW, und Dorad, der sein Studio direkt neben mir hat, konnte sie mir sofort beantworten“, erinnert er sich. „Und dann dachten wir, wieso sollten wir nicht einmal etwas zusammen produzieren?“
„Deeper Conversations“ erscheint am 21. Oktober auf Sound of Berlin.