»Als ich klein war, entfachte der Zeichentrickfilm meine ganze Fantasie, er entführte mich in andere Welten und die Musik war Teil dieser Erfahrung – der erste Moment meiner lebenslangen Liebe zur klassischen Musik. Die Disney-Songs sind stilistisch so vielfältig – für wirklich jeden ist etwas dabei, das ihn anspricht und inspiriert. Ich möchte alle, ganz gleich welcher Generation und Herkunft, einladen, sich mit mir gemeinsam auf eine musikalische Reise zu begeben, alte Erinnerungen aufleben zu lassen und neue Inspirationen zu sammeln.« Lang Lang
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Mehr InformationenFast jeder von uns hat Erinnerungen an Disney-Filme, sie prägten den Abend mit der Familie, die erste Verabredung, gemütliche Nachmittage. Waren Animationsfilme einst etwas für Kinder, sind sie heute ein universelles Filmgenre. Durch Walt Disney, und die spätere Zusammenarbeit mit Pixar, wurde das komplexe Bildgeschehen mit zeitgemäßen Handlungssträngen verbunden – mitreißende und zugleich bleibende Soundtracks entstanden. Komponisten solcher Evergreens versetzten Hörer wie von selbst in wilde Dschungel, schaurige Schlösser oder an verschneite Fjorde, auch wenn der Film schon längst zu Ende war.
Auch Lang Lang fesselten diese Soundtracks. Ausgerechnet Tom und Jerrys Katzenkonzert, in dem Liszts Ungarische Rhapsodie die Zänkereien des tierischen Duos begleitet, weckte seine Neugier für klassische Musik. Der Rest ist Geschichte: Heute ist Lang Lang auf den Bühnen der Welt zu Hause und hat große Stücke aus dem Werkkanon der klassischen Musik eingespielt, zuletzt Bachs Goldberg-Variationen.
Nun wendet er sich erneut jener Musik zu, zu der er eine ganz andere – und sehr persönliche – Beziehung hat: »Als ich 13 war, besuchte ich Disneyland in Tokio und hörte zum ersten Mal ›Diese Welt ist klein‹, die Melodie blieb mir den ganzen Tag und noch lange danach im Ohr.« Das Stück ist einer der ersten Tracks von Lang Lang: The Disney Book – einer Aufnahme neuer Solo- und Orchesterarrangements mit Staraufgebot. Zwar mag »Diese Welt ist klein« zunächst als genau die Melodie daherkommen, die für den jugendlichen Lang Lang zum Ohrwurm wurde, aber schon nach wenigen Takten wird deutlich, dass es sich hier mitnichten einfach nur um eine weitere Klaviertranskription handelt. Spielerisch und immer einfallsreicher entwickeln sich die Töne zu einem kaleidoskopischen Klangbild, das die Partitur der Sherman-Brüder hinter sich lässt.
Im Unterschied zu den meisten Instrumenten kann das Klavier mehrere Melodielinien gleichzeitig anstimmen, endlos sind so die Möglichkeiten für einen Virtuosen. Im 19. Jahrhundert bearbeiteten Liszt und andere Musiker Orchester- und Opernwerke für das Tasteninstrument und schufen immer kompliziertere Transkriptionen, um ihr Publikum in den Salons zu begeistern. Und eben diese virtuose Herangehensweise reizte Lang Lang, als er sein neues Projekt in Angriff nahm. »Das Ganze sollte nicht nach irgendeiner Hintergrundmusik klingen«, sagt er. »Diese neuen Fassungen sind mir quasi in die Finger komponiert. Ich wollte etwas wirklich Kunstvolles und Pianistisches.«
Kunstfertige Transkriptionen können nur hochbegabte Komponisten und Komponistinnen schöpfen. Natalie Tenenbaums bemerkenswerte »Mary Poppins Fantasy« könnte fast eine Horowitz-Zugabe sein, während Stephen Houghs »Willst du einen Schneemann bauen?« Annas klagende Phrase in ein strahlendes Paradestück verwandelt. Die Arrangeure – neben Tenenbaum und Hough sind es Stephen Walford, Thomas Lauderdale, Randy Kerber, David Hamilton, Stephen Taylor, Gordon Goodwin, Peter Dugan und Michael Kosarin – haben die vertrauten Melodien bewahrt und zugleich Stücke geschrieben, die weit mehr sind als ein Coversong.
Doch das Klavier ist nicht der einzige Star dieser Show. »Uns ging es um die Vielfalt in der Musik, damit sich darin die Vielfalt des Films wiederfindet«, sagt Lang Lang. »Die Auswahl fiel entsprechend schwer, denn absolut jeder hat einen Disney-Lieblingssong. Unsere Diskussionen waren also hitzig.« Das Royal Philharmonic Orchestra begleitet den Pianisten in einigen Stücken – etwa bei der üppig instrumentierten Titelmelodie von Die Schöne und das Biest oder in »Lass jetzt los« aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren.
Musik ist von jeher ein wesentlicher Bestandteil aller Disney-Filme. »Als ich die Gelegenheit hatte, die Disney-Archive zu besuchen«, so Lang Lang, »habe ich sehr viel über die ersten Jahre der Filmstudios und die überaus interessante Beziehung zwischen dem Bewegtbild und der Musik erfahren. Nicht zuletzt durch die Musik werden die Filme unvergesslich.« Schon bei Silly Symphony, einer frühen Reihe von Kurzfilmen, wurden Stücke der klassischen Musik eingesetzt. Der erste große Hit war »Wer hat Angst vorm bösen Wolf?« aus den Drei kleinen Schweinchen. Diese Möglichkeit, Handlung – die Erzählung der Geschichte – durch Lieder voranzutreiben, blieb von zentraler Bedeutung in Disney-Filmen, von Schneewittchen und die sieben Zwerge bis hin zu Encanto.
Andere Stars für dieses umfangreiche Projekt zu gewinnen war ein Leichtes. Zu hören sind Andrea Bocelli mit »Dir gehört mein Herz« (Tarzan, 1999); der Grammy®- und Oscar®-prämierte Singer-Songwriter Jon Batiste am Jazz-Piano und mit Gesang in »It’s All Right« (Soul, 2020); der kolumbianische Sänger Sebastián Yatra in »Dos Oruguitas« (Encanto, 2021); Gitarrist Miloš in »Denk stets an mich« (Coco – Lebendiger als das Leben!, 2017) und Erhu-Musiker Guo Gan in »Spiegelbild« (Mulan, 1998). Zum ersten Mal arbeitet Lang Lang bei dieser Aufnahme auch mit seiner Frau Gina Alice zusammen, sie singt »Wenn ein Stern in finst’rer Nacht« (Pinocchio, 1940) und kann dabei aus ihrer eigenen musikalischen Disney-Erfahrung schöpfen: Sie sang die chinesische Version von »Es kommt zu Dir« aus Die Eiskönigin II.
Heute hat das Paar auch in den eigenen vier Wänden ein begeistertes Publikum. »Unser Sohn ist eineinhalb und liebt Disney«, sagt Lang Lang. »Gina hat ›Nur kein Wort über Bruno‹ für ihn gespielt und einen Tango mit ihm getanzt – er war so glücklich!«
Und genau darum geht es auf Lang Lang: The Disney Book – um ein echtes Glücksgefühl, ausgelöst durch die Magie der Musik.
Tourdaten Deutschland 2023:
03 Jun 2023, Tonhalle, Düsseldorf (Beethoven)
06 Jun 2023, Philharmonie, Berlin (Beethoven)
07 Jun 2023, Elbphilharmonie, Hamburg (Beethoven)
11 Jun 2023, Alte Oper, Frankfurt (Beethoven)
12 Jun 2023, Isarphilharmonie, Munich (Beethoven)
16 Jun 2023, Gewandhaus, Leipzig (Saint-Saëns, J.S. Bach)
17 Jun 2023, Gewandhaus, Leipzig (Saint-Saëns, J.S. Bach)
09 Jul 2023, Odeonsplatz, München (Saint-Saëns: Piano Concerto no. 2)
22 Jul 2023, Waldbühne, Berlin (Pieces from „Disney Album”)
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