«Let´s say, we‘re just vibing here, with no pressure at all»: Die Kernmessage der neuen Veröffentlichung «Pause» von District Five ist klar und doch offen. Was zur neuen Musik passt. In kompletter Eigenregie hat das Zürcher Quartett nämlich sieben One-Takes aufgenommen und produziert. Entstanden sind diese allesamt während Bandproben und im Spirit des Jams.
Im Gegensatz zu unserem letzten Album «Burnt Sugar» ist «Pause» ein komplettes DIY-Album geworden. Weniger strenge Studioproduktion, mehr freie Bandraum-Atmosphäre.
District Five
Trotz dem süffigen Begriff «Jam» klingt die Platte aber nicht nach psychedelischen Abdrück-Eskapaden. Im Gegenteil: Gewisse Songs wirken wie ausgefeilte Hip-Hop-Beats à la Wu-Tang Clan, De La Soul oder The Roots. Andere Stücke weisen Dub-, Afro-, Post-Punk-, Free-Jazz- und sogar Spoken-Word-Einflüsse auf, von Kae Tempest, Moor Mother sowie TV On A Radio bis Carol Bruce oder Fred Moten. Einflüsse, die einmal mehr das meisterhafte Genre-Bending von District Five unterstreichen. Allen Stücken gemein ist eine wuchtige, beeindruckende Trance-Energie: Beats, Patterns und Melodien werden Mantra-artig gespielt, was die Kompositionen wie ungemein farbenfrohe Gemälde erscheinen lässt. Dabei spielt auch die Produktion eine Rolle: Mal klingen die Stücke wie in einer riesigen Halle aufgenommen, mal wirken sie trocken und soundtrackartig gemischt. Diese Abwechslung schlägt sich auch thematisch nieder.
Rassismus, Liebeskummer und Depressionen haben «Pause» begleitet. Erlebnisse wie beispielsweise unser Italien-Urlaub, wo plötzlich die Flagge der Konföderierten auftaucht, spielen da beispielsweise mit. Da schluckt mensch schon leer im ersten Moment. Umso angenehmer ist die Gewissheit, dass wir uns als Band haben und solche Ereignisse sowohl persönlich als auch musikalisch zusammen verarbeiten können.
District Five
District Five sind einerseits Paul Amereller (dr, perc), Xaver Rüegg (kb, eb, photography, artwork), Vojko Hutter (g, voc, prod), und Tapiwa Svovse (sax, voc, synth) als Individuen – jeder gibt sich neben der Musik auf seine Art und Weise ein, als Produzent, Fotograf, Texter beispielsweise. Hinzugezogen wurde für diese Produktion lediglich Mathieu Perroud, der Schriftzüge plus Layout für die Covers beisteuerte, und Manuel Egger, der fürs Mastering verantwortlich zeichnete. Andererseits sind District Five aber auch immer ein Kollektiv, im Kern aus vier engen Freunden bestehend, die als Menschen wie Musiker durch alle Lebensphasen zusammen gehen. Phasen, die sich auf diesem neuen Album einmal mehr in all ihrer Vielseitigkeit und Kraft zeigen. «Pause» erscheint am 23.06.2023 via dem Basler Boutique-Label A Tree in A Field Records.
District Five
Pause
Label: ℗© A Tree in a Field Records
VÖ: 23.06.2023
Genre: INDIE-ROCK
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