Zwei Monate früher als gewöhnlich führte mich mein Weg am 15.07.2023 in die Rathiopharm Arena in Neu-Ulm zum „Volle Kraft Voraus“-Festival, das sonst immer den Abschluss der Festivalsaison für mich gebildet hat. Dieses Jahr war es die krönende Mitte. Zwei wichtige Jubiläen wurden an diesem Abend gefeiert: 5 Jahre „Volle Kraft Voraus“-Festival und 20 Jahre Eisbrecher, unsere Gastgeber. Leider habe ich die Autogrammstunden von Eisbrecher und den Anfang des Soulbound-Auftritts wegen des furchtbaren Verkehrs mit einigen Staus verpasst. Trotzdem konnte ich noch einen Teil der Soulbound-Show sehen, auch den Überraschungsgast Neill Freiwald, den Sänger von Erdling. Die Band hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen, nicht nur bei mir, auch bei den Besuchern. Nach dem Auftritt hatte ich bisschen Zeit, das Gelände zu inspizieren und mit Freunden zu quatschen. Wie jedes Jahr, gab es auch wieder einen Eisbrecher-Flohmarkt, bei dem viele Raritäten der Band angeboten wurden.
Um 15:55 Uhr kam Oliver Klein, der Moderator des Festivals auf die Bühne, um Lacrimas Profundere anzukündigen. Er hat das Publikum daran erinnert, dass die Band dieses Jahr auch ein Jubiläum zu feiern hat, ganze 30 Jahre auf der Bühne. Ich selber höre die Band seit 15 Jahren und habe mich wie immer sehr auf ihren Auftritt gefreut. Ich mag die Art, wie Sänger Julian Larre mit dem Publikum kommuniziert, seine Energie und Hingabe. Auch diese Show hat mich nicht enttäuscht.
Als nächstes betraten Heldmaschine die Bühne, im Halbdunkel, mit schwarzen Masken, Mänteln und Oberteilen mit LED-Elementen – aber nur bis nach dem Intro. Ich finde es immer toll, wie die Band Licht und Lichtelemente in ihren Shows einsetzt, ob bei der Bekleidung oder als Lichtkonstruktion fürs Mikro, wie beim Song „Das Argument“. Der Auftritt war cool und sehr harmonisch, wie immer. Es gab auch einen Dollar-Regen, bei „Luxusproblem“. Leider waren es keine richtigen Dollars. Man kann mit den Heldmaschine-Geldscheinen zwar nicht einkaufen, aber die Fans hatten was Schönes für die Autogrammstunde. Sogar ich besitze jetzt zwei von vieren, sogar mit Autogrammen.
Als nächstes erwartete uns eine großartige Licht-Show und die Blutengel-Tänzerinnen, die die Bühne in Beschlag nahmen. Danach kam die Band auf die Bühne. Die Tänzerinnen haben noch den ganzen Auftritt begleitet, mit ihren erotischen Tänzen und heißen Küssen, mal als Nonen, mal als schwarze Engel. Die bezaubernde Stimme von Ulrike Goldmann und die tiefe Stimme von Chris Pohl sind einzigartig, und so haben beide das Publikum sicher durch die visuellen Reize geführt. Mich persönlich hat der Song „Black“ am meisten erfreut, alt aber immer wieder cool. Dem Publikum ging es wohl auch so, mit so viel guter Laune.
Um 20 Uhr war es dann Zeit für ASP. Den ganzen Tag herrschten auf dem Gelände 35 Grad Hitze, deswegen erwartete das Publikum ein überraschender Anblick – Alexander Spreng hatte seine beliebten Bühnenmantel nicht an. Bei dieser Hitze wäre das echt unmöglich gewesen, wie Alexander dem Publikum auch mitgeteilt hat. Ich muss gestehen, für mich persönlich war es der beste Auftritt von ASP seit langem, und die Setlist mit großen Hits, wie „Ich bin ein wahrer Satan“, „Denn ich bin der Meister“, „Und wir tanzen“ und anderen, hat es nur noch besser gemacht.
Vor dem großen Finale wurde die Bühne hinter einem Vorhang mit Eisbrecher-Logo versteckt. Um diesen Vorhang runterzukriegen, brauchte Oliver Klein unbedingt Hilfe von Dr. Dirty Dietz. Der versuchte nach einem kleinen Warm-up, mit lauten Schreien des Publikums den Vorhang wegzukriegen, was leider/natürlich nicht gelang. Nach drei Versuchen verschwand Herr Doktor dann hinter selbigem Vorhang und – oh Wunder – er fiel. Die Show von Eisbrecher hat mich wieder daran erinnert, warum mir dieses Festival so am Herzen liegt und warum ich jedes Jahr wieder komme. Es ist immer eine Best-of-Show, kein Song dessen Text du nicht kennst, kein Song der dich nicht mitmachen lässt: „Volle Kraft Voraus“, „Fehler machen Leute“, „Amok“, „FAKK“, „This is Deutsch“, „1000 Narben“. Aber natürlich wurde die besten Stücke für die zwei Zugaben gelassen: „Verrückt“, „Was ist hier los?“, „Miststück“ und als krönender Abschluss das Falco-Cover „Out Of The Dark“. Danach hat Alex, die Band präsentiert, und die Jungs haben ein paar Eisbären im Publikum verteilt.
Das war dann auch das Ende des „Volle Kraft Voraus“-Festivals 2023. Eines steht für mich fest, ich bin auch 2024 wieder dabei. Es gibt noch kein Datum oder Line-up, aber es wird wieder stattfinden. Ich hoffe wir sehen uns dort.
Fotos & Text by Daria
ASP
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Heldmaschine
Lacrimas Profundere