Mannheim – Eine außergewöhnliche musikalische Reise erlebten die Besucher im Capitol (20.03.2024). Der Hamburger Künstler Stephan Hippe präsentierte eine reißende Hommage zum 100. Geburtstag von Charles Aznavour.
Mit „CHARLES und wie er die Welt sah“ bekam das Publikum eine einzigartige musikalische Biografie im Stile des französischen Kinos der 50er Jahre geboten. Die schönsten Chansons von Charles Aznavour, dazu skurrile Geschichten, wurden mit Original-Bild- und Film-Sequenzen auf einer Leinwand gezeigt. Stephan Hippe, mal am Mikrofon, der Schreibmaschine der Garderobenstuhl. sang viele der Titel in Deutsch, aber auch die französische Sprache kam an dem Abend nicht zu kurz. In dem fast zweieinhalbstündigen Programm war Aznavour ständig präsent. Mal als Geschichten Erzähler, mal als Sänger oder zusammen mit legendären Wegbegleitern dieser Zeit. Die goldene Epoche des Chansons war an dem Abend beeindruckend präsent.
Der große Chansonnier Charles Aznavour war im Oktober 2018 im Alter von 94 Jahren gestorben. Der Franzose liebte das Leben und an vielen Stellen des abendfüllenden Programmes brachte er das immer wieder zum Ausdruck.
Stephan Hippe ist es gelungen, mit seiner einzigartigen musikalischen Zeitreise, eine Theater-Biografie zu präsentieren, die das Werk des französischen Ausnahmekünstlers mit neuem Leben und Glanz erfüllt. Leben, Liebe, Leid und überraschenden Begegnungen mit musikalischen Größen jener Zeit, wie Gilbert Becaud, Jacques Brel, Dalida, Edith Piaf oder Charles Trenet, fesselten die Besucher.
Stephan Hippe war an diesem Abend in seinem Element. Mit unglaublichen Bühneneinsatz, der zwischendrin nicht mal die kleinste Pause zuließ, überschüttete er das Publikum mit Informationen, seelischen Befindlichkeiten und natürlich mit Musik. Manchmal hatte man im Publikum den Eindruck, es sei zu viel des Guten. Trotzdem verfolgten die Zuschauer – meistens ältere Semester, das Geschehen auf der Bühne. Die Freunde der Chansons kamen jedenfalls an diesem Abend voll auf ihre Kosten.
Fotos & Text: Helmut Dell