Samstag 21. Dezember 2024

Rockiges Highlight des Jahres: Greenfield Festival 2024!

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Für uns ging es das erste Mal auf das Greenfield Festival in der Schweiz. Inmitten von Interlaken, umringt von einer wunderschönen Bergkulisse durften dieses Jahr an insgesamt drei Festivaltagen 84000 Leute ausgiebig ihre Lieblingsbands abfeiern.

Auf dem Gelände des Flugplatzes gibt es zwei Bühnen, einmal die große „Jungfrau Stage“ und quasi die kleine Schwester „Eiger Stage“.  

Der Donnerstag 

startete mit der Blaskapelle, den Alphornbläsern. Dies ist eine alljährliche Tradition auf dem Festival. Dadurch, dass der Parkplatz für uns Leute von der Presse durch den starken Regen am Vortag nicht befahrbar war, durften wir gut 1,5 Stunden warten, bis wir woanders hin gelotst worden sind. Somit war für uns die erste Band Saltatio Mortis, die in den letzten Jahren immer mehr und mehr Fans dazu gewonnen hat. Die Stimmung somit absolut super und die Musiker spielten viele Klassiker, wie „Loki“ oder auch „Spielmannsschwur“, um ihre Fans zu begeistern.

Saltatio Mortis

Genau gegenüber auf der Eiger Stage ging es dann weiter mit der Post-Hardcore Band Fjørt, die von Beginn an so richtig viel Tempo vorlegten und z.B. mit ihrem grandiosen Song „D’Accord“ die Fans lauthals mitsingen ließen. Die elektrisierende Energie der Band verteilte sich schnell im Publikum und dadurch gewann die Band definitiv mehr als einen Fan dazu. 

Wieder zurück an der Jungfrau Stage durfte die japanische Band Babymetal ihre klasse einstudierte Choreographie vorführen und dabei ihre fetten Metalriffs in die Menge feuern. Aushängeschild sind die drei hübschen Mädels der Band, die immer ein Lächeln im Gesicht hatten und mit ihrer ungewöhnlichen Show die Menge vor der Bühne zum Tanzen brachten. Für uns Fotografen gab es vorab einen Vertrag, daher gibt es auch leider nur wenige Fotos in der Galerie zu sehen. 

Während auf der kleinen Bühne Bokassa anfingen zu spielen, wurde schon fleißig auf der anderen die Show für Sum41 vorbereitet. Die Jungs sind mittlerweile schon fast 30 Jahre unterwegs, aber dieses Jahr soll laut Infos der Band das letzte sein. Daher waren natürlich haufenweise alte und neue Fans dort, um die echt starke Show der Punkrocker zu sehen. Diese lieferten einen Klassiker nach dem Anderen ab und belohnten die Fans am Ende, untermalt mit jede Menge Pyros, mit ihrem bekanntesten Song „Still Waiting“. Jetzt ging es nicht mehr Schlag auf Schlag, was die Running Order anging, denn die Shows der jeweiligen Bands wurden natürlich auch länger. 

So durften die Jungs von Escape The Fate; immer noch bei sommerlichen Temperaturen, eine Metalcore Show hinlegen, die wirklich jeden Fan des Genres überzeugte. 

Da jetzt ein wenig mehr Luft war zwischen den Bands, ergab sich für uns die erste gute Gelegenheit einmal das Gelände grob zu erkunden. Von der Shoppingmeile, über tolle Schweizer Imbissbuden (und natürlich auch viele andere Köstlichkeiten), gab es auch einen Mittelaltermarkt mit einem umfangreichen Programm. 

Die erste richtig große Show stand an, Machine Head aus Kalifornien, sind ebenfalls schon Jahrzehnte im Geschäft und wissen, wie man einen Festival Gig spielt. 

Mit jede Menge Pyro, fetter Lichtshow und Klassikern, wie dem Opener „Imperium“ spielten die Jungs über eine Stunde lang, als wäre es ihr letztes Konzert. Frontmann Robb Flynn mitsamt seinen Bandkollegen richtig gut drauf; übertrugen dementsprechend die Lune an die Besucher und die Show war noch lange an dem Abend Gesprächsthema bei vielen der Besucher.

Den Abschluss auf der kleineren Bühne des Festivals machten dann die Australier Karnivor, die eine solide Show ablieferten, leider vor keinem so großem Publikum mehr. Denn die mittlerweile zu den größten Bands im Metal Bereich gehörende Band Bring Me The Horizon stand als Headliner des ersten Festivaltages in den Startlöchern. Somit war selbst hinter dem FOH kaum noch Platz und alle quetschten sich so weit nach vorne, wie es ging, um ihre Idole sehen zu können.

Mit dem futuristischen Intro auf der Videoleinwand, gefolgt von Pyros und kreischenden Fans startete die Band ihre gigantische Show. Das Bühnenbild in eine Art Theatersaal verwandelt und Sänger Oli Sykes dazu im passenden weißen Anzug gekleidet machte optisch natürlich schon Einiges her. 

 Um die neuste Platte „Post Human Nex Gen“ zu promoten gab es natürlich allerhand Material davon und es kam gut bei den Besuchern an. Aber auch für die älteren Fans der Band wurden während der imposanten Show Klassiker, wie „Shadow Moses“, „Antivist“ oder auch „Drown“ gespielt. Bei Letzterem ließ es sich Sänger Oli nicht nehmen und sang gemeinsam mit den Fans in der ersten Reihe aus dem Graben den Song. Das nennt man echte Fan-Nähe. Nach zwei intensiven Stunden Gig verabschiedete sich Bring Me The Horizon mit allen noch vorhandenen Pyros, Effekten, Nebel etc., um es ein letztes Mal krachen zu lassen.

Der Freitag

startete mit schlechtem Wetter, welches ist nie ein gutes Omen – vor Ort wurden wir dann zu einem neuen Parkplatz gebracht, Dieses Mal allerdings mit weitem Fußweg. Somit ging wieder viel Zeit drauf, aber es sollte sich am nächsten Tag alles klären.

Leider immer noch im Regen spielten Palaye Royale eine echt cool Show auf der Jungfrau Stage und begeisterten die ersten Besucher. 

Wieder runter an die Eiger Stage gelaufen und gemerkt, dass sich dort schon einige Besucher versammelt hatten; viele Fans des Metalcore. Future Place aus Berlin haben aktuell für Aufsehen gesorgt, da sie musikalisch einen Nerv bei vielen Leuten getroffen haben und als Sahnehäubchen noch eine attraktive und talentierte Sängerin, die auch den gutturalen Gesang super beherrscht. 

Mit mittlerweile wieder gutem Wetter durften die Guano Apes die Jungfrau Stage betreten und den ein oder anderen Klassiker aus ihrer Band Karriere spielen. Die Band rund um Sängerin Sandra Nasić war gut gelaunt und gab sogar den Eminem Hit „Lose Yourself“ als Cover Version zum Besten. Fehlen durfte aber der eigene Hit „Open Your Eyes“ nicht.

Heute wurden auf dem Nebenschauplatz, auch genannt Eiger Stage, viele Liebhaber des Metalcore’s beglückt. Denn dort standen als nächstes Imminence bereit. Die Jungs gaben von Anfang an 100 Prozent und ließen die Stimmung merklich steigen. 

Auf dem Weg zurück zur Hauptbühne konnte man sich immer gut stärken und das ein oder andere kalte Getränk bei dem Wetter genießen oder auch die Schweizer Küche – auch wenn diese preislich kein Vergleich zu uns hier in Deutschland ist. 

Für uns als Presse gab es ein großes Areal, mit Schließfächern, Bars und sogar einer tollen Aussichtsplattform mit Sicht auf die Bühne, wo man selbstverständlich auch zwischendurch mal ruhen konnte. 

Um auch die Fans des Deutschrock abzuholen spielten Feine Sahne Fischfilet einen absolut starken Auftritt, wo Sänger Monchi es sich nehmen ließ und vom Graben aus die Fans mit Bier zu versorgen oder auch gegen Ende eine junge Frau, die extra aus Brasilien angereist ist, wegen Ihnen, auf die Bühne zu holen und gemeinsam zu feiern. 

Und wieder zurück an der kleineren Bühne des Greenfield Festivals; auf den ersten Blick doch sehr verwundert, warum da viel mehr Leute als üblich vor der Bühne standen und auch weit mehr Fotografen. Grund dafür sind ist ie New Yorker Band Against The Current, die einen Festival Sommer in u.a. Europa spielt und dadurch echt viele Fans dazu gewann. Frontfrau Chrissy Constanza ist nicht nur super attraktiv, sondern hat bei Songs, wie „silent stranger“ die Menge mit ihrer Weltklasse Stimme voll im Griff. 

Nicht nur Newcomer aus der Schweiz durften auf dem diesjährigen Event spielen, sondern auch altbekannte – Eluveitie legten direkt mit „Exile Of Gods“ los, untermalt mit kräftigen Pyro Salven. Die 9-köpfige Band fühlt sich natürlich heimatverbunden und man merkte schnell, dass sie einfach irre gerne auf dem Greenfield Festival spielen. So gab es haufenweise bekannte Songs der Band zu hören. 

Mittlerweile zum dritten Mal Gast auf dem Event, sind die Kanadier Silverstein, die genau wussten, wie sie mit ihren Post-Hardcore Songs die Menge zum Bewegen brachten. 

Allerdings fand die große Party ein wenig später auf der Hauptbühne statt. Denn die irische Band Dropkick Murphys ließ keinen Besucher mehr stillstehen. Mit „The Boys are back“ ging der Gig los und daraufhin folgten gefühlt Unmengen an mega Songs der Band. 

Natürlich fiel auf, dass Sänger Al Barr nicht dabei war; wegen einer Sache in seiner Familie. Somit sorgte Ken Casey für eine tolle Stimmung. 

Die letzte Band auf der Eiger Stage waren Kvelertak, die trotz wirklich schlechtem Licht eine wahnsinnig intensive show hinlegten. Die Bewegung auf der Bühne wurde von Sekunde eins an auf die Menge übertragen und ließ die Besucher bis zur Reserve auspowern.

Die Reserve wurde für den zweiten Headliner des Festivals benötigt. The Prodigy ließen den Bass wummern, die Strobo Lichter blitzen und mit ihren elektronischen Beats die Fans eskalieren. Für viele ein absolutes highlight, für Andere allerdings musikalisch nichts Besonderes. Dennoch war es echt voll vor der Bühne und ich denke in Summe war es ein erfolgreicher Auftritt für viele Besucher. 

Dritter und letzter Tag

stand also an und hier merkte man direkt – Green Day waren definitiv für die Meisten das Highlight. Aber dazu später.

Der Morgen begann mit viel Regen und Kälte, aber gegen Mittag und Festival Beginn kam zum Glück die Sonne heraus. 

Wir haben es dann echt hinbekommen und wurden zum richtigen Presse Parkplatz gelotst – das war wirklich der einzige negative Aspekt an den Tagen, dass hier die Koordination nicht gut funktioniert hat – jedenfalls aus unserer Sicht. 

Mit einer eher unüblich frühen Spielzeit durften Feuerschwanz die Menge vor der Hauptbühne begeistern. 

Rund um Hauptmann Feuerschwanz und Prinz R. Hodenherz III, den beiden Sängern der Truppe wurde auf der Bühne gefeiert. Die beiden Mietzen (Tänzerinnen) rundeten das Bild einer Mittelalter Rock Band gut ab und mit Songs, wie „Schubsetanz“ und „Untot im Drachenboot“ stand der Party nichts mehr im Wege. 

Auf der Eiger Stage kurze Zeit später durften die Alternative Metaller von Rave the Reqviem ihr Können zeigen. Den Schweden merkte man deutlich die Spielfreude an, trotz dass die Sängerin anfangs immer wieder Probleme mit der Tontechnik hatte. 

Um auch Fans des härteren Metals zufriedenzustellen, spielten Thy Art Is Murder ein fettes Set aus neuen Song, aber auch alten Klassikern. Ihr neuer Sänger machte einen souveränen Job, aber die Chemie war nicht zu 100% so wie früher mit dem vorherigen Sänger. Dennoch ein guter Gig!

Wieder einmal durfte eine deutsche Rockband spielen, und zwar Montreal. Mit ihren eingängigen Liedern brachten sie jede Menge Spaß mit und dem ein oder anderen gefiel der Auftritt der drei Musiker. 

The Interrupters hingegen brachten mit ihrer Mischung aus Rock, Ska und Punk die Besucher zum tanzen und lächeln. Denn hier war durchweg eine absolut gute Stimmung. Frontfrau Aimee animierte aber auch immer wieder dazu mit zuklatschen und zu singen, denn Ihre und auch ihrer Kollegen positive Ausstrahlung half da natürlich auch. Mit ihrem Hit „She’s Kerosine“ verabschiedete sich die Gruppe aus Los Angeles und ließ gefühlt die gesamte Schar an Leuten abschließend zur Bühne gegenüber laufen. Wieder einmal verwunderlich, aber es zeigte sich schnell warum. 

Die zweite japanische Band des Festivals Hanabie hat aktuell einfach einen Lauf. Metalcore + bunte, typisch japanische Anime Kleider passt das zusammen? Anscheinend schon, denn die Frauen auf der Stage machten einen erstklasse Job und waren wirklich durchgehend am Lächeln. Da sogar ein großes Pikachu im Publikum gesichtet worden ist, war die Stimmung somit auf dem Höhepunkt. Insgesamt also eine Band, die man nicht aus den Augen verlieren sollte. 

Eine Wolke aus Räucherstäbchen lag in der Luft und als Backdrop diente ein schwarzer Hintergrund mit drei weißen Kreuzen. Zeit für das Duo Crosses, bestehend aus Deftones Sänger Chino Moreno und Chuck Doom. Die beiden ließen er ruhige Töne von sich ins Publikum rieseln, aber der ein oder andere schnellere Song fand sich auch wieder. Somit ein Auftritt, um seine Kraftreserven wieder aufzutanken und zu entspannen. 

Underoath, auch schon länger im Business ließen eine Metalcore vom Brett, die sich gewaschen hat. Viel Bewegung, tolle melodische Part und fette Screams gefielen den Fans vor der Eiger Stage. 

Fast schon Kontrastprogramm lieferten Kraftklub mit einer großen Show auf der Hauptbühne. Die Band rund um Sänger Felix Brummer spielte nach längerer Zeit wieder ein Festival und war endlos froh vor so vielen Leuten spielen zu dürfen. Somit packten sie alte und auch neuere Songs in die Setlist, um wirklich jeden Besucher vor der Bühne abzuholen. 

Bury Tomorrow durften als letzte Band der Eiger Stage nochmal so richtig abfeiern und mit ihren zum Mitsingen angepassten und dennoch kraft strotzenden Songs eine ahre Metalcore Show abliefern. Beim Song „Black Flame“ durften die vielen Crowdsurfer natürlich nicht fehlen. Trotz vielen Zuschauern dort, wurde der Platz vor der Jungfrau Stage währenddessen immer voller. Denn jeder wollte so nah wie möglich vor die Stage, um Green Day zu sehen. 

Die Punk Rocker sind seit nunmehr 40 Jahren im Geschäft und haben somit auch eine Setlist vorbereitet, die wirklich für jeden Fan der Band was hergab.

Mit drei Intro Songs zum Warmwerden und dem bandeigenen Maskottchen ging das Konzert los. Allerdings tauchten erst dann Billie Joe Armstrong, Tre Cool und Mike Dirnt mitsamt weiteren Musikern auf der Bühne auf uns spielten den ersten Song vom neusten Album „The American Dream is Killing Me“. Direkt gefolgt von „Basket Case“, den wirklich jeder lauthals mitgesungen hat. 

Die Band selbst war echt gut drauf und machte während des Konzertes immer wieder Späße und haute gute Sprüche in die Menge. Von „Welcome To Paradise“, über „She“ waren wirklich gefühlt alle Alben vertreten…ja gefühlt. Denn eine große Überraschung gab es: Das Backdrop wurde nach ca. der Hälfte der Show getauscht und das Albumcover von American Idiot kam zum Vorschein. Somit wurde das gesamte Album gespielt – vermutlich zwecks des 20-jährigen Jubiläums der Platte. Für mich persönlich natürlich der Hammer, da ich seit dem Album die Band höre und liebe. Von grünem Konfetti Regen, über Pyros auf der Bühne, einer wirklich tollen und durchdachten Lichtshow, wurde echt viel geboten. Nachdem der letzte Song der Pltte „Whatsername“ gespielt worden ist, fiel Sänger Billie ein…“Oh wir hätten fast vergessen When i come Around“ zu spielen. Somit gab es den dann auch noch zur Freude aller Fans. Denn diese feierten unentwegt und sangen fehlerfrei jedes Wort mit. Normalerweise ist der letzte Song immer ein großes Finale, aber Green Day ließen es mit „Good Riddance (Time Of Your Life)“ ruhig ausklingen und machten somit insgesamt jeden Fan nach zwei Stunden show endlos glücklich.

Abschließend bleibt nur noch ein kurzes, aber knackiges Resümee übrig: Insgesamt ist das Greenfield Festival wirklich toll organisiert, die Kulisse ist der Wahnsinn, die Mitarbeiter alle total nett und hilfsbereit, viele verschiedene Aktivitäten neben den Auftritten und vor allem trotz der Größe ein familiäres Umfeld. Sehr gerne wieder im nächsten Jahr! 

Impressionen

Text & Fotos © Daniel Selke

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