Mit „Icarus“ vom kommenden Album „MAGNOLIA (The Bauhaus Tapes)“ (Album-VÖ: 06.09.2024) erzählt Kölner Artfolk-Musiker Jules Ahoi den tragischen Coming-Of-Age-Mythos aus neuer Perspektive.
Am 23. August veröffentlicht Jules Ahoi mit ‘Icarus’ die letzte Single-Auskopplung seines kommenden Artfolk-Albums ‘MAGNOLIA (The Bauhaus Tapes)’, bevor dieses am 06. September erscheint. Wie der Titel des Albums andeutet, entstand es im Rahmen einer Künstlerresidenz des Artpop-Musikers im Weltkulturerbe Bauhaus in Dessau. Alle Songtexte verfasste der Sänger und Grafiker dabei ausschließlich analog – auf einer alten Schreibmaschine, die er zufällig auf dem Weg zur Residenz auf einem Sperrmüll-Berg in Brandenburg fand.
Nach der ersten Single ‘Old Master’s House’, dem Melancholic-Indie-Folk-Song ‘Magnolia’ und Album-Opener ‘Ålesund’ erscheint mit ‘Icarus’ ein Song, aus der Überlegung heraus entstand, die wohl bekannteste Vater-Sohn-Beziehung der Mythologie aufzugreifen – und sie dieses Mal aus der Perspektive des Vaters Dädalus zu erzählen:
icarus, oh icarus
spread your wings and try to touch the sky
icarus, oh icarus
keep in mind the fiery sunlit height
“Dieser Song ist ganz typisch für Gedanken, die mir kommen, wenn ich alleine bin”, erzählt Jules. “Mein Papa ist leider vor ein paar Jahren verstorben und da sind viele Dinge mit ihm gestorben, die nicht gesagt wurden. Und die Möglichkeit, noch etwas zu klären oder nochmal zu besprechen, ist nicht mehr da. Alles, was noch hätte gesprochen werden sollen oder können, muss ich jetzt mit mir selbst ausmachen.”
Ausgerüstet mit dieser schmerzhaften Erkenntnis, seinem einzigartigen Bariton und Akzent, Akustikgitarre und dem Kinderklavier, das bereits in ‘Old Master’s House’ zu hören war, nimmt der multidisziplinäre Künstler in ‘Icarus’ die Position des Vaters ein, der seinem übermütigen Sohn gute Ratschläge mit auf dessen Reise geben möchte. Das Kind befolgt diese aber nicht und stürzt als Konsequenz seines jugendlichen Leichtsinns und seiner Selbstüberschätzung ab. Eine Horrorvorstellung für viele Eltern. Doch manchmal scheint dieser Weg unausweichlich. ‘Icarus’ beschäftigt sich auch mit den sinnbildlichen Gegensätzlichkeiten des Ikarus-Dädalus-Mythos: dem höchsten Gefühl von Freiheit und der unvoreingenommenen Leichtigkeit des Seins, die Ikarus bei seinem Flug Richtung Sonne erlebt, auf der einen Seite und dem tiefsten und endgültigen Fall auf der anderen.
Der Song setzt sich mit dem komplizierten Verhältnis zwischen den Generationen auseinander, die immer wieder aufs neue heranwachsen und ihren eigenen Weg gehen möchten. Er handelt vom Moment kurz vor dem Unglück: Der Vater gibt seinem Sohn einen Rat, der Sohn möchte diesen aber nicht hören, weil er jung ist, seine eigenen Erfahrungen machen und sich die Hörner abstoßen muss. Eine tragische Coming-of-Age-Erzählung aus Elternsicht, bebildert durch ein detailreich illustriertes Musikvideo der Kölner Künstlerin Julia Jesionek.
„Icarus“ (Single) erscheint am 23. August 2024 via Embassy of Music.
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