Am 23. August 2024 war es endlich soweit: Die schwedischen Melodic-Death-Metal-Giganten Amon Amarth machten auf ihrer „Heidrun over Europe“-Tour Halt in Gießen beim Gießener Kultursommer. Die Vorfreude war spürbar, als Fans aus der gesamten Region und darüber hinaus in die malerische Stadt strömten, um eine unvergessliche Nacht des Metals zu erleben. Mit im Gepäck hatte Amon Amarth nicht nur ihre epischen Hymnen, sondern auch die finnische Melodic-Death-Metal-Band Insomnium als Support – ein Line-up, das schon im Vorfeld pure Begeisterung ausgelöst hatte.
Die Atmosphäre – Ein Fest für Metal-Fans
Schon lange vor Konzertbeginn war die Vorfreude in der Luft zu spüren. Der Gießener Kultursommer bot mit seiner charmanten Freiluftkulisse die perfekte Bühne für diese kraftvolle Show. Zwischen historischem Ambiente und moderner Konzertinfrastruktur verschmolz die ruhige Stadt für einen Abend mit den donnernden Klängen der Metal-Welt.
Bereits die ersten Klänge der Support-Band Insomnium ließen die Menge erbeben. Die finnische Band, bekannt für ihre melancholisch-atmosphärischen Melodic-Death-Metal-Kompositionen, bereitete das Publikum hervorragend auf den Hauptact des Abends vor. Ihre düsteren, aber emotional aufgeladenen Melodien erfüllten die Abendluft und zogen die Zuhörer sofort in ihren Bann. Songs wie „While We Sleep“ und „Pale Morning Star“ sorgten für die ersten euphorischen Momente, bei denen die Fans textsicher mitsangen und sich in den mitreißenden Riffs verloren. Insomnium, die für ihre perfekt inszenierten Live-Auftritte bekannt sind, enttäuschten auch an diesem Abend nicht. Die Band schaffte es mühelos, die Stimmung im Publikum anzuheizen und ein Gefühl von Einheit und Gemeinschaft zu erzeugen.
Amon Amarth – Nordische Götter auf der Bühne
Doch dann kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: Amon Amarth betraten die Bühne und mit ihnen zog eine Welle aus epischem Viking-Metal über das Gelände des Kultursommers. Mit ihrer imposanten Bühnenpräsenz und einem spektakulären Set legten die Schweden einen der besten Auftritte des Jahres hin. Die „Heidrun over Europe“-Tour stand ganz im Zeichen ihres aktuellen Albums und so eröffneten sie ihren Auftritt mit dem Titeltrack „Heidrun“, der von der nordischen Mythologie inspiriert ist und sofort für Gänsehautmomente sorgte.
Die Kombination aus hämmernden Drums, donnernden Gitarrenriffs und Johan Heggs kraftvollem Growling stürzte das Publikum in eine wahre Schlacht der Klänge. Dabei war die Songauswahl eine perfekte Mischung aus alten Klassikern und neuen Tracks. Songs wie „Guardians of Asgaard“ und „Twilight of the Thunder God“ brachten die Menge zum Toben, während epische Hymnen wie „The Way of Vikings“ und „The Pursuit of Vikings“ für kollektives Kopfnicken und geballte Fäuste in der Luft sorgten.
Besonders hervorzuheben ist die Show selbst. Amon Amarth sind bekannt für ihre theatralischen Inszenierungen, die die epischen Geschichten ihrer Songs auf die Bühne bringen. So wurden während des Konzerts Wikingerkrieger inszeniert, die zu den Klängen der Musik kämpften, was das Gefühl eines echten nordischen Schlachtfelds noch verstärkte. Die perfekte Lichtshow und eindrucksvollen Pyroeffekte machten den Abend zu einem audiovisuellen Spektakel, das die Fans noch lange in Erinnerung behalten werden.
Publikum – Pure Leidenschaft
Das Publikum selbst zeigte sich von Beginn an enthusiastisch und war mit vollem Einsatz dabei. Egal ob alteingesessene Metalheads oder jüngere Fans – alle waren vereint in ihrer Leidenschaft für die Musik. Das kollektive Mitbrüllen bei den Refrains, die unzähligen Moshpits und die pure Energie, die in der Luft lag, zeugten von einer besonderen Verbindung zwischen Band und Publikum. Man spürte deutlich, dass Amon Amarth nicht nur eine Band sind, sondern für viele Fans eine echte Leidenschaft und Lebenseinstellung verkörpern.
Selbst nach dem Ende des offiziellen Sets riefen die Fans unermüdlich nach einer Zugabe. Und Amon Amarth ließen sich nicht lange bitten. Mit „Raise Your Horns“ und „Death in Fire“ setzten sie einen gebührenden Schlusspunkt unter einen nahezu perfekten Konzertabend. Die Band verabschiedete sich unter donnerndem Applaus, während die Fans noch lange nach dem Ende des Konzerts euphorisch über das Erlebte sprachen.
Ein unvergessliches Erlebnis
Der Auftritt von Amon Amarth beim Gießener Kultursommer 2024 war ohne Zweifel ein Highlight des Metal-Jahres. Die Kombination aus einer atmosphärischen Location, der perfekten musikalischen Inszenierung und einer leidenschaftlichen Fanbase schuf einen magischen Abend, der noch lange in den Köpfen der Anwesenden nachhallen wird. Amon Amarth haben erneut bewiesen, dass sie zu den größten Live-Bands der Metal-Szene gehören und es schaffen, ihre Fans jedes Mal aufs Neue in den Bann zu ziehen.
Auch der Support von Insomnium war ein echter Gewinn für den Abend. Die melancholischeren Töne der Finnen bildeten einen perfekten Kontrast zum epischen Viking-Metal von Amon Amarth und sorgten dafür, dass der Abend musikalisch abwechslungsreich und intensiv war.
Insgesamt bleibt nur zu sagen: Wer diesen Abend verpasst hat, hat definitiv eine der besten Metal-Shows des Jahres verpasst. Amon Amarth haben gezeigt, warum sie zu den Titanen des Genres gehören, und der Gießener Kultursommer erwies sich als perfekte Kulisse für diesen epischen Abend.
Fotos © Jan Heesch
Insomnium
Amon Amarth