- Acht Extrazähler für Al-Rajhi/Gottschalk für zwei zweite Plätze in der Tageswertung der Desafío Ruta 40 in Argentinien, Gesamtrang drei im Zwischenklassement
- Nicht ideal, aber da ist noch lange nicht die Luft raus: Reifenschäden kosten Zeit und Punkte beim Kampf um die FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft
- Extrem forderndes Terrain, dichtes Buschwerk und kein Pfad weit und breit – Pionierarbeit für die Top-Teams
Das schwarze Gold heißt schwarzes Gold, weil ihm im Motorsport immense Bedeutung zukommt. Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben sich bei der Desafío Ruto 40 trotz diverser Rückschläge durch Reifenschäden wertvolle Punkte im Kampf um die Gesamtwertung der FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC) erkämpft, dabei aber auch Pneu-a-Pneu Boden verloren. Es fehlte: das Glück der Tüchtigen. Vor den abschließenden beiden Rallye-Tagen am Donnerstag und Freitag rangieren sie auf dem dritten Rang der Gesamtwertung – 18.12 Minuten hinter ihren Toyota-Markenkollegen und den Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA).
Taktik geht auf. Fast.
Bewusst als erstes Auto auf die erste Etappe gestartet, um dem Staub etwaiger Vorderleute zu entgehen und so eine reelle Chance auf den Tagessieg zu haben, führte das saudi-arabisch-brandenburgische Duo die Konkurrenz bis kurz vor dem Zielstrich der ersten Tageswertung an, musste den Etappensieg dann aber knapp wegen eines Plattfußes herschenken. Am zweiten Tag kam es für die Sieger der Abu Dhabi Desert Challenge und Italian Baja allerdings noch dicker. Im unwegsamen Gelände mit dichtem Buschwerk und dickem Geröll kam den Top-Teams die Rolle zu, den bis dato nicht vorhandenen Weg zu ebnen. Während sich die nachfolgenden Konkurrenten auf diese Spuren verlassen konnten, mussten Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk der Aufgabe allerdings mit vier weiteren Plattfüßen bei zwei Ersatzrädern Tribut zollen. Auf weiten Teile der Prüfung mussten sie so regelmäßig stoppen und Luft in die malträtierten und löchrigen Reifen pumpen – und damit viel Zeit herschenken.
Am dritten Tag trotzten sie dem daraus folgenden ungünstigen 13. Startplatz und kämpften sich mit dem zweiten Tagesrang wieder zurück ins Geschäft. 18.12 Minuten liegen sie nun vor den abschließenden beiden Etappen um Belén und von Belén nach Salta zurück.
STIMMEN
„Der große Zeitverlust auf der zweiten Etappe ist natürlich enttäuschend, die anderen beiden Tage haben aber auch gezeigt, wie es anders, besser geht. Mit unserer Pace sind wir zufrieden. Jetzt gilt es, so viel wie möglich aufzuholen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln.“ YAZEED AL-RAHJI
„Die ersten zwei Tage bei der Desafío Ruta 40 waren geprägt von Reifenschäden, erst am dritten kamen wir ohne durch und haben uns so nach den Zeitverlusten zurückgekämpft. Vom Terrain war alles dabei: wildes Offroad in einem wirklich unwegsamen Gelände, Dünen, viele Sprünge und viel Schotter und Geröll. Wir werden jetzt bis ins Ziel versuchen, weiter so viele Punkte wie möglich zu sammeln.“ TIMO GOTTSCHALK
Desafío Ruta 40
Informationen
Start: 27. August 2023
Ziel: 1. September 2023
Austragungsort: Sierras Pampeanas, Sierra de Mazán, Provinz La Rioja, Argentinien
Die Desafío Ruta 40 bringt nicht nur einige der Routen der Südamerika-„Dakar“ zurück, sondern auch viele Erinnerungen. Nicht wenige Teilnehmer können beim vierten Saisonlauf der FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC) auf einen breiten Erfahrungsschatz verweisen. Die Gegend La Rioja–Belén-Salta war mehrere Jahre Bestandteil der Rallye Dakar, die von 2009 bis 2019 in Südamerika ausgetragen wurde, 2011 sicherte sich Timo Gottschalk hier den Sieg.
Desafío Ruta 40
Tageswertungen
Prolog Sonntag, 27. August 2023
La Rioja
Prüfung: 9 km | Verbindung: 30 km | Gesamt: 39 km
01 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 6.33 Min.
02 Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 6.41 Min.
03 Sebastian Halpern/Bernado Graue (ARG/ARG), Mini, 6.53 Min.
Etappe 01 Montag, 28. August 2023
La Rioja–La Rioja
Prüfung: 334 km | Verbindung: 362 km | Gesamt: 696 km
01 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 2:57.31 Std.
02 Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 2:58.37 Std.
03 Sebastian Halpern/Bernado Graue (ARG/ARG), Mini, 3:01.50 Std.
Etappe 02 Dienstag, 29. August 2023
La Rioja–Belén
Prüfung: 339 km | Verbindung: 121 km | Gesamt: 460 km
01 Juan Cruz Yacopini/Dani Oliveras (ARG/ESP), Toyota, 3:35.12 Std.
02 Mattias Ekström/Emil Bergqvist (SWE/SWE), Can-AM, 3:45.39 Std.
03 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 3:45.54 Std.
…
13 Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 4:01.19 Std.
Etappe 03 Mittwoch, 30. August 2023
Belén–Belén
Prüfung: 268 km | Verbindung: 196 km | Gesamt: 464 km
01 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 2:54.53 Std.
02 Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 2:56.34 Std.
03 Juan Cruz Yacopini/Dani Oliveras (ARG/ESP), Toyota, 3:05.04 Std.
Desafío Ruta 40
Gesamtwertung nach 03 von 05 Etappen
01 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 9:38.18 Std.
02 Juan Cruz Yacopini/Dani Oliveras (ARG/ESP), Toyota, 9:48.46 Std.
03 Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 9:56.13 Std.
Desafío Ruta 40
Zeitplan/Route
Etappe 04 Donnerstag, 31. August 2023
Belén–Belén
Prüfung: 348 km | Verbindung: 236 km | Gesamt: 584 km
Etappe 05 Freitag, 1. September 2023
Belén–Salta
Prüfung: 257 km | Verbindung: 304 km | Gesamt: 561 km