Endlich wieder ein Sieg! Am 27. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga feiern die Rhein-Neckar Löwen vor 8.412 begeisterten Fans in der SAP Arena einen knappen, aber verdienten 35:34 (18:16)-Erfolg gegen den SC DHfK Leipzig. Es ist ein spektakuläres Handballspiel mit rasendem Tempo, zahlreichen Führungswechseln und einer dramatischen Schlussphase, die einem echten Krimi glich.
Emotionen pur: Löwen zeigen Kämpferherz gegen starke Leipziger
Drei Niederlagen in Folge hatten an den Löwen genagt – umso größer war die Erleichterung nach dem Schlusspfiff gegen Leipzig. In einer Partie, die über weite Strecken einem offenen Schlagabtausch glich, bewies das Team von Cheftrainer Sebastian Hinze Nervenstärke, Teamgeist und eine enorme Willensleistung. Auch Sponsor of the Day, Erima, dürfte sich über diesen Handball-Leckerbissen gefreut haben.
Schon der Start hatte es in sich: Beide Teams schenkten sich nichts, das Tempo war von Beginn an hoch. Leipzig ging zunächst in Führung (1:2, 2. Minute), doch die Löwen konterten schnell und übernahmen beim 3:2 (3.) erstmals die Führung. In der Folge entwickelte sich eine wilde Achterbahnfahrt. Leipzig hätte beim Stand von 7:9 (11.) auf drei Tore davonziehen können – doch ein vergebener Wurf eröffnete den Löwen die Chance zur Wende. Sie nutzten sie eiskalt: Ausgleich zum 9:9 in der 14. Minute.
Defensive wackelt – Offensiv ein Spektakel
In der Defensive offenbarten beide Mannschaften Schwächen, was den Angriffen Raum für kreative Lösungen ließ. Leipzig setzte auf seine bewährten Kreuzbewegungen, während die Löwen durch konsequentes Tempospiel und Effizienz im Abschluss glänzten. Besonders stark agierte der wieder genesene Mikael Appelgren, der zur Mitte der ersten Halbzeit ins Spiel kam und mit wichtigen Paraden (insgesamt 5) Stabilität verlieh. Vorne trafen David Móré und Patrick Groetzki in entscheidenden Momenten, ehe Jon Lindenchrone mit einem Siebenmeter zum 17:15 erstmals eine Zwei-Tore-Führung herstellte. Zur Pause führten die Löwen mit 18:16.
Comeback von Heymann, starker Lindenchrone und ein überragender Knorr
Ein besonderes Highlight: Sebastian Heymann feierte sein Comeback nach langer Verletzungspause. In der zweiten Halbzeit ging das Spektakel ungebremst weiter. Móré erzielte das 20:18, Appelgren glänzte weiter mit starken Paraden (zwischenzeitlich 44,4 % Fangquote). Leipzig ließ sich jedoch nicht abschütteln. Runarsson und Semper hielten ihre Farben im Spiel, Letzterer avancierte mit 7 Treffern zum Topscorer der Gäste.
In der 44. Minute übernahm Leipzig wieder die Führung (27:28). Doch die Löwen schlugen mit einem 4:0-Lauf zurück – eingeleitet durch Ballgewinne, kluge Konter und einen eiskalten Juri Knorr, der insgesamt 7 Treffer markierte. Nach der Roten Karte gegen Halil Jaganjac (49.) wurde es noch einmal eng. Leipzig kämpfte sich erneut heran und ging durch Luca Witzke in der 55. Minute sogar mit 32:33 in Führung.
Drama pur in der Schlussphase – Späth wird zum Helden
Die Löwen reagierten mutig: Mit dem siebten Feldspieler und viel Risiko wurde die Leipziger Abwehr unter Druck gesetzt. David Späth, nun im Tor, bewies glänzende Übersicht, leitete einen Tempogegenstoß ein, den Lindenchronezum 34:33 abschloss (57.). Beim Stand von 35:34 hatten die Löwen alles in der eigenen Hand – vergaben aber einen Siebenmeter. Leipzig nutzte die letzte Auszeit bei noch 31 Sekunden auf der Uhr, doch Späth hielt erneut spektakulär. Die Löwen feierten einen knappen, aber umso emotionaleren Heimsieg.
Stimmen zum Spiel und Ausblick
„Das war heute eine riesige Teamleistung. Wir haben uns den Sieg mit Leidenschaft und Moral erarbeitet“, sagte ein erleichterter Sebastian Hinze nach dem Spiel. Besonders die Offensive stach heraus, auch wenn die Defensive weiter Luft nach oben hat. Mit diesem Erfolg haben sich die Löwen eindrucksvoll im Rennen um die europäischen Plätze zurückgemeldet.
Am kommenden Spieltag wartet eine neue Herausforderung – aber mit diesem Rückenwind und der lautstarken Unterstützung der Heimfans ist das Selbstvertrauen zurück in Mannheim.
Foto © Zimmermann/PIX-Sportfotos