Donnerstag 28. März 2024

ANTYTILA Tourabschluss im LKA-Longhorn Stuttgart

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Es gibt Konzerte, an die du dich noch Monate danach erinnert, an die Emotionen und Gefühle. So eines war das Konzert von ANTYTILA im LKA-Longhorn in Stuttgart. Die Band existiert schon seit über 15 Jahren und hat sehr viele Fans in der Ukraine. In Europa wurden sie erst nach der großen Invasion von Russland in der Ukraine, dank der Zusammenarbeit mit Ed Sheeran und dem Song „2 Steps“ bekannt. Mehr über ANTYTILA gibt es im Interview, das demnächst veröffentlicht wird. Ich war sehr glücklich, dass ich die Band an diesem Tag beim Soundcheck, natürlich während des Konzerts und auch noch danach begleiten durfte. 

Es waren sehr viele Menschen mit ukrainischen Fahnen oder ukrainischen Symbolen im Publikum, ebenso sehr viele Kinder, für die es auch ein besonderes Ereignis war. Das Konzert begann mit „Lovi“ („Лови“), „Stand Up“ und „TDME“, und jeder Song wurde entweder vom Originalvideo, Texteinblendungen oder einfach Hintergrundvideos begleitet. Aber schon ab seinen ersten Worten konnte man die Blicke nur sehr schwer von Taras abwenden. Solch eine Energie und Kraft, wie er mit dem Publikum kommuniziert, habe ich bisher sehr selten gespürt. 

Nach einigen leichteren und fröhlichen Stücken, war es Zeit für ernstere Sachen wie „2 Steps“, „Hello“ und „Bakhmut Fortress“ – der Song, der wahrscheinlich die ukrainische Hymne dieses Krieges wird. Ein Song über Ehre, Liebe und alle Opfer, die das ukrainische Militär bringt, damit die Kinder und ihre Familien wieder in Frieden und Freiheit leben können. Obwohl ich dieses Lied und das Video schon mehrmals gehört und gesehen habe, konnte ich meine Tränen nicht aufhalten. Bei „Moie“ („Моє“) wurden die Besucher dann Teil einer sehr coolem Performance. Jedes Mal, wenn Taras „Моє“ sang, haben alle Lichter hoch erhoben, es war einfach ein unglaubliches Lichtermeer, das in Wellen zum Ufer kommt. Auch wenn die Setlist wirklich lang war, ganze 23 Songs, ging die Show dann leider doch zu Ende, und die Band machte ein Foto mit dem Publikum, als Erinnerung an ihr erstes Konzert in Stuttgart. Danach gab es aber doch noch eine Zugabe: ANTYTILA haben „TDME“ und „Bakhmut Fortress“ noch einmal gespielt. 

Eine Szene aus dem Backstage-Bereich nach dem Konzert geht mir nicht aus dem Kopf. Ein Billiard-Tisch mit Beleuchtung von oben und Taras, der keine Autogrammkarten, sondern die zahlreichen ukrainischen Fahnen der Fans unterschreibt. Das hat mich daran erinnert, wie sehr sich unsere Welt im vergangenen Jahr verändert hat. Wo wären wir ohne das ukrainische Militär und solche Musiker wie ANTYTILA? 

Slava Ukraini!

Text & Fotos © Daria Tessa

ANTYTILA

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