Anni Pohto – die in London lebende finnische Vollblutmusikerin überzeugt mit Piano, Beats und ihrer Stimme. Das ist alles was es braucht. Mit ihrer wohlig-sympathischen, engelsgleichen Stimme wohlgemerkt. Nach der Single „33610“ folgt ein weiterer Song, den man einfach gehört haben muss, weil er so originell, so eigenständig und zugleich so genial ist. Anni Pohto lässt sich von nichts einschränken und schreibt ihre Musik ganz frei.
Der Song Amor Mundi, bricht wie ein Tsunami über einen herein und fängt das Chaos und die Angst unserer Zeit auf schmerzhaft schöne und kraftvolle Weise ein. Basierend auf Frédéric Chopins legendärem Thema „Revolutionäre Etüde“, sinniert der Song über Themen wie weiße Privilegien und die Sorge um den Zustand der Welt.
Musikalisch bewegt sich „Amor Mundi“ in der Mitte eines Dreiecks zwischen Alicia Keys, Kendrick Lamar und Taylor Swift. Das chaotische Grollen des klassischen Klavierthemas bietet sowohl einen starken Beat als auch scharfe Texte, findet sein Gegenstück in Anni Pohtos intensivem Gesang, um sich dann zu einem eingängigen und herzlichen Refrain zu entwickeln. Der Song, der für den aufstrebenden nordischen Popstar charakteristisch ist, ist sowohl mit klanglichen als auch mit lyrischen Easter Eggs (Überraschungen) gefüllt, darunter ein Sample der Rede des finnischen Präsidenten Sauli Niinistö nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022.
“I’m a white monkey who escaped Chernobyl, cute and harmless until what I represent kills you”
Der Titel des Liedes stammt von Anni Pohtos Lieblingsphilosophin Hannah Arendt. Das Schwierigste, schreibt sie, ist, die Welt so zu lieben, wie sie ist. Die Welt zu lieben bedeutet weder unkritisches Annehmen noch arrogante Ignoranz, sondern das unerschütterliche Sich-Annehmen und Verstehen dessen, was ist.
Die beiden Songs finden sich auf dem kommenden Album „The Rising“ welches 2024 erscheinen wird.
