Es war eine jener magischen Abende, die Konzertbesucher noch lange in ihren Erinnerungen tragen werden. Bruce Dickinson, die legendäre Stimme von Iron Maiden, hatte für den 24. Juni 2024 seine The Mandrake Project European Tour auf dem Zeltfestival Rhein-Neckar angesetzt. Gemeinsam mit einer herausragenden Band, bestehend aus Gitarristen Philip Näslund und Chris Declercq, Schlagzeuger Dave Moreno, Bassistin Tanya O’Callaghan und dem Keyboard-Maestro Mistheria, lieferte Dickinson ein Konzert ab, das keine Wünsche offen ließ. Als Support-Act heizte Dominum das Publikum auf, doch es war Bruce Dickinson und seine Band, die den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.
Der Abend begann mit einem erwartungsvollen Murmeln, als die ersten Klänge von „Accident of Birth“ erklangen. Sofort war klar: Bruce Dickinson ist zurück, und das mit einer ungebändigten Energie, die das Publikum sofort in ihren Bann zog. Seine Stimme war kraftvoll und präzise wie eh und je, und die Band unterstützte ihn mit einem dichten, harmonischen Sound, der den gesamten Raum erfüllte.
Mit „Abduction“ und „Laughing in the Hiding Bush“ ging es nahtlos weiter. Die beiden Gitarristen Philip Näslund und Chris Declercq beeindruckten mit ihren virtuosen Soli und einem harmonischen Zusammenspiel, das an die großen Gitarrenduos der Rockgeschichte erinnerte. Besonders Näslunds klare, präzise Spielweise und Declercqs kraftvolle Riffs sorgten für ein dynamisches Klangbild, das die Menge immer wieder zu Jubelstürmen hinriss.
Eine besondere Erwähnung verdient Schlagzeuger Dave Moreno, dessen druckvolles und präzises Spiel die Songs vorantrieb und für die nötige Härte sorgte. Gemeinsam mit der herausragenden Bassistin Tanya O’Callaghan bildete er eine Rhythmussektion, die nicht nur das Rückgrat der Band bildete, sondern auch eigene Akzente setzte und für einen druckvollen, mitreißenden Sound sorgte.
Die Stimmung erreichte ihren ersten Höhepunkt, als die Band „Afterglow of Ragnarok“ anstimmte. Der epische Song, getragen von Mistherias majestätischem Keyboardspiel, versetzte das Publikum in eine andere Welt. Mistheria zeigte dabei seine ganze Virtuosität und sorgte mit seinen atmosphärischen Klängen für eine dichte, fast schon mystische Stimmung.
Mit „Faith“ und „Chemical Wedding“ ging es weiter, und die Band zeigte sich in bester Spiellaune. Bruce Dickinson interagierte immer wieder charmant mit dem Publikum, erzählte Anekdoten und zeigte sich von seiner besten Seite: als charismatischer Frontmann und begnadeter Entertainer.
Einer der absoluten Höhepunkte des Abends war ohne Zweifel „Tears of the Dragon“. Dickinsons emotionsgeladene Darbietung dieses Klassikers sorgte für Gänsehautmomente und ließ das Publikum förmlich erstarren. Die Band spielte hier auf den Punkt und zeigte, wie perfekt sie harmoniert.
Mit „Resurrection Men“ und „Rain on the Graves“ folgten zwei weitere kraftvolle Songs, bevor mit „Frankenstein“ ein weiteres Highlight den ersten Teil des Konzerts abschloss. Die Performance dieses Songs, unterstützt von Mistherias düsteren Keyboardklängen und Näslunds und Declercqs donnernden Gitarren, war einfach spektakulär.
Doch das Publikum wollte mehr, und so ließ sich die Band nicht lange bitten. Nach einer kurzen Pause kehrten sie mit „The Alchemist“ und „Darkside of Aquarius“ zurück auf die Bühne. Diese beiden Songs zeigten nochmals die gesamte Bandbreite der musikalischen Fähigkeiten der Band und die Vielseitigkeit von Bruce Dickinsons Gesang.
Der Abend endete mit einem furiosen Finale, das kaum Wünsche offen ließ. Der Zugabenblock begann mit „Navigate the Seas of the Sun“, einem Song, der durch seine epische Struktur und Dickinsons ausdrucksstarken Gesang bestach. Mit „Book of Thel“ und „The Tower“ setzte die Band schließlich den Schlusspunkt unter einen Abend, der allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Bruce Dickinson und seine Band haben mit diesem Konzert einmal mehr bewiesen, warum sie zur Speerspitze der Rock- und Metalwelt gehören. Jedes Bandmitglied überzeugte mit beeindruckender Musikalität und Bühnenpräsenz. Das Zusammenspiel der Band war perfekt und die Songauswahl ließ keine Wünsche offen. Besonders beeindruckend war die Tatsache, wie frisch und energiegeladen die Band auftrat, obwohl viele der Songs schon seit Jahren zu Dickinsons Repertoire gehören.
Das Zeltfestival Rhein-Neckar war der perfekte Rahmen für diesen unvergesslichen Abend. Die Akustik des Zeltes verlieh den Songs eine besondere Intensität, und die intime Atmosphäre sorgte dafür, dass sich die Fans den Künstlern ganz nah fühlen konnten. Es war eine dieser seltenen Gelegenheiten, bei denen alles passte: die Band, die Location und das Publikum.
Dominum, die als Support-Act den Abend eröffneten, spielten ebenfalls eine beeindruckende Show und heizten die Menge mit ihrem kraftvollen, energiegeladenen Sound perfekt auf. Ihr Auftritt war der ideale Auftakt für einen Abend voller musikalischer Höhepunkte.
Insgesamt war es ein Konzertabend, der Maßstäbe setzte und eindrucksvoll zeigte, dass Bruce Dickinson und seine Band noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Im Gegenteil, sie zeigten sich in bestechender Form und hinterließen ein begeistertes Publikum, das schon jetzt den nächsten Auftritt kaum erwarten kann.
Der Abend endete mit tosendem Applaus und Standing Ovations, und viele Fans verließen das Festivalgelände mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. Bruce Dickinson und seine phänomenale Band haben einmal mehr bewiesen, dass sie zu den Größten ihres Fachs gehören. Ein Konzert, das niemand, der dabei war, so schnell vergessen wird.
Text & Fotos © by Boris Korpak/bokopictures
Dominum
Bruce Dickinson