Die Ernte 2024 im Weingut Heitlinger wurde in 26 Tagen erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt 87 Menschen arbeiteten über 20.000 Stunden in den Kraichgauer Rebhängen des Weinguts, um die besten Trauben des Jahres in den Keller zu bringen. Alle waren ausgestattett mit T-Shirts, die das diesjährige Erntemotto zierten: “Make Pinot – not War!”
Einen detaillierten Einblick in die Entstehung des neuen Jahrgangs und die Ernte gewährt der neue Filmclip des Weinguts Heitlinger. Es ist mittlerweile die dritte Dokumentation des Weinguts in Zusammenarbeit mit Videograf Dennis Debiase.
Kälteschock
Nach einem milden Winter kehrte das Leben 2024 früh in die Weinberge zurück. Doch schon in einer kalten Nacht Anfang April zeigte die Natur ihre Unberechenbarkeit: Für rund sechs Stunden sank die Temperatur auf drei Grad unter den Gefrierpunkt – sechs Stunden zu lang und drei Grad zu kalt. Schon an diesem Aprilmorgen war klar, dass das Jahr 2024 keine Ernte für die Rekordbücher werden würde. Der Frost betraf etwa 60 Prozent der Anbauflächen, mit teilweise 100 Prozent Ertragsausfällen.
Das Jahr entwickelte sich kühl und feucht, was sowohl die frostgeschädigten Weinberge forderte als auch den Pflanzenschutz, der ausschließlich mit ökologischen und biodynamischen Mitteln durchgeführt wird. Technische Helfer wie Drohnen, Raupen und Traktoren wurden intensiv eingesetzt, um die Weinberge bestmöglich zu unterstützen.
Aufatmen
Erst zum Sommeranfang konnten die Reben und das Team etwas aufatmen. Anfang September begannen regelmäßige Probenahmen der Trauben, die bereits qualitativ zufriedenstellend waren, aber noch etwas Zeit benötigten, um ihre volle Reife zu erreichen. So dauerte es bis Mitte September zur ersten Traubenernte – in diesem Jahr waren es die Trauben für den Heitlinger „Pinot Gris VDP.GUTSWEIN“. Eine Woche später folgte der erste Lagenwein, der „Hassapfel Auxerrois“. Nach und nach wurden auch die Lagen „Spiegelberg“, „Wormsberg“ und „Heinberg“ gelesen, bis schließlich die höchste Lage, der „Eichelberg“, eine weitere Woche später folgte. Der Königsbecher pausierte aufgrund der Frostschäden in diesem Jahr.
Kellerruhe
Mit einem geringeren Ertrag herrschte im Keller eine etwas ruhigere Stimmung. Patrick Jacklin vom Weingut Heitlinger legt großen Wert darauf, den Weinen genug Zeit und Raum zu geben, um sich zu entfalten. „Als langsam der vertraute Klang der gärenden Weine durch den Keller hallte, waren wir sehr erleichtert. Durch tägliches Verkosten werden die Weine in jeder Phase von uns begleitet. Entscheidungen zu Standzeiten, Pressvorgängen und anderen Prozessen werden nicht nach Kalender, sondern nach Gefühl getroffen“, erzählt Patrick Jacklin.
Das Jahr 2024 zeigte erneut, dass die Natur unvorhersehbar ist, aber es auch die Menschen sind, die den Unterschied machen. „Wir blicken stolz auf ein Jahr zurück, das den Zusammenhalt gestärkt und gezeigt hat, dass die Symbiose von Mensch und Natur die Basis für charakterstarke, lebendige Weine bildet“, so Patrick Jacklin.