Am 3. Dezember 2024 verwandelte sich die Festhalle Frankfurt in einen Ort voller musikalischer Magie. Die Night of the Proms, seit Jahren ein Garant für außergewöhnliche musikalische Momente, begeisterte mit ihrer bewährten Mischung aus Klassik und Pop erneut ein breites Publikum. Unter dem Motto „Klassik trifft Pop“ erlebten die Zuschauer eine beeindruckende Symbiose aus internationalen Stars, dem Antwerp Philharmonic Orchestra und einem Hauch festlicher Vorfreude – ein Abend, der in Erinnerung bleiben wird.
Klassik als Herzstück
Den roten Faden des Abends bildete das Antwerp Philharmonic Orchestra, das unter der präzisen und leidenschaftlichen Leitung von Alexandra Arrieche brillierte. Unterstützt von den kraftvollen Stimmen des Chors Fine Fleur schuf das Orchester eine beeindruckende Klanglandschaft, die den gesamten Abend durchzog. Egal ob klassische Meisterwerke oder orchestrale Neuinterpretationen moderner Pop-Songs – die Musikerinnen und Musiker bewiesen mit ihrer Virtuosität einmal mehr, warum die Night of the Proms so einzigartig ist.
Ein Start voller Gänsehaut
Den Auftakt machte der erst 19-jährige Pianist Louis Philippson, der das Publikum mit einem innovativen Medley verzauberte. Von Beethovens Eleganz bis hin zu einer emotionalen Interpretation des Klassikers „Music“ von John Miles spannte er einen faszinierenden Bogen. Besonders seine einfühlsame Klavierdarbietung von „Music“ sorgte für stehende Ovationen – ein Moment, der unter die Haut ging.
Zeitreise in die 80er mit Cutting Crew
Nostalgie pur kam auf, als die britische Band Cutting Crew mit ihrem Evergreen „(I Just) Died in Your Arms“ die Bühne betrat. Begleitet vom Orchester, erhielt der Klassiker eine neue, majestätische Dimension, die das Publikum zurück in die glorreichen 80er versetzte. Sänger Nick Van Eede bewies, dass die Band auch heute noch mitreißen kann – Energie und Leidenschaft waren förmlich spürbar.
Max Giesinger und deutsche Emotionen
Ein weiteres Highlight bot Max Giesinger, einer der beliebtesten deutschen Singer-Songwriter. Mit Hits wie „80 Millionen“ und „Wenn sie tanzt“, neu interpretiert durch das Orchester, schuf er Momente voller Emotion und Nähe. Besonders „80 Millionen“ bewegte die Zuschauer tief, als die warme Stimme des Künstlers von den Streicherklängen getragen wurde.
Pop-Hymnen in epischem Gewand
Der Abend erreichte einen weiteren Höhepunkt, als Starship die Bühne betrat. Ihre legendären Hits „We Built This City“ und „Nothing’s Gonna Stop Us Now“ wurden durch das Orchester zu epischen Meisterwerken. Sänger Mickey Thomas beeindruckte mit seiner stimmlichen Brillanz, die die ohnehin kraftvollen Songs in neue Sphären hob.
Karibische Vibes mit Shaggy
Für eine völlig andere Stimmung sorgte Reggae-Ikone Shaggy, der mit seinen Hits „Boombastic“ und „It Wasn’t Me“ karibisches Lebensgefühl in die Festhalle brachte. In Kombination mit den orchestralen Klängen entstand eine faszinierende Dynamik, die das Publikum von den Sitzen riss. Die Mischung aus Reggae-Rhythmen und klassischer Untermalung war ein Paradebeispiel für die Experimentierfreude der Night of the Proms.
Eurythmics und Stimmgewalt
Eine spannende Kombination boten Dave Stewart, Mitbegründer der legendären Eurythmics, und die australische Sängerin Vanessa Amorosi. Während Stewart mit „Sweet Dreams“ für einen Hauch von 80er-Nostalgie sorgte, beeindruckte Amorosi mit ihrer stimmlichen Kraft, insbesondere bei ihrer Gänsehaut-Darbietung von „Absolutely Everybody“. Gemeinsam schufen sie einen eindrucksvollen Moment, der Rock und Klassik auf eine neue Ebene hob.
Ein Finale voller Emotionen
Der Abend fand seinen krönenden Abschluss mit einem gemeinsamen Finale aller Künstler, begleitet vom Antwerp Philharmonic Orchestra und dem Chor Fine Fleur. Die Mischung aus Klassik, Pop und einer unvergleichlichen Bühnenpräsenz der Künstler verwandelte die Festhalle in einen Ort, an dem Musik die Grenzen von Genres und Generationen überwand.
Die Night of the Proms 2024 war einmal mehr ein unvergessliches Erlebnis. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Klassik und Pop, internationalen Stars und der beeindruckenden Leistung des Antwerp Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Alexandra Arrieche bewies die Veranstaltung erneut, warum sie seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Konzertformate Europas ist. Die Kombination aus nostalgischen Momenten, musikalischer Innovation und emotionaler Tiefe machte den Abend in der Festhalle Frankfurt zu einem Fest für die Sinne.
Text & Fotos Jan Heesch