Auf dieses fette Metal Package warteten die Fans schon lange. Schon kurz nach Einlass standen tausende Besucher vor der Bühne. Es versprach ein großartiger Abend zu werden.
Um 18:15 Uhr war dann der Startschuss für Malevolence. Die Hardcore Band aus Sheffield ging direkt aufs Ganze und haute einen Song nach dem anderen raus. Allerdings waren die anwesenden Zuschauer in der ziemlich gut gefüllten Halle noch nicht auf Betriebstemperatur. So musste Sänger Alex Taylor die Menge immer wieder anstacheln und als das noch nicht reichte ging er selbst ins Publikum und machte Stimmung. Aber auch seine Bandkollegen hatten Spaß auf der Bühne. Besonders Linkshändergitarrist Josh Baines war kaum zu bremsen. Nach guten 30 Minuten Spielzeit machten die Jungs Platz für die nächste Band.
Die Stage in giftgrünes Licht getaucht, Nebel ohne Ende und inmitten dessen betraten die Jungs von Obituary genau Diese. Als Opener wählte die Band ihren Song “Redneck Stomp”, gefolgt von “Sentence Day”. Die Death Metal Band aus Florida ist schon seit 1984 aktiv, daher war auch für die ältere Generation etwas in dem Line Up dabei.
Den Spaß auf der Bühne konnte man ihnen deutlich ansehen, auch wenn es durch die “Nebelwand” etwas schwer zu erkennen war.
Mit “Circle of the Tyrants” hatte es sogar ein Celtic Frost Song auf die Setlist geschafft. Als neunten und letzten Song von Obituary wurde “I’m in Pain” zum Besten gegeben – dafür gab es noch einmal richtig viel Applaus, denn die Band hatte doch den ein oder anderen Fan im Publikum.
Als Co-Headliner hatten HSB die Jungs von Trivium eingeladen, sie auf der Tour zu begleiten. Da beide Bands schon über 20 Jahre befreundet sind, so Heaven Shall Burn (HSB) Sänger Marcus Bischoff, war es jetzt unausweichlich, denn im Dezember erst haben sie eine gemeinsame Platte aufgenommen.
Wieder ein ganz anderes Bühnenbild als zuvor – in bunten Farben prangte das riesige Backdrop auf der Bühne. Links und rechts befanden sich zudem, noch zwei große Drachen Statuen, die das Ganze noch interessanter machten. Volle Kraft voraus – mit einem alten Song “Rain” kann man die Show auf jeden Fall eröffnen. Frontmann Mat Heafy fiel vor allem durch seinen zum Backdrop passenden Zipper uns seinen gelben Schuhen auf. Aber das war eher Nebensache, denn seine grandiosen Vocals und symphytische Art brachten die Fans zum ausrasten. Vor Allem bei dem Song “Strife” sangen die Leute so laut mit, dass Sänger Mat das Dauergrinsen nicht mehr aus seinem Gesicht wegbekam. Aber auch seine Band Kollegen hatten super viel Spaß auf der Bühne und der Funke sprang wie schon geschrieben, von Anfang an ins Publikum über. Trivium spielten sich gefühlt einmal quer durch ihre Diskografie, sogar “To the Rats” vom 2006er Crusade Album wurde gespielt.
Als kleines Highlight wurde Alex Dietz, seines Zeichen Gitarrist von HSB auf die Bühne gebeten, um “In Waves” mit den Jungs zu zocken. Man was sind die Fans vor der Bühne ausgeflippt – geforderte Circle Pits und Moshpits mit inbegriffen.
Nach etwas mehr als einer Stunde verließ die Band unter lautem Jubel die Bühne und der Aufbau hinter dem riesigen HSB Vorhang für die Headliner Show begann.
So langsam waren die Besucher auf Betriebstemperatur, aber die nächste Band sollte sie so richtig ins Schwitzen bringen. Der Opener “My Heart and the Ocean” begann, der Vorhang fiel und rote Konfettis schossen aus den Kanonen. Ab da gab es kein Halten mehr für die Besucher. Die ersten Pits waren vorprogrammiert. Zu Beginn gab es neuere Songs zu hören, aber die richtigen Klassiker durften nicht fehlen. So gab es als vierten Song “Voice of the Voiceless” und die Fans sangen textsicher mit. In 25 Jahren Bandgeschichte gibt es natürlich reichlich Auswahl an Songs. Ohne die Klassiker “Black Tears” und “Endzeit” geht es natürlich nicht und somit gab es beide Songs hintereinander. Untermalt mit Feuersalven und vielen Crowdsurfern gab es ein wirklich tolles Bild ab. Wie schon zuvor gab es auch hier einen weiteren Zuwachs auf der Bühne. Sänger und Gitarrist von Trivium durfte die Jungs von HSB bei einem Song tatkräftig unterstützen. Um der Show noch einen oben drauf zu setzen wurde ein riesengroßer Circle Pit durch die gesamte Halle gefordert – und umgesetzt! Das sah einfach total verrückt aus und gerade solche Aktionen machen die Heaven Shall Burn Konzerte einzigartig.
In den letzten Jahren hat sich immer wieder ein anderer Song ans Ende des Set’s gekämpft, als wie gewohnt “z.B. “Endzeit”. Und zwar kein anderer als “Tirpitz”. Mit ordentlich Pyro und Konfettikanonen verabschiedete sich die Band und ließ die tausenden Besucher glücklich und auch durchgeschwitzt den Heimweg antreten.
Fotos & Text © Daniel Selke
Malevolence
Obituary
Trivium
Heaven Shall Burn