Wenn Bach von Beats getragen wird, Chopin zum House-Groove verschmilzt und Mozart im Hip-Hop pulsiert, dann ist klar: LEVI.SCT ist am Werk. Der Hamburger Piano-Artist Levi Schechtmann verwebt klassische Virtuosität mit dem Sound der Gegenwart und schafft damit ein ganz eigenes Genre, das weltweit gefeiert wird. Millionen Fans auf Social Media, ausverkaufte Konzerte und nun das nächste große Highlight: Am 7. November 2025 erscheint sein neues Album „Classified Fusion“ (Neue Meister/Edel).
Wir haben mit Levi über sein neues Werk, die Verbindung von Klassik und Elektronischer Musik und seine bevorstehende Tour gesprochen – ein Gespräch über Freiheit, Vibe und die Kunst, Grenzen einfach zu sprengen.
1. Levi, dein neues Album heißt „Classified Fusion“. Wie würdest du die Essenz dieses Projekts in drei Worten beschreiben?
– 1. Progressiv
– 2. Tiefgehend
– 3. Grenzensprengend
2. Du sagst selbst: „Ein klassisches Stück ist eine Geschichte.“ – Welche Geschichten wolltest du mit diesem Album neu erzählen?
– Das Album spiegelt meine persönliche musikalische, aber auch Charakterliche Entwicklung wider. Während mein erstes Album pure Hip-Hop-Fusion war, ist dieses Album genreübergreifend und persönlicher.
3. Deine Arrangements kombinieren höchste Virtuosität mit Modernen Rhythmen. Was war der Moment, in dem du wusstest: Genau das ist mein Weg?
Als ich 2022 spontan gebeten wurde, ein Beat-Arrangement als Zugabe bei einem Klavierrezital in Frankreich zu spielen, wusste ich während ich dies spielt: „Das ist es!“ Vor diesem Moment fand dieses Genre nur Online statt. Seit 2016 veröffentlichte ich diese Art von Arrangements, in Form von kurzen Videos auf Instagram.
4. Auf Social Media feiern Millionen deine Videos. Wie wichtig ist dir der direkte Austausch mit deiner Community im Vergleich zum Konzertsaal?
Für mich sind Onlinezuhörer gleichzusetzen mit denen im Konzertsaal. Ich freue mich über Rückmeldung Online in den Kommentaren genauso wie in Person.
5. Deine Familie hat eine starke musikalische Prägung. Wie haben dich deine Eltern und deine Ausbildung zur heutigen Freiheit am Klavier geführt?
Bereits mit 4 Jahren haben meine Eltern mich zum Geigenunterricht gebracht, da Sie beide professionelle Musiker sind. Musik liegt einfach in unserer Familie. Allerdings hat der Geigenlehrer interessanterweise nach meiner Stunde gesagt, dass ich entweder zu jung bin oder kein Talent habe. Als ich dann 7 Jahre alt war, lernte mein Vater zufällig in einem Wartezimmer eines Arztes Ludmila Botchkovskaia, eine Klavierlehrerin aus der Ukraine, kennen. Ich wurde dann Ihr erster Schüler in Deutschland, und Sie hat mein Musikalisches Fundament gelegt. Meine Eltern haben mich währenddessen immer unterstützt und motiviert, auch wenn für Sie als Kontingentflüchtlinge finanziell nicht einfach zu tragen war. Dafür bin Ihnen für immer dankbar.
6. „Two Welten“ – Klassik und Hip-Hop – vereinst du ganz selbstverständlich. Gibt es dabei Tabus, die du dir bewusst setzt, oder ist für dich wirklich alles erlaubt?
Für mich gibt es da keine festen Grenzen, alles geht, solange ich Musikalisch dahinterstehe.
7. Im Klassischen Konzert ist es ja üblich still zuzuhören, auf der Tanzfläche aber sich zu bewegen. Welche Publikumsreaktion in deinem Konzert bevorzugst du?
Ich genieße am meisten eine aufmerksame und fokussierte Zuhörerschaft. Wenn die Leute emotional reagieren, erfreut mich das natürlich ebenfalls. Meine Konzerte finden zwar im Klassischen Setting, dennoch strebe ich eine lockere Atmosphäre an. Kommunikation und Interaktion mit meinem Publikum ist mir sehr wichtig.
8. Mit „Classified Fusion“ startest du nun auch auf internationaler Bühne durch. Auf welche Tour-Stopps freust du dich persönlich am meisten?
Berlin natürlich, da es der offizielle Start und die Premiere des neuen Albums ist – es wird eine besondere Show. Aber eigentlich freue mich aber auf jede einzelne.
9. Wenn du dir die Zukunft der Klassik vorstellen könntest – wie sähe sie mit deinem Einfluss aus? Mehr Beats in den Philharmonien?
Weniger Klischees, mehr Offenheit. Im Endeffekt geht es nicht um Beats, sondern darum sich als Künstler ausdrücken, und auch zu unkonventionellen Mitteln greifen zu dürfen.
10. Und zum Abschluss: Was möchtest du deinen Fans mitgeben, die dein neues Album hören und dich bald live erleben werden?
Musik verbindet uns alle, und existiert nur Dank euch – den Zuhörern. Habt keine Angst davor künstlerische Grenzen zu sprengen, kreativ zu sein und neue Sachen zu erfinden.
Lieber Levi, herzlichen Dank für deine Zeit und dieses inspirierende Interview. Es war beeindruckend zu erfahren, wie du Klassik neu denkst und damit Menschen auf der ganzen Welt erreichst. Wir wünschen dir Kalkmann von Herzen alles Gute für dein Album „Classified Fusion“, ganz viel Erfolg auf deiner bevorstehenden Tour und weiterhin diese besondere Mischung aus Virtuosität und Vibe, die dich so einzigartig macht. 🎶✨ CK
Titelbild © FINN BUENDERT



