Max Raabe und sein Palast Orchester haben bei dem Konzert im Rosengarten für ein kurzweiliges, manchmal besinnliches aber auch lustiges Konzert präsentiert. „Wer hat denn hier schlechte Laune“ fragt er in seinem neuen Lied und, zumindest im Rosengarten, schien sich niemand zu finden. Bis auf den letzten Platz war Mannheims Wohnzimmer besetzt und das Publikum lauschte dem Künstler.
Jeder seiner Titel wurde exakt angesagt: Titel, Komponist und Textschreiber. Das es sich bei den meisten Liedern aus Zeiten der Weimarer Republik, also den 1920er und 1930er Jahren handelt, ist längst kein Geheimnis mehr. Max Raabe, dessen Palast Orchester sich an dem Abend von seiner besten Seite zeigte, gelang es wieder, diese außergewöhnliche Atmosphäre darzubieten. Mucksmäuschenstill war es bei manchmal bei eher besinnlichen Titeln. Dann wurde der Bariton Sänger nur vom Flügel oder einer Gitarre begleitet.
Musikalisch war das ganze Konzert über hoch professionell. Jeder der Musiker ist ein Solist, der innerhalb von Sekunden seine spezielle Rolle ei den Liedern findet. Beeindruckend war unter anderem das Bass – Saxophon. Ein Instrument, das man recht selten sieht und der eindrucksvolle Einsatz an dem Abend so machen Zuhörer überraschte. Mal im Smoking, mal im Frack: Max Raabe war ständig auf der Bühne zugegen und trat bei den Solo Einlagen der Musiker einen Schritt zurück: Dann standen sie im Rampenlicht und der Künstler verfolgte das Geschehen aus dem Schatten heraus. Das Publikum amüsierte sich neben der Musik, über seine mehrdeutigen Kurzgeschichten, die er zum Besten gab. Den ganzen Abend über hat der Künstler keine Mine verzogen oder gelacht. Dennoch schien er am Ende bei dem rasenden Beifall zufrieden gewesen zu sein.
Text & Fotos: Helmut Dell
