Freitag 3. Mai 2024

Summer Breeze Open Air 2023

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Vom 16.08 – 19.08. fand das Summer Breeze Open Air statt. Schon zur Frühanreise wurde die kleine Ortschaft Dinkelsbühl quasi überrannt, da trotz vorheriger Abfrage und Planungen zur Dienstagsanreise gut 2/§ der Festivalbesucher auf das Gelände wollten. Dadurch hat sich das ganze stark in die Länge gezogen, aber dennoch hatten es alle letztendlich geschafft. Wenn auch erst spät abends. 

Den Dienstag durften die Besucher aber nur an der Ficken Party Stage verbringen, wo u.a. Final Breath spielten.

MITTWOCH

Mittwochmittag wurde dann pünktlich das Infield geöffnet und die Leute konnten das Gelände erkunden oder auch das ein oder andere Autogramm einiger Nuclear Blast Bands abstauben.

Wie üblich eröffneten um 15 Uhr die Blaskapelle Illenschwang auf der T-Stage und wie jedes Jahr war der Auftakt eine große Party. 

Die Main Stage aber eröffneten Corvus Corax era Metallum, wo schon ordentlich Publikum davorstand und ausgiebig die Texte mitsang und laut applaudierte.

Danach war ein krasser Musikgenre Wechsel und die Death Metaller von Kataklysm enterten die Stage und hauten den Fans ihren Opener „Narcissist“ um die Ohzren. Die Band gab weiterhin Vollgas, allerdings wurde es ein wenig späüter auf der T-Stage mit Bleed From within noch ein wenig schneller. Ohne eine Sekunde zu verlieren, gab es den ersten Song „Stand Down“ 

Während sich The Prophecy23 bereit machten, eine Freshe Party zu starten, wurde es ein paar Minuten später richtig verrückt auf der Party Stage. Denn die aus der kleinen Gemeinde stammende Frog Bog Dosenband war am Start. Seitdem das neuste Album der Band in den deutschen Charts aufgetaucht ist, haben sie doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen. Somit war eine gut gefüllte – wortwörtlich – Menge vor der Bühne und feierte die Songs „ Schaufelradbaggerverleih“, Hopfen“ oder auch „Arbeitsallergisch“. Auch die Bühnenshow war nicht von schlechten Eltern – die Band hat einfach zu 100% auf die Party Stage gepasst. Wieder ein Kontrastprogramm als Nächstes – Epica eröffneten ihre Show mit „Abyss of Time – Countdown to Singularity“. Die Band war nun schon öfters auf dem Breeze und weiß, wie man die Fans vor der Bühne mitnimmt. Pyro durfte dabei auch nicht fehlen und auch Frontfrau Simone war super happy und freute sich riesig, ihre Hits, wie „Beyond The Matrix“ oder auch „Cry< for The Moon“ spielen zu dürfen. 

Auf der Wera Tool Stage durften Ad Infinitum, rund um Frontfrau Melissa Bonny ihre Songs vorstellen. Die Female Fronted Fans, die gerade noch vor der Hauptbühne bei Epica standen, durften natürlich die Band nicht verpassen. Somit kamen die Fans von Ad Infinitum in Genuss von „Eternal Rains“ oder auch „Live Before You Die“. 

Wer noch mehr Female Fronted Bands hören und sehen wollte, musste sich beeilen, denn auf der Party Stage neben dem Black Earth Campground ging so richtig die Post ab. Denn die noch ganz frische Band Cage Fight ballerten ihre melodischen Hardcore Songs den Leuten um die Ohren. Natürlich war Hauptaugenmerk die talentierte und attraktive Sängerin Rachel Aspe. Sie wirkte anfangs etwas nervös, lieferte aber zusammen mit ihren britischen Bandkollegen eine tolle Performance ab.

Zeitgleich waren aber die meisten Besucher vor der Main Stage, da dort Megadeth eine mega Show abliefern sollten. Mit „Hangar 18“ ging das Konzert der Band um Sänger/Gitarrist Dave Mustaine los. Die Band rund um den Frontmann hatte sichtlich Spaß nach sechs Jahren endlich wieder auf dem Summer Breeze spielen zu dürfen. Mit fetter Lichtshow, tollem Sound und jeder Menge Hits aus Ihrer Diskographie begeisterten Megadeth die Besucher.

In Extremo durften danach auch noch ran und spielten eine großartige Show, mit vielen bekannten Liedern, wie „Freu zu sein“. 

DONNERSTAG

Donnerstagmorgen – gefühlt 40 Grad, da freute man sich doch auf die kalte Dusche, aber damit war es leider nichts. Die sanitären Anlagen waren zwar insgesamt echt sauber, aber durch die Hitze, waren auch die Wasserleitungen aufgewärmt, sodass man nach der Dusche mehr geschwitzt hatte als vorher. Naja was solls, ist halt ein Metal Festival – da muss man durch. Wenn man schon beim Thema sanitären Anlagen ist – die Fans der Band Gutalax machten sich schon in weißen Ganzkörperschutzanzügen und Klopapier bzw. Klobürsten bewaffnet auf den Weg zur Mainstage. Denn die Grindcore Band, die sich absolut selbst nicht ernst nimmt, feierte mittags um 12 schon eine irre Party. Tausende Besucher waren da involviert und hatten sichtlich Spaß.

Weitaus gesitteter ging es auf der T-Stage weiter mit der neuen Band League Of Distortion, die eine ordentliche Show hinlegte und den ein oder anderen neuen Fan dazu gewann. Die Temperatur stieg mittlerweile über 30 Grad, so konnte man sich an den zahlreichen Getränkeständen eine Abkühlung verschaffen oder auch auf dem Weg zur Main Stage unter die offene Dusche springen. 

Während SetYourSails die Wera Stage in Beschlag nahmen und die Menge in Ekstase versetzten, war bei Terror auch so Einiges los. An dem Tag waren viele Metalcore Fans unterwegs, denn Stick To your Guns, gefolgt von Beartooth auf der Mainstage machten richtig Stimmung. Ein Pit nach dem anderen wurde gefordert und auch direkt umgesetzt. Damit aber noch nicht genug, denn die nächsten beiden Bands wurden noch sehnsüchtiger erwartet. Trivium zuletzt 2018 auf dem Breeze gaben ab 21:15 Uhr so richtig Gas und heizten die Fans mit „Strife“, „Catastrophist“ und weiteren Hits aus ihrer Karriere ein. Die Band um Sänger und Gitarristen Matt Heafy hatte sichtlich Spaß und alberte auch mal hier und da herum – ganz zur Freude der Fans. Als Zugabe gab es noch den Knallersong „In Waves“, wo wirklich jeder Fan nochmals lauthals mitsang.

Durch YouTube bekannt geworden und mittlerweile millionenfach geklickt – so jemanden muss man aufs Breeze einladen. Multitalent Leo Moracchioli begeisterte von Anfang an mit seinen Bandkollegen die Zuschauer mit seinen Eigeninterpretationen von Hits aus allen Genres. Mit „The House of the Rising Sun“ ging die Show von Frog Leap los, gefolgt von dem Billie Eilish Song „Therefore I Am. 

Auch Gastsängerin Hannah Boulton machte einen super Eindruck auf der Bühne. Natürlich durften der Pokemon Theme Song als Metal Version oder auch „Hello“ von Adele nicht in der Setlist fehlen. 

Als letzter Main Act auf der Hauptbühne machten Sleep Token eine gruselige, dennoch super interessante Show. Sie haben zuvor auf der Tour mit Architects viele Fans gewonnen, die sich das Spektakel auf dem Breeze nicht entgehen lassen wollten. 

Von Jahr zu Jahr gibt es Veränderungen auf dem Summer Breeze und auch einige Neuerungen. Wie zum Beispiel die Hornbach Aufbaustelle mit verschiedenen Aktionen. 

FREITAG

Die ersten Besucher standen schon am nächsten Tag um 11 Uhr am Einlass, um sich z.B. Nasty auf der Mainstage reinzuziehen oder auch um 14 Uhr das Metal Yoga Angebot wahrzunehmen. 

Eine Band, die in letzter Zeit große Aufmerksamkeit gewonnen hat, sind Imminence, die Metalcore gemixt mit Geigen Sounds vorstellten. Ziemlich coole Mischung, somit war auch Einiges los vor der Bühne. Besonders ihr Song „Infectious“ wurde gefeiert. Auf der Wera Tool Stage spielten hingegen Wolfchant, die die ursprüngliche ukrainische Band Ignea ersetzte. Leider für viele schade, aber Wolfchant spielten dennoch eine super Show.

Von ruhigen Tönen, die Soen spielten, bis hin zu Legion Of The Damned wurde viel geboten in gefühlt allen Metal Genres. Mit einer Wahnsinns Energie hauten While She Sleeps einen Hit nach dem anderen raus und wurden dafür mehr als gut gefeiert.  Beyond the Black ließen wirklich nichts anbrennen oder eher doch, denn ihre kraftvolle Show wurde mit vielen Pyro Einlagen untermalt, denen tausende Leute vor der Main Stage zuschauen konnten. Da wir es gerade von Pyro hatten, es gab an dem Freitagabend eine Band, die weitaus mehr an Feuer dabei hatte – denn keine geringeren als Powerwolf. „Faster Than the Flame“ wurde als Opener genommen und gefühlt alle 40000 Besucher des Festivals standen vor der Bühne. Spätestens bei „Army Of The Night“ zogen die Wölfe ihre Fans total in den Bann. Mit jede Menge Feuerwerk hinter der Bühne und haufenweise Pyros auf der Bühne wurden weitere starke Songs, wie „Amen&Attack“ und „We Drink Your Blood“ gespielt. Von Jahr zu Jahr wird die Band immer größer und inszeniert krassere Konzerte. 

Der Platz wurde, nachdem die Wölfe die Stage verlassen hatten ein wenig leerer, aber nicht viel, denn es standen noch zwei Bands bereit. Eluveitie – immer gerne und oft gesehen auf dem Breeze starteten direkt mit „Exile of the Gods“. Die neun Musikerinnen und Musiker spielten wie immer eine grandiose Show mit etlichen großartigen Tracks, u.a. „Thousandfold“, „King“ und zum Schluss natürlich noch den Klassiker „Inis Mona“. 

Die Gäste, die immer noch nicht genug hatten, schauten sich noch Long Distance Calling oder auch super spät noch die Deathcore Gruppe von Shadow Of Intent an. 

SAMSTAG

Samstagmittag um 12 Uhr war wie immer die Pressekonferenz angesetzt, in der wieder viele Fragen der anwesenden Fotografen und Redakteure gestellt wurden.

Allein zur Summer Breeze App gab es sehr positives Feedback, genauso wie zu den sanitären Anlagen. Allerdings läuft auf so einem großen Festival nicht immer alles glatt; es wurden verbotene Patches oder Shirts auf dem Gelände verkauft bzw. getragen – das wurde dann aber direkt unterbunden. Insgesamt jedoch lief das Summer Breeze 2023 sehr gut und ohne große Vorkommnisse – zur Freude der Gäste und auch des Veranstalters.

Nervosa, wieder einmal in neuer Besetzung feuerten gut gelaunt ihre thrashigen Hymnen in die Menge und zogen den ein oder anderen Besucher vor die T-Stage. 

Aber auch Brand Of Sacrifice legten sich ordentlich ins Zeug, denn die Kanadier ballerten feinsten Deathcore in die Menge und die ersten Reihen der Fans waren kaum zu bändigen. 

Noch cooler wurde es bei Dragonforce, denn hier war wirklich Fingerspitzengefühl an den Instrumenten angesagt, denn allein die Gitarristen zeigten ihr ganzes Können. Trotz kleinen technischen Problemen lieferte die Band mit neuer Bassistin Alice Vigil eine tolle Show ab. Natürlich durfte der bekannteste Song „Through the Fire and Flames“ nicht fehlen. 

Eigentlich wurde ab dem Zeitpunkt überwiegend die härtere Musik gespielt, egal ob Abbie Falls oder Decapitaded, da musste man durch uns seine letzten Kraftreserven verbrauchen. 

Mit Killswitch Engage gab es für Fans des guten Metalcore’s einen tollen Auftritt, denn bekannte Songs, wie“My Curse“ und „In Due Time“ wurden sehr gut angenommen. Noch war das Festival nicht zuende, denn der Headliner In Flames sollte eine grandiose Show abliefern. Um die Band kommt man einfach nicht drum herum, deshalb war der Platz vor der Hauptbühne mehr als voll. Von neueren Songs, wie „The Great Deceiver“ und auch alten Schinken „Pinball Map“ spielten sich die Jungs quer durch ihre große Diskographie und ich denke jeder alte und neue Fan hatte etwas davon und konnte glücklich zum Campingplatz gehen oder sich noch die nächste Band anschauen – denn da wurde es wieder heiß. 

Hammerfall sind quasi genauso lange im Geschäft wie ihre schwedischen Kollegen von In Flames und wussten natürlich, wie man die Summer Breeze Besucher einheizt. Dies wurde mit spektakulärer Pyro vollbracht. Bei so vielen Alben, wie die Band bisher auf den Markt gebracht hat, war es dennoch nicht einfach, die interessantesten Songs für so ein großes Festival herauszusuchen. Aber „Renegade“, „Last Man Standing“ und zuguterletzt „Hearts On Fire“ ließen die Powermetal-Herzen der Fans höher schlagen. Nachdem noch Zeal & Ardor den Abschluss auf der Mainstage machten, kann man sagen, dass dieses Jahr ein wirklich Schönes, wenn auch etwas Anstrengendes (hitzebedingt) Breeze stattgefunden hat. See you next year! 

Text & Fotos Daniel Selke

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