Freitag 5. Juli 2024

TINIE CREATURES – Sleepless

Meistgelesene Artikel

- Anzeige -spot_img

Man kennt’s – Krisen. Selbstzweifel. Krieg. Flucht. Die eigene Sterblichkeit und die Gedanken darüber, was nach dem Tod eigentlich von uns bleibt. Es gibt genug Gründe, nachts wach zu liegen. Während all diese Themen auf dem am 20.09.2024 auf Vinyl und digital erscheinenden Debütalbum „Sleepless“ des Kölner Künstlers tinie creatures, aka Thomas (Tom) Brandt, behandelt werden, stellt er im Titeltrack die Schlaflosigkeit selbst in den Mittelpunkt.

Das unaufhörliche Kreisen der Gedanken, das einen vom Schlaf abhält. Die Schlaflosigkeit, die Gedankenspiralen erzeugt. Das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn der eigene Körper nicht mehr die eine Sache hinbekommt, die ihm seine Kraft zurückgeben kann, und infolgedessen auch der Geist entgleitet. Brandt fängt in „Sleepless“ die verschiedenen Stufen einer schlaflosen Nacht musikalisch ein: Von der zarten Ruhe und verträumten Bildern, der Sehnsucht, es gleich auf die andere Seite zu schaffen, bis zum verzweifelten Aufschrei, der durch das abrupt einsetzende Spiel der Band zum Ausdruck kommt. Der hymnische Refrain, untermalt von einer wunderschön verhallten Leadgitarre irgendwo zwischen The Edge und Postrock, zeugt von einer Suche nach Leichtigkeit in der Verzweiflung – ein roter Faden in der Musik von tinie creatures.

Listen on Apple Music

Obwohl tinie creatures als Soloprojekt startete und weiterhin klar alles aus dem Kopf von Brandt kommt, lebt das Projekt dennoch von einem familiären Kreis, der auch auf „Sleepless“ zu hören ist. Brandt spielte und sang das Album größtenteils selbst ein, aufgenommen wurde es jedoch von den langjährigen Wegbegleiter*innen Freda Ressel und Bertin Wagner, die im Song an Bass und Leadgitarre zu hören sind. Für Mix und Mastering zeichnet sich Daniel Roesberg (Schlagzeuger von Lygo) verantwortlich, mit dem Brandt bereits in mehreren Projekten zusammenarbeitete.

Im dazugehörigen Video vom Berliner Videokünstler Mirko Borscht wird der Song eindrucksvoll bebildert mit zerfließenden Schlaglichtern in Schwarz-Weiß. Brandt, der neben der Musik auch als Schauspieler tätig ist, gibt den wahnhaften Schlaflosen so überzeugend, dass klar ist: Der Mann weiß, wovon er singt. Kaleidoskopartige Sequenzen und Unschärfen ziehen uns in einem wilden Ritt durch die Nacht, mit tränenden Augen und wirrem Blick – bis am Schluss endlich die Ruhe einkehrt.

BIO

Zwischen Verspieltheit, der Liebe zu kleinen Details und großen Melodien – tinie creatures ist das Musikprojekt des Schauspielers, Musikers und Songwriters Thomas (Tom) Brandt.

In Bremen geboren, spielte Brandt in verschiedenen Bands, bevor er in Leipzig Schauspiel studierte und anschließend ein Engagement am Schauspiel Köln annahm. Dieser Werdegang hat auch seine Musik maßgeblich beeinflusst, der eine Vielseitigkeit und manchmal fast theatralische Dramaturgie innewohnt.

2020 als Soloprojekt gegründet, begleiten Brandt bei tinie creatures nun seit zwei Jahren meist ein kleiner Pool an MitmusikerInnen, allen voran Bassistin und organisatorisches „Gehirn der Operation“ Freda Ressel sowie Multi-Instrumentalist Bertin Wagner. Das Trio hat auch das am 20.9.2024 erscheinende Album „Sleepless“ zusammen in Eigenregie aufgenommen.

Ob Konzert oder auf Platte – wer die vielschichtigen Songs hört, wird immer wieder von kleinen Wendungen und Details überrascht, die Musik behält nie eine und dieselbe Farbe.

tinie creatures versteht sich als Spielwiese und lässt sich nicht einfach auf etablierte Genres festlegen. Vergleiche sind schwer zu ziehen, doch natürlich hört man Brandts Einflüsse an verschiedenen Stellen durch. So ist da immer wieder der präzise eingesetzte Kopfstimmen-Gesang, der manchmal, zusammen mit dem virtuosen Gitarrenspiel etwa an einen Jeff Buckley denken lässt. Es gibt die fast schon hymnischen Parts, die Popmelodien zwischen John Mayer und Wishbone Ash und, das Nachdenkliche, manchmal um die Ecke gedachte, zwischen Sophie Hunger und Radiohead. Groovige, an die Red Hot Chili Peppers erinnernde Parts treffen auf kleine Progmomente a la Porcupine Tree.

Und so bleibt tinie creatures auch im Denken beweglich. Dem Zeitgeist gegenläufig, wird weder in der Musik noch in den Texten nach einer einfachen Lösung gesucht. Brandt behandelt in seinen Lyrics persönliche Themen wie Ängste, Verluste und das immer wieder Aufstehen, aber auch Sujets wie Flucht, Krieg und Entwurzelung.

Nach zahlreichen Konzerten in ganz Deutschland, u.a auch im Vorprogramm von Aynsley Lister, Nathan Evans oder Adam French ist die tinie creatures-Crew im September mit ihrem Album „Sleepless“ auf Tour.

Web:
Website: https://www.tiniecreatures.com
Instagram: https://www.instagram.com/tiniecreatures/
Facebook: https://www.facebook.com/tiniecreatures
Spotify: https://open.spotify.com/intl-de/artist/69FA8FrvQiaNqkRxqbhhHg

- Anzeige -spot_img

Neuste Artikel