Freitag 26. April 2024

Special: Artists and their Tattoos

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Ich bin echt froh, dass unser heutiger Gast zwischen Studio und Tour Vorbereitungen die fand Zeit, um mit uns über seine Tattoos zu reden. Die beiden Bands COMA. und DEVIL-M, in denen Vøid spielt, sind gerade im Studio und arbeiten fleißig an neuem Material. Neues von COMA. kann man schon Ende November zu hören kriegen. Und Fans von DEVIL-M aufgepasst: Im Oktober geht die Band auf Tour mit 4 Konzerten in Erfurt, Berlin, Oldenburg und Kassel und vielleicht bekommt ihr da auch schon was Neues zu hören. Aber kommen wir zurück zu unserem Interview und reden über Tattoos, von denen Vøid echt mehr als genug hat.

Wann wurde das erste Tattoo bei Dir gestochen und für welches Motiv hast Du Dich entschieden? Wie lange musstest Du darüber nachdenken?

Mein erstes Tattoo bekam ich mit 16, am linken Oberarm. Es ist ein Songtext der Band „Dir en grey“, inklusive dem Kanji für „Ewigkeit“, unterlegt von einer blauen Version der Kamikaze-Flagge. Eigentlich war das eine sehr schnelle Entscheidung, da mich ihre Musik seit Jahren begleitet.

Wie viele Tattoos hast Du insgesamt? Gibt es davon welche von denen Du eine Geschichte erzählen könntest/möchtest und was sie Dir insbesondere bedeuten?

Momentan sind es 32 Tattoos, Geschichten erzählen könnte ich zu so ziemlich jedem etwas, da nach meinem ersten Tattoo nur noch Tattoos gestochen wurden, die mit meiner Hauptband und meiner Spiritualität zu tun haben. Das besonderste für mich ist jedoch der Textauszug an meinem rechten Vorderarm, der in einer meiner schwersten Zeiten geschrieben wurde.

Planst Du Dir weitere Tattoos stechen zu lassen?

Ja, im September kommen nochmal 4 dazu, und endlich fange ich meine Beine an.

Wurden alle Tattoos bei demselben Tätowierer gestochen? Wie hast Du den Tätowierer ausgewählt und wer hat die Skizze(n) für Dich gemacht?

Nein, ich hatte einen Stammtätowierer in Österreich, mittlerweile unterstütze ich Freunde, die zu stechen angefangen haben. Designen tu ich alles selber, bis auf okkulte Symboliken.

Wie lange hat die längste Sitzung gedauert?

Die längste Sitzung bis jetzt war 4 Stunden, Hals, rechter Schädel und Bauch.

Tattoos stechen zu lassen ist schmerzhaft. Wie kannst Du die Schmerzen während der Sitzung aushalten, was lenkt Dich ab?

Für mich bedeuten die Schmerzen beim stechen dass die Bedeutung des Motives in dich eingraviert wird… deswegen hat es fast schon etwas rituelles für mich an sich. Zähne zusammenbeißen, sich an die Emotion des Motivs erinnern und durch.

Hast Du jemals bereut ein Tattoo stechen zu lassen?

Welche Arten von Tattoos sind für Dich tabu, welche würdest Du niemals stechen und Dir auch niemals stechen lassen?

Politische Motive sind für mich ein no-go.

Es heißt, es macht süchtig, sich tätowieren zu lassen – hat man einmal damit angefangen kann man nicht mehr aufhören. Wie siehst Du das?

Ich glaube, das kommt auf den jeweiligen Menschen an, aber ich kann diese Aussage durchaus verstehen.

Im Moment ist es modern sich tätowieren zu lassen, viele Leute denken gar nicht darüber nach, dass sie das Tattoo das ganze Leben tragen müssen. Sie wollen cool sein und mit dem Strom schwimmen. Oftmals kommen sie zum Tätowierer mit der Aussage „zeigen Sie mir, was Sie haben“. Wie denkst Du darüber? Der Tätowierer arbeitet dann nicht mehr als Künstler sondern wird zum „Massenproduzenten“.

Ich finde das – von meinem Standpunkt aus – furchtbar, aber jeder soll das machen, was ihm gefällt. Leben und leben lassen.

Früher herrschte die verbreitete Meinung Tattoos seinen asozial – man hatte Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden. Hat sich diese Meinung heute geändert oder muss man noch immer mit Vorurteilen rechnen?

Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich Invalidenrente beziehe und deswegen nicht im Arbeitsleben stehe. Meiner Meinung nach wird die Öffentlichkeit aber mehr und mehr offen.

Zu guter Letzt… was empfiehlst Du unseren Lesern, die ihr erstes Tattoo planen? Worauf sollten sie achten bzgl. Auswahl des Studios, des Tätowierers, der Stilrichtung… Welche Ratschläge hast Du?

Hört auf euer Bauchgefühl, informiert euch gut und überstürzt nichts. Tattoos sind eine Kunstform, behandelt sie auch so.

Project by Daria Tessa and Daniela Vorndran, Interview by Daria Tessa

Photos by Void

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